Ich liebe Apfelkuchen in allen Variationen! Dieser hier mit gesalzener Butter, saftigen Äpfeln und Pinienkernen gehört zu meinen absoluten Lieblingskuchen. Ein Französischer Apfelkuchen aus einem Rührteig, mit einem dünnen Guss und gerösteten Pinienkernen. Mehrfach als Geburtstagskuchen bewährt!
Dieser Beitrag ist zuerst erschienen am 31.12.2014 und wurde nun überarbeitet.
Das beliebteste Obst der Deutschen sind Äpfel. Der Verzehr liegt pro Jahr und pro Kopf bei ca. 22,5 Kilogramm, gefolgt von den Bananen auf Platz 2 mit etwas mehr als 12 Kilogramm. Der Vorsprung der Äpfel ist beachtlich und um ehrlich zu sein - ich kann es gut verstehen! Auch ich liebe Äpfel und esse täglich mindestens einen. Geraspelt ins morgendliche Müsli, in Scheiben geschnitten und mit etwas Nussmus bestrichen als Snack zwischendurch, in einen Salat geschnibbelt oder in einen leckeren Kuchen verbacken - an Äpfeln führt kein Weg vorbei! 🙂
Die passenden Äpfel
Aber - Apfel ist nicht gleich Apfel. Während meine Kinder große Fans von Granny Smith sind, halte ich mich lieber an Elstar oder Santana. Gut so, denn so kommen wir uns nur selten in die Quere. Ein Apfel muss für mich saftig und süß, aber auch leicht säuerlich schmecken und - am liebsten mag ich ihn Kühlschrank kalt. Wie viele Apfelsorten es weltweit gibt, ist kaum zu beantworten. 20.000 - 30.000 verschiedene Sorten sollen es sein, ca. 2.000 davon allein in Deutschland.
Die größten Apfelanbau-Regionen liegen hierzulande rund um den Bodensee und im Alten Land. Sie wachsen in Nutzgärten, auf Streuobstwiesen und sogenannten Apfel-Plantagen und neben den gängigen Sorten werden zunehmend auch wieder alte Sorten reaktiviert. Zum Glück, denn auch hier war die Artenvielfalt in Deutschland zuletzt rückläufig. "Finkenwerder Herbstprinz", "Horneburger Pfannkuchenapfel", "Danziger Kantapfel" und "Seestermüher Zitronenapfel" sind auch wirklich zu hübsche Namen und es wäre doch zu schade, wenn sie in Vergessenheit geraten.
Französischer Apfelkuchen
Für diesen saftigen Apfelkuchen habe ich mich für die Apfelsorte Elstar entschieden. Nicht nur, weil ich diese Sorte besonders gerne mag, sondern auch, weil sie gerade bei uns Saison hat und somit aus der Region kommt. Der Teig für den Kuchen ist schnell zusammengerührt: Zucker und gesalzene (man kann natürlich auch ungesalzene Butter nehmen, aber ehrlich gesagt: genau DIE macht es aus!) Butter aufschlagen, dann nacheinander die Eier unterrühren. Faustregel für einen lockeren Rührteig: pro Ei eine Minute rühren.
Das Mehl wird mit dem Backpulver vermischt und zusammen mit der Sahne nur noch kurz unter die Butter-Ei-Mischung gerührt, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Zu langes Rühren lässt den Teig gummiartig und fest werden. Den Teig anschließend in eine Form füllen und dicht an dicht mit den Äpfeln belegen. Das würde im Prinzip schon fast reichen, aber geröstete Pinienkerne und ein feiner Guss aus Crème fraîche und etwas Vanille setzen dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf. Es gibt kaum eine bessere Art, einen Apfel zu verspeisen! 🙂
Französischer Apfelkuchen
Kochutensilien
- 2 Schüsseln
- 1 Handrührgerät
- 1 Springform mit ca. 26 cm Durchmesser + Backpapier
- 1 kleine beschichtete Pfanne
Zutaten
Für den Rührteig
- 125 g gesalzene Butter Zimmertemperatur
- 125 g Rohrzucker
- ½ Vanilleschote
- 3 Bio-Eier
- 200 g Dinkelmehl Typ 630
- 2 TL Backpulver
- 50 ml Schlagsahne
Für die Äpfel
- 750 g Äpfel z.B. Elstar
- 1 Zitrone Saft
- 30 g Pinienkerne
Für den Rahmguss
- 200 g Créme fraîche
- 50 g Rohrzucker
- ½ Päckch. Vanille-Puddingpulver
- 1 Bio-Ei
- Puderzucker zum Bestäuben
Anleitungen
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Boden einer Springform mit Backpapier auskleiden, den Rand etwas einfetten und mit Mehl bestäuben.
Für den Rührteig
- Die gesalzene Butter in Stücke schneiden und in eine große Rührschüssel geben. 125 g Rohrzucker dazugeben und alles mit den Quirlen des Handrührgerätes (oder in einer Küchenmaschine) hell-cremig aufschlagen.
- Nach einander die 3 Eier hinzufügen und für jeweils 1 Min. unterrühren.
- Das Mark einer halben Vanilleschote vorsichtig auskratzen und ebenfalls kurz unterrühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und abwechselnd mit der Schlagsahne nur kurz unter den Teig rühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind.
- Den Teig in die vorbereitete Springform füllen und glattstreichen.
Für die Äpfel
- Die Äpfel vierteln, schälen und entkernen. Jedes Viertel auf der runden Seite mehrfach der Länge nach vorsichtig einritzen, dabei aufpassen, dass der Apfel nicht durchgeschnitten wird.
- Äpfel in eine große Schüssel geben und mit dem Saft einer halben Zitrone vermengen.
- Die Pinienkerne in einer kleinen beschichteten Pfanne goldbraun rösten. Gelegentlich umrühren und aufpassen, dass sie nicht verbrennen.
- Die Äpfel mit der runden und eingeschnittenen Seite nach oben kreisförmig und dicht an dicht auf dem Teig verteilen, dabei etwas in den Teig eindrücken. Für 15 Min. in der Mitte des vorgeheizten Ofens backen. In der Zwischenzeit den Guss vorbereiten.
Für den Rahmguss
- Die Créme fraîche in eine Schüssel geben. 50 g Rohrzucker, ½ Päckchen Vanille-Puddingpulver, sowie 1 Ei hinzufügen und alles mit dem Handrührgerät zu einer cremigen Masse verrühren.
- Nach 15 Min. Backzeit die Hälfte der Pinienkerne über den Äpfeln verteilen, anschließend den Rahmguss darüber geben. Kuchen zurück in den Ofen schieben und für weitere 40-45 Min. backen, bis der Kuchen goldgelb und in der Mitte gar ist (Stäbchenprobe!).
- Restliche Pinienkerne über dem fertig gebackenen Kuchen verteilen und abkühlen lassen. Kuchen vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Corinna Bartel meint
Liebe Sonja,
dieser Apfelkuchen ist der absolute Wahnsinn!!!! Ich habe ihn mit meinen leckeren Gartenäpfeln, ein Grafensteiner, gebacken. Ich habe aber die gerösteten Pinienkerne durch geröstete Mandelblättchen ersetzt, weil ich keine Kerne da hatte. Ein Traum! Vielen Dank für unser neues Lueblingsrezept!
Herzliche Grüße Corinna
Sonja meint
Liebe Corinna,
das hört sich klasse an! Und mit Äpfeln aus dem eigenen Garten schmeckt der Kuchen sicherlich noch besser!:-)
LG Sonja
Geupel meint
Liebe Sonja,
ich habe den Kuchen schon das zweite Mal gebacken und muß wirklich sagen, dass es ein sehr leckerer Kuchen ist. Mein Sohn meinte, dass ist sein Lieblings Apfelkuchen.
Die einzige Frage die ich hätte, mit was decke ich denn den Kuchen am besten für den nächsten Tag ab. Der erste Versuch war, mit der umgestürzten Backform abdecken, damit keine Folie verschwendet wird. Klappt bei anderen Rezepten immer prima. Bei diesem Kuchen ist der Puderzucker flüssig geworden. Gestern habe ich den Kuchen in den kalten Backofen mit leicht gekippter Tür gestellt. Das gleiche Ergebnis. Wie kann ich das besser machen? Es wäre super, wenn du mir einen guten Tip geben könntest. Deine Rezepte sind wirklich immer gut. Vielen Dank dafür und ein schönes Wochenende
Michaela
Carlos meint
Hallo Sonja,
dieser tolle Kuchen ist nun der dritte Kuchen, den ich gebacken habe. Nummer zwei war der ebenfalls super leckere Apfelkuchen vom Blech.
Wir hatten noch so viele Äpfel, also habe ich mich auch an diesem versucht.
Auch dieser ist super geworden!
Eine kleine Anmerkung: Ich war schon mitten im Geschehen, dann ist mir erst aufgefallen, dass die Pinienkerne geröstet sein müssen. Steht zwar auch in der Zutaten-liste explizit drin, ist mir Anfänger aber erst aufgefallen, als ich sie über den Teig streuen sollte. Vielleicht wäre ein kleiner Hinweis bei der Beschreibung der Zubereitung hilfreich für die totalen Anfänger, wie mich. 😉
Auch habe ich mal ganz spontan die in der Zutaten-liste aufgeführte gemahlene Vanille in den Guss gekippt. Diese wird bei der Zubereitung nicht mehr erwähnt.
Noch eine Kleinigkeit. Als totaler Neuling bin ich bei Angaben wie "etwas hier oder davon" total überfordert. (Gelächter im Hintergrund). Bedeutet das quasi: Je nach Gusto?
Wie auch immer. Der Kuchen ist einfach SUPER lecker geworden und es macht riesigen Spaß deine tollen Rezepte auszuprobieren.
Ich habe auch schon den nächsten auf meiner Liste. Mit Rhabarber!!
Danke und liebe Grüße
Carlos
Sonja meint
Danke für Deine Anmerkungen, lieber Carlos! Ich werde den Text versuchen, noch verständlicher zu schreiben. Du hast ja völlig Recht - manchmal setzen "Profis" bestimmte Dinge einfach voraus. Hilfe!
Ich freu mich aber, dass Dir meine Rezepte gefallen und ja auch gelingen!
LG Sonja
Märtens Birgit meint
Liebe Sonja,
der Apfelkuchen war absolute spitze. Habe aus versehen 1 Ei mehr genommen, der Teig war schön locker und nicht klitschig nach genau 45 Minuten Garzeit.
Freue mich schon aufs Wiederbacken.
LG Birgit
Märtens Birgit meint
Hallo Sonja,
Ich bin total begeistert von Deinem Blog ! Ich brauche jetzt keine Kochbücher mehr wälzen, wenn ich auf der Suche nach einem leckeren Rezept zum Befriedigen meiner "Koch- und Backgelüste" bin. Den Feldsalat mit lauwarmem Kartoffeldressing und die Amerikaner habe ich schon ausprobiert, lecker
sonja meint
Liebe Birgit,
das freut mich wirklich sehr und ich hoffe, dass ich Dich auch weiterhin mit meinen Rezepten inspirieren kann!:-)
LG Sonja
Sonja meint
Liebe Carina,
Du kannst den Kuchen wunderbar in einer 26er Form backen. Ich glaube meine Springform hat 28cm Durchmesser, aber das sollte keinen großen Unterschied machen!
Liebe Grüße und gutes Gelingen,
Sonja
Carina meint
Hallo,
der Kuchen sieht himmlich aus und ich möchte ihn gerne diese Woche für meine Kollegen nachbacken.
Kannst Du mir sagen, ob Du eine 26er Springform genommen hast? Oder für welche Menge war der TEig?
Liebe Grüße, Carina