Ein köstlicher gedeckter Apfelkuchen mit einer saftigen Füllung aus Apfelstücken, Zitronensaft, Zucker und Speisestärke - versteckt unter einer knusprigen Mürbeteig-Decke. Am besten wird er lauwarm mit einer Kugel Vanilleeis oder einem Klecks Schlagsahne serviert.
Es heißt ja immer, dass Kreativität aus der Langeweile heraus entsteht. Nun kann ich zwar nicht behaupten, dass mir jemals langweilig ist, aber kürzlich beim Joggen hatte ich irgendwie einen kreativen Schub. Es fing damit an, dass mir plötzlich die ersten Zeilen eines Gedichtes in den Kopf kamen. Kein bekanntes Gedicht, viel mehr ein selbst gereimtes. Ich habe früher viel und oft gedichtet und ganze Reden zu Hochzeiten oder Geburtstagen in Reimform aufgeschrieben. Das hatte ich lange nicht mehr gemacht und freute mich über diesen plötzlichen Einfall.
Am Ende meiner Laufrunde war das Gedicht zur Hälfte fertig. Die zweite Hälfte kam mir dann beim Backen. Da es in dem Gedicht um einen Baum geht und dieser Baum zumindest gedanklich und für mich eine Brücke zu Äpfeln bildet, ich außerdem schon ganz lange mal einen gedeckten Apfelkuchen backen wollte, habe ich dieses Vorhaben nun endlich in die Tat umgesetzt.
Gedeckter Apfelkuchen braucht Zeit
Ein gedeckter Apfelkuchen ist nun kein schneller Kuchen, bei dem man einfach alle Zutaten zusammenrührt, Äpfel dazu gibt und fertig. Ein gedeckter Apfelkuchen braucht etwas Zeit. Der Teig will geknetet, gekühlt und ausgerollt werden, die Äpfel geschält, entkernt und zu einer Füllung verarbeitet. All diese Zeit kann man ganz wunderbar nutzen, um seinen Gedanken nachzugehen, von einem schönen Urlaub zu träumen, Pläne für ein Leben nach dem Lockdown zu machen oder eben, um sich ein Gedicht auszudenken. 😉
Klar, dass ihr jetzt nicht drumherum kommt, Euch mein Gedicht anzuhören, oder?! :-))
Der Baum
Ich habe einen Traum
Einen schönen Traum
Er handelt von einem großen, alten BaumKahle Zweige im Winter
mit zarten Knospen dahinterFrisches Grün und hübsche Blüten
wollen uns im Frühling begrüßenIm Sommer dann die volle Pracht
Blätter und Früchte - wir haben es uns gedachtDer Herbst bringt ein wahres Feuerwerk
wir tauchen ein in eine bunte FarbenweltLangsam fällt nun Blatt für Blatt
von des Baumes Zweigen herabErhaben über jede Zeit
macht er sich für den Winter bereitStille legt sich über den Baum
Zufriedenheit erfüllt den RaumSchon bald beginnt ein neues Jahr
der Kreislauf des Lebens so wunderbarDer Baum ist wie ein guter Freund
Sonja Stötzel, Foodbloggerin und manchmal Dichterin
stark und besonnen - so habe ich es geträumt
Gedeckter Apfelkuchen
Kochutensilien
- Eine Springform
Zutaten
- 340 g Weizenmehl, Typ 405 + etwas extra zum Ausrollen
- ¼ TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 4 EL Rohrohrzucker
- 225 g kalte Butter
- 100-120 ml sehr kaltes Wasser
- 6 große Äpfel z.B. Elstar oder Jonagold
- 50 g Brauner Zucker
- 50 g Rohrohrzucker + 4 EL extra
- ½ TL Zimt
- ½ TL gemahlener Ingwer
- ¼ TL Muskatnuss
- 2 EL Zitronensaft
- 4 EL Speisestärke
- 1 Ei
Anleitungen
- Das Mehl in eine große Schüssel geben und mit dem Backpulver, einer Prise Salz und 4 EL Rohrohrzucker vermischen.
- Die kalte Butter in Stückchen dazugeben und zunächst etwa 50 ml sehr kaltes Wasser. Die Zutaten mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten, dabei vorsichtig nach und nach etwas Wasser dazugeben. Aufpassen, dass der Teig nicht zu klebrig wird. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln und für 30 Min. im Kühlschrank kalt legen.
- In der Zwischenzeit die Äpfel vierteln und entkernen, anschließend schälen und jedes Viertel quer in Spalten schneiden. In eine große Schüssel geben.
- Den Braunen Zucker, 50 g Rohrohrzucker, sowie die Gewürze und 2 EL Zitronensaft dazugeben. Alles gut vermengen und abgedeckt für etwa 30 Min. stehen lassen.
- Eine Springform mit Backpapier auskleiden, den Rand mit etwas Butter einfetten.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und halbieren. Beide Hälften nacheinander auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf Größe der Springform ausrollen. Eine Hälfte des Teiges auf den Boden der Springform legen und am Rand etwas hochziehen. Den Boden mit 2 EL Rohrohrzucker bestreuen.
- Nun kommen die Äpfel: mit Hilfe eines Topfdeckels, die Flüssigkeit abgießen und in eine kleine beschichtete Pfanne geben. Einmal aufkochen, dann die Hitze etwas reduzieren und die Flüssigkeit ein klein wenig eindicken lassen. Vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen.
- Die Speisestärke zu den Äpfeln geben und vorsichtig untermischen.Die Flüssigkeit aus der Pfanne dazugeben und ebenfalls untermischen. Nun die Füllung auf den Teigboden geben und gleichmäßig verteilen.
- Die zweite Hälfte Teig vorsichtig auf die Äpfel legen, so dass die Ränder miteinander abschließen. Die Ränder rundherum vorsichtig festdrücken. Den Teigdeckel mit einem scharfen Messer in der Mitte des Kuchens vorsichtig einritzen.
- Den Kuchen nun für 15 Min. in den Gefrierschrank stellen. Währenddessen den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Das Ei mit 1 TL Wasser verquirlen. Den Kuchen damit bepinseln. Restliche 2 EL Rohrohrzucker darüberstreuen.
- Den Kuchen zunächst für 15 Min. bei 220 Grad backen. Anschließend die Temperatur auf 180 Grad reduzieren und den Kuchen für weitere 45-50 Min. backen. Ggf. den Kuchen zwischendurch im Ofen drehen, so dass die Oberfläche schön gleichmäßig gebräunt wird.
- Kuchen aus dem Ofen nehmen und vor dem Anschneiden mindestens 30 Min. abkühlen lassen.
Notizen
Mehr Apfelkuchen Rezepte findet ihr übrigens hier: Da habe ich ein ziemlich gutes Angebot für euch 🙂
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