Pesto Calabrese ist wunderbar cremig, schmeckt leicht würzig und pikant und ist eine tolle Alternative zum klassischen Pesto alla Genovese. Es schmeckt nicht nur zu einer Portion Nudeln, sondern auch als Brotaufstrich oder als Dip für Gemüse-Sticks.
Dass die italienische Küche diverse Klassiker zu bieten hat, ist sicherlich nichts Neues. Denken wir nur an all die feinen Gerichte, die nicht nur in Italien, sondern in Restaurants und heimischen Küchen auf der ganzen Welt durchgesetzt haben. Risotto, Spaghetti Bolognese, Pizza, Tiramisu, Carbonara, Gnocchi, Aglio e Olio und Pesto Genovese gehören wohl zu den bekanntesten Rezepten.
Doch natürlich hat die italienische Küche auch viele andere tolle Gerichte zu bieten, die vielleicht nicht ganz so gängig und geläufig sind. Dazu gehört zum Beispiel Pesto Calabrese. Ein herrlich cremiges Pesto, das - wie der Name schon sagt - aus Kalabrien kommt, dem Süden Italiens.
Während das klassische Pesto Genovese vorwiegend aus Basilikum und Pinienkernen zubereitet wird, ist die Basis beim Pesto Calabrese rote Paprika. Die Paprika wird im Ofen geröstet und verleiht dem Pesto somit ein leicht "rauchiges" Aroma. Pikant wird das Pesto zusätzlich durch einen Hauch Chili und besonders cremig durch die Zugabe von Ricotta. Pesto Calabrese kann man mittlerweile zwar auch in vielen Supermärkten fertig kaufen, aber um ehrlich zu sein - es schmeckt bei Weitem nicht so gut wie die selbstgemachte Variante.
Pesto Calabrese: Ein Aufwand der sich lohnt
Zwar muss man für ein Pesto Calabrese ein bisschen mehr Zeit einplanen, als für ein Pesto Genovese. Aber die Mühe lohnt sich! Die Paprikaschoten werden im Ofen unter dem heißen Grill geröstet, bis die Haut der Paprika schwarz wird und anfängt Blasen zu werfen. Das muss so sein, denn dadurch entsteht das rauchige Aroma. Nach dem Abkühlen wird die Paprika gehäutet und zusammen mit den übrigen Zutaten zu einem cremigen Pesto püriert.
Da ich noch eine Aubergine im Kühlschrank hatte, habe ich diese ebenfalls im Ofen geschmort und einen Teil davon kurzerhand unter das Pesto gemischt. Auberginen verbinde ich ebenfalls mit Süditalien und dem Geschmack hat es definitiv keinen Abbruch getan.
In manchen Rezepten kommen noch getrocknete oder frische, sonnengereifte Tomaten mit in das Pesto, ich habe einen Esslöffel Tomatenmark untergemischt. Das könnt ihr handhaben wie ihr wollt bzw. ihr nehmt das was ihr gerade zu Hause habt. Keinesfalls weglassen sollte man jedoch den Ricotta. Er macht das Pesto wunderbar cremig und verleiht der Pasta am Ende somit eine gewisse "Soßigkeit". Pesto Calabrese schmeckt übrigens nicht nur zu einer Portion Nudeln richtig gut. Auch zu gerösteten Kartoffeln, als Brotaufstrich oder als Dip für Gemüse-Sticks passt es ganz wunderbar!
Pesto Calabrese
Kochutensilien
- 1 Backblech + Backpapier
- 1 Schneidebrett + Messer
- 1 Stabmixer + hohes Gefäß
- 1 kleine beschichtete Pfanne
- 1 großer Topf für die Nudeln
- 1 Nudelsieb
Zutaten
- 2 rote Paprika
- 1 kleine Aubergine
- 2 Schalotten
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 EL Olivenöl + etwas extra
- 2-3 Zweige Thymian
- Salz, Pfeffer, Chiliflocken
- 2-3 EL Walnusskerne
- 80 g Ricotta
- 1 EL Tomatenmark
- 1 TL Weißweinessig
- 4 EL geriebener Pecorino oder Parmesan + extra zum Servieren
- 2-3 Zweige Basilikum optional
- 400 g Pasta nach Wahl
Anleitungen
- Den Backofen auf der höchsten Grillfunktion vorheizen.
- Die Paprikaschoten halbieren, entkernen und waschen. Mit der runden Seite nach oben auf ein Backblech legen. Paprika unter dem heißen Backofengrill garen, bis die Haut schwarz wird und anfängt Blasen zu werfen.
- Ein sauberes Küchenhandtuch nass machen und auswringen. Paprika aus dem Ofen nehmen und sofort vollständig mit dem nassen Küchenhandtuch bedecken. Paprika so etwas abkühlen lassen.
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze einstellen. Die Aubergine waschen und putzen, anschließend in kleine Würfel schneiden. Die Schalotten schälen, halbieren und quer in Streifen schneiden. Beides in eine ofenfeste Form geben. Knoblauch im Ganzen und mit der Schale dazugeben und alles mit 2 EL Olivenöl mischen. 2-3 Zweige Thymian dazugeben und alles mit Salz, Pfeffer und ¼ TL Chiliflocken würzen.
- Das Gemüse in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 25 Min. garen, zwischendurch einmal umrühren.
- Die Walnusskerne grob hacken und in einer kleinen beschichteten Pfanne rösten, bis sie herrlich duften. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
- Sobald die Paprika etwas abgekühlt ist, die Haut mit einem kleinen Küchenmesser abziehen. Da die Paprika färbt, ziehe ich hierzu Küchenhandschuhe an. Gehäutete Paprika in grobe Stücke schneiden und in ein hohes Gefäß geben.
- Auberginen aus dem Ofen nehmen, sobald diese weich und leicht gebräunt sind. ⅔ des Gemüses zur Paprika geben, den Rest für später zur Seite stellen. Knoblauch aus der Schale drücken und zum Paprika-Gemüse geben.
- Walnusskerne, Ricotta, Tomatenmark, Weißweinessig und geriebenen Pecorino ebenfalls dazugeben. Alles mit dem Stabmixer zu einem cremigen Pesto pürieren. Noch einmal abschmecken und ggf. noch mit etwas Salz und Chili würzen.
- Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Die Nudeln darin nach Angabe auf der Packung al dente garen. Anschließend abgießen, dabei etwas von dem Nudelkochwasser auffangen. Abgetropfte Nudeln zurück in den Topf geben und mit dem Pesto vermengen. Ggf. etwas von dem Nudelkochwasser untermischen.
- Pasta auf Teller verteilen und mit dem restlichen Auberginen-Gemüse und frisch geriebenem Pecorino/Parmesan servieren. Optional etwas frisch gehacktes Basilikum darüber streuen.
Linda meint
Anfangs war ich etwas unbeholfen, aber das Ergebnis war trotzdem super lecker.. Und das Kind hat es als strengste Pasta-Jury ever auch gleich 2x gegessen
Sonja meint
Liebe Linda,
das ist doch toll! Wenn es meinen Kindern schmeckt, freue ich mich auch immer am allermeisten. :-))
LG Sonja
Sina meint
Moin,
aufgrund dessen, dass ich mich auch vegetarisch ernähre, habe ich das Rezept wegen des Parmesans noch nicht Ausprobiert. Gibt es eine vegetarische Alternative zum Parmesan? Die vegane Alternative schmeckt mir nicht...
Viele Grüße
Sina
Sonja meint
Liebe Sina,
du kannst den Parmesan z.B. durch Hefeflocken ersetzen.
Oder einfach weglassen. 🙂
LG Sonja
Renate meint
Hallo Sonja,
hört sich richtig lecker an. Könnte man es auch länger aufbewahren (durch einkochen) oder funktioniert das wegen dem Ricotta nicht?
Gruß Renate
Sonja meint
Liebe Renate,
länger als 5 Tage wird - glaube ich - wegen dem Ricotta schwierig. Du könntest natürlich den Ricotta separat lassen und erst kurz vor dem Servieren untermischen? Ansonsten schmeckt das Pesto aber zum Beispiel auch als Brotaufstrich, falls du weitere Ideen zur Verwendung brauchst. 😉
LG Sonja