Bärlauch-Pesto selbstgemacht

Von Ende März bis Anfang Mai ist endlich ist wieder Bärlauch-Zeit! Da die Saison kurz ist, habe ich in dieser Zeit immer ein Glas Bärlauch-Pesto auf Vorrat im Kühlschrank. Es passt zu Nudeln, Risotto, über einen Salat geträufelt, im Rührei, auf einer Scheibe geröstetem Bauernbrot, zu Kartoffeln und vielem mehr. 🙂

Ich und die Trends

Ich hinke ja in vielerlei Hinsicht den meisten Dingen oft hinterher. Trends gehen an mir vorüber, ohne dass ich je davon erfahren habe, ganz egal, ob in Sachen Mode, Musik, Filmen, Literatur, Einrichtung oder was "gehypte" Rezepte betrifft. Schon als kleines Mädchen war ich mit meinen Gedanken am liebsten in meiner eigenen kleinen Phantasie-Welt unterwegs. Natürlich fällt es mir auf, wenn alle plötzlich knall-grüne Pullis tragen und sich jeden Fingernagel in einer anderen Farbe bemalen. Oder wenn meine Kinder ein bestimmtes Lied von morgens bis abends rauf und runter hören.

Ich sehe die Plakate für einen bestimmten Film oder ein Konzert an jeder Litfaßsäule und bemerke auch, wenn mir das immer gleiche Rezept auf allen Kanälen angezeigt wird. Trotzdem komme ich nur in den seltensten aller Fälle auf die Idee, dass dies nun Trend ist oder Saison hat.

Ganz anders verhält es sich in Sachen Bärlauch. Meine Antennen scheinen hier irgendwie anders eingestellt zu sein. Der Grund dafür ist banal: ich liebe Bärlauch so sehr, dass ich nicht einen Tag dieser kurzen Saison verpassen möchte. Bereits Anfang März halte ich bei meinen Joggingrunden durch den Englischen Garten Augen - und Nase! - offen. Sobald ein Hauch von Knoblauchduft in der Luft liegt und die ersten zarten grünen Blätter aus der Erde spitzen, klappere ich beinahe täglich die Gemüsehändler in unserem Viertel ab. Mit dem Bärlauch beginnt für mich der Frühling und auf den habe ich schließlich lange genug gewartet!

Mit Bärlauch-Pesto voll im Trend

Bärlauch findet man auch bei uns am Waldrand und auch in vielen Gärten. Allerdings sollte man sich gut auskennen, denn Bärlauch kann leicht mit der giftigen Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen verwechselt werden. Einmal geerntet wird Bärlauch recht schnell welk. Zu einem Pesto verarbeitet ist daher die beste Methode, Bärlauch haltbar zu machen.

Ich bereite Bärlauch-Pesto am liebsten mit Walnusskernen, Parmesan und einem qualitativ hochwertigen Olivenöl zu. Etwas Meersalz dazu, pürieren - fertig! Statt Walnusskernen passen auch Pinienkerne, Haselnüsse oder Mandeln und Pecorino statt Parmesan ist auch eine gute Idee. Knoblauch lasse ich in diesem Fall weg, der Geschmack wird mir sonst zu intensiv. Nicht umsonst heißt der Bärlauch ja auch "wild garlic". 😉

Eine frische Note bekommt das Pesto durch etwas abgeriebene Zitronenschale, die man nach Bedarf unter das Pesto rühren kann. Viel mehr braucht es nicht und man kann das Pesto mit Nudeln, im Risotto, auf einer Scheibe geröstetem Bauernbrot, im Rührei, zu Kartoffeln oder über einem Salat geträufelt genießen.