Wenn es nach mir ginge, dann könnte ich jeden Tag Pasta essen. Und tatsächlich gab es Zeiten, in denen ich auch genau das gemacht habe. Als ich noch Single war und mich gerade als Physiotherapeutin selbstständig gemacht hatte, verbrachte ich meine Tage nicht selten 12 oder mehr Stunden in der Praxis. Pausen kannte ich nicht und brauchte ich nicht. Zwischendurch hielt ich mich mit Müsliriegeln oder Butter-Brezn über Wasser.
Abends war ich dann zwar wahnsinnig hungrig, hatte aber auch eigentlich keine Lust mehr zu kochen. Das war die Zeit, in der ich anfing jedes Wochenende Pesto auf Vorrat zuzubereiten und fein gehackten Knoblauch, getrockneten Chili und getrocknete Petersilie in Olivenöl einzulegen. Meine Abendessen wechselten somit zwischen Spaghetti Aglio e Olio oder Pasta mit verschiedenen Pesto.
Ob mir das nicht irgendwann langweilig wurde? Sehr lange Zeit tatsächlich nicht. Das Pesto bereitete ich mal mit Basilikum, Rucola, Bärlauch oder getrockneten Tomaten zu und ich wechselte zwischen Pinienkernen, Walnüssen oder Mandeln. Im Anschluss toppte ich die Pasta mit frischen Kirschtomaten, Mozzarella oder Fetakäse. Aglio e Olio ergänzte ich durch klein geschnittene Oliven, Kapern oder fein geraspelte Zucchini, die ich kurz mit in der Pfanne anbriet. So war das Grundrezept zwar das Gleiche, ich hatte dennoch etwas Abwechslung.
Pasta mit Rote Bete Pesto
Noch heute esse ich Spaghetti mit Pesto oder Spaghetti Aglio e Olio für mein Leben gern und brauche nicht viel mehr, um glücklich zu sein. Meine Single-Zeiten liegen mittlerweile viele Jahre zurück, ebenso wie die Zeiten, in denen ich 12 Stunden täglich in der Praxis stand. Zum Glück, denn heute verbringe ich die Tage viel lieber mit dem Monsieur und unseren beiden Töchtern. Ich denke mir gerne neue Rezepte aus und versuche Abwechslung in unseren Speiseplan zu bringen.
Schnell gehen muss es oft dennoch. Zwischen Kindergarten, Schule, Turnen, Wäsche, Haushalt und Co. bleibt meist auch keine Zeit für aufwendige Gerichte. Frage ich unsere Mädels, was sie gerne essen möchten, so lautet die Antwort in 90% aller Fälle: Nudeln! Am liebsten mit Butter und Parmesan, Tomatensauce oder Bolognese.
Diese Fusilli mit einem Pesto aus im Ofen gegarter Roter Bete und gerösteten Walnusskernen fanden die beiden vor allem einen "farblichen Hingucker". Dem Monsieur und mir hat es zudem auch wahnsinnig gut geschmeckt und die Reste vom Rote Bete Pesto waren am nächsten Tag noch ein feiner Brotaufstrich. Rote Bete ist reich an Vitamin B, Kalium, Eisen und Folsäure und liefert somit viele wichtige Nährstoffe. Eine wirklich tolle Alternative, wenn es nicht immer ein klassisches grünes oder rotes Pesto sein soll.
Pasta mit Rote Bete Pesto
Kochutensilien
- Alufolie
- 1 kleine beschichtete Pfanne
- 1 Stabmixer mit hohem Gefäß
- 1 großes Schneidebrett
- 1 Messer
Zutaten
- 2 Knollen Rote Bete
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Zweig Rosmarin
- 50 g Walnusskerne
- ½ Zitrone
- 2 EL Olivenöl
- grobes Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer
- 100 g Fetakäse
- 3 EL frisch gehackte Kräuter z.B. glatte Petersilie, Dill, Schnittlauch
- 300 g Fusilli oder jede andere Pasta-Sorte
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Rote Bete Knollen einzeln in Alufolie einwickeln und in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 45 Min. garen. Die Garzeit hängt ein bisschen von der Größe der Knollen ab, sie sollten beim Einstechen in der Mitte weich sein.
- Währenddessen den Saft der halben Zitrone auspressen. Rosmarin waschen, die Nadeln abzupfen und grob hacken. Walnusskerne ebenfalls grob hacken und in der beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze 3-4 Min. rösten. Anschließend vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
- Die Knoblauchzehe samt Schale ebenfalls in etwas Alufolie einwickeln und für die letzten 15 Min. der Garzeit mit in den Ofen legen.
- Sobald die Rote Bete gar ist, aus dem Ofen nehmen, Folie öffnen und die Knollen etwas abkühlen lassen. Knoblauch ebenfalls aus der Folie wickeln.
- Wenn die Rote Bete nicht mehr allzu heiß ist, vorsichtig schälen und in Stücke schneiden.
- Rote Bete zusammen mit den Walnusskernen, Rosmarin, Olivenöl und dem Zitronensaft in ein hohes Gefäß geben. Knoblauch aus der Schale dazu drücken. Mit grobem Meersalz würzen und alles mit dem Pürierstab zu einem cremigen Pesto pürieren. Abschmecken und ggf. etwas nachwürzen.
- Die Nudeln nach Angabe auf der Packung in reichlich Salzwasser al dente garen.
- In der Zwischenzeit den Fetakäse grob zerbröckeln, die Kräuter waschen, trocken schütteln und fein hacken.
- Nudeln abgießen, sobald sie gar sind, dabei etwas von dem Nudelkochwasser auffangen. Nudeln mit dem Pesto vermischen und ggf. 1-2 EL vom Nudelkochwasser hinzufügen.
- Nudeln auf Teller verteilen, mit Fetakäse und gehackten Kräutern bestreuen und mit etwas frisch gemahlenem Pfeffer servieren.
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