Ein traditioneller Apfelkuchen aus Frankreich, bei dem eingekochte Apfelstücke in Karamell gesetzt werden, und der Teig oben darauf gebacken wird. Nach dem Backen kurz abkühlen lassen und dann auf einen großen flachen Teller "stürzen". Die Tarte Tatin schmeckt am besten lauwarm und mit einem Klecks Sahne oder Crème fraîche.

Ein Rezept mit Werbung.
Geht man heute in den Supermarkt, um ein Glas - sagen wir Erdbeermarmelade - zu kaufen, so kann einen das bisweilen regelrecht überfordern. Man hat nämlich nicht die Wahl zwischen ein oder zwei verschiedenen Sorten, sondern steht oft vor einem Regal, welches mit 20-30 verschiedenen Sorten Erdbeermarmelade bestückt ist.
Wenn mein Vater früher zum Einkaufen geschickt wurde, bekam er einen Zettel mit genauesten Anweisungen. So stand auf dem Zettel in etwa: "Erdbeermarmelade, zweiter Gang rechts, direkt neben dem Honig". Mein Vater konnte zielsicher nach der Marmelade greifen und meine Mutter sich sicher sein, dass er auch die richtige mit nach Hause brachte. Es gab ja nur die eine Sorte.
Heute wäre ein solches Szenario vermutlich undenkbar gewesen und mein Vater wäre aufgrund völliger Überforderung entweder komplett ohne oder mit 3-4 verschiedenen Sorten Erdbeermarmelade nach Hause gekommen.

Neben der Erdbeermarmelade gab es eine weitere Sorte, die bei uns zu Hause nie fehlen durfte. Die Hagebutten-Konfitüre von Maintal. Hier war der Einkauf ein Leichtes, denn es gab sie tatsächlich auch nur von Maintal. Das war etwa 1980 und hat sich tatsächlich bis heute kaum geändert. Sucht man im Supermarkt nach Hagebutten-Konfitüre fällt der Blick sofort auf das Hiffenmark von Maintal.
Mehr als jedes zweite Glas Hagebutten-Konfitüre, das in Deutschland gegessen wird, stammt aus dem Hause Maintal und ist somit die meistverkaufte Hagebutte-Konfitüre. Wenn sich ein Produkt über so viele Jahre hinweg immer gut verkauft, dann zeugt das in meinen Augen eindeutig von bester Qualität.


Hagebutten-Konfitüre von Maintal
Die Hagebutten-Konfitüre ist ein echter “Allrounder”. Die Konsistenz ist schön cremig, fast schon samtig weich, der Geschmack schön fruchtig und zudem ein bisschen herb. Genau deshalb passt das Hiffenmark durchaus auch gut zu deftigen Speisen. Die Hagebutten-Konfitüre von Maintal hat einen Fruchtanteil von 45g pro 100g Konfitüre und darf sich somit auch mit der Zusatzbezeichnung “extra” schmücken.
Wie sich eine Marmelade oder Konfitüre, ein Mus oder Gelee nennen darf, ist nämlich tatsächlich von der EU genau vorgegeben. Denn generell bestehen alle diese Fruchtaufstriche aus den gleichen Zutaten: Früchte, Zucker und/oder Zuckerarten, Genusssäure (z.B. Zitronensäure) und Pektin (ein natürliches Bindemittel). Allein die genaue Zusammensetzung bzw. die Art der Verarbeitung entscheiden am Ende über die Bezeichnung. So muss der Fruchtgehalt einer Konfitüre mindestens 35% betragen, bei einer "Konfitüre extra" muss er mindestens bei 45% liegen. Aufgrund ihrer hohen Intensität genügen der Hagebutte für die Bezeichnung “Konfitüre extra” laut EU-Konfitürenverordnung auch 35%, Maintal liegt also 10% über dem Soll. Schmeckt man!


Tarte Tatin mit Hiffenmark
Auch ich liebe meine - beinahe tägliche - Ration Hiffenmark. Morgens einen Klecks in den Joghurt oder ins Müsli, eine Scheibe Vollkornbrot mit Camembert und Hagebutte obendrauf, zum Süßen von Salat-Saucen, einem Chili oder auch mal einer Tomaten-Sauce (schmeckt wahnsinnig gut!) und in Keksen, Kuchen oder Muffins sowieso.
Bei dieser Tarte Tatin habe ich das Hiffenmark zusammen mit Butter und etwas braunem Zucker zu einem cremigen Karamell eingekocht und saftige Äpfel darin gegart. Das Ganze wird zum Backen unter einer Mürbeteig-Decke versteckt und im Anschluss auf einen Teller gestürzt. Lauwarm und mit einem Klecks Schlagsahne oder Crème fraîche serviert, gibt es fast nichts Besseres! 🙂

Tarte Tatin
Kochutensilien
- 1 beschichtete ofenfeste Pfanne mit Deckel
- 1 Rührschüssel
- 1 Schneidebrett + Messer
- Frischhaltefolie
- Nudelholz
Zutaten
Für den Teig
- 125 g Dinkelmehl Typ 630
- 1 EL Rohrzucker
- 1 Prise Salz
- 125 g kalte Butter
- 1 Eigelb
- 1 EL sehr kaltes Wasser
Für die Äpfel
- 5 große Äpfel, z.B. Elstar, Jonagold, Santana
- 2 EL Zitronensaft
- 75 g Butter
- 100 g Hagebutten - Konfitüre/ Hiffenmark von Maintal
- 50 g brauner Zucker
- 1 TL Vanilleextrakt
- 1 TL Fleur de Sel Meersalz
Anleitungen
Für den Teig
- Mehl, Zucker und 1 Prise Salz in eine große Schüssel geben.
- Die Butter in kleinen Stücken, das Eigelb und 1 EL sehr kaltes Wasser hinzufügen. Alles mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.
- Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Min. in den Kühlschrank legen.
Für die Äpfel
- Die Äpfel vierteln, entkernen und schälen. Jedes Viertel noch einmal der Länge nach durchschneiden. Apfelstücke in einer Schüssel mit 2 EL Zitronensaft vermischen, so dass sie nicht braun werden.
- Die Butter in einer beschichteten und ofenfesten Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen.
- Die Hagebutten-Konfitüre, den braunen Zucker und das Vanilleextrakt dazugeben und einrühren.
- Sobald sich der Zucker aufgelöst hat, die Apfelstücke dazugeben. Apfelstücke wenden, bis sie vollständig mit der Sauce überzogen sind. Den Deckel auf die Pfanne legen und die Apfelstücke bei milder Hitze ca. 20 Min. garen, bis sie weich sind. Zwischendurch 1-2 mal umrühren.
- Die Pfanne vom Herd nehmen und die Apfelstücke mit einer Schaumkelle aus der Pfanne heben. Auf einen Teller legen und mit etwas Fleur de Sel bestreuen.
- Die Pfanne zurück auf den Herd stellen und die Flüssigkeit bei offenem Deckel und mittlerer bis hoher Hitze ca. 5 Min. kochen, bis sie eindickt und ein schöner Karamell entsteht. Pfanne vom Herd nehmen.
- Den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Apfelstücke zurück in die Pfanne geben und möglichst kreisförmig und dicht auf dem Karamell anrichten. Die runde Seite der Äpfel sollte nach unten zeigen.
Tarte Tatin backen
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und am besten zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie auf Größe der Pfanne ausrollen. Teig vorsichtig auf die Äpfel legen und am Rand etwas "feststecken".
- Den Teigdeckel mit einem kleinen Messer an 4 Stellen etwas einschneiden, damit der Dampf beim Backen entweichen kann.
- Die Pfanne in die Mitte des vorgeheizten Ofens schieben und für 10 Min. backen. Anschließend die Hitze auf 200 Grad reduzieren und für weitere 20 Min. backen, bis die Tarte schön goldbraun gebacken ist.
- Pfanne aus dem Ofen nehmen und etwa 5 Min. abkühlen lassen. Den Rand ggf. mit einem Messer lösen, dann einen großen Teller auf die Pfanne legen und die Pfanne zügig wenden (Achtung, Topflappen!), so dass die Tarte gestürzt auf dem Teller landet.
- Tarte am besten lauwarm und mit einem Klecks Schlagsahne oder Crème fraîche servieren.
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