Ein gedeckter Apfelkuchen ist sicherlich ein absoluter Klassiker der Deutschen und auch Österreichischen Kuchen-Küche. Passend dazu liefere ich euch heute die Amerikanische Version zu diesem Kuchenklassiker - den "Apple Pie". Während sich das erste (gedruckte) Apfelkuchenrezept bereits im Jahr 1390 in der Küche von König Richard II. aus England findet, entwickelte sich der American Apple Pie aus den Rezepten Englischer Einwanderer und wurde im 19. Jahrhundert sogar zum Amerikanischen Nationalsymbol. Höchste Zeit also, dieses köstliche Gebäck in der heimischen Küche auszuprobieren.

American Apple Pie
Teig - Äpfel - Teig. So oder ähnlich könnte die Kurzbeschreibung für einen gedeckten Apfelkuchen oder eben einen American Apple Pie lauten. Das Wort "Pie" beschreibt ein in einer runden Form gebackenes Gericht, das aus einer knusprigen Teighülle sowie einer köstlichen Füllung besteht. Die Füllung kann sowohl herzhaft, als auch - wie in diesem Fall - süß sein, während der Teig in der Regel ein Mürbeteig ist. Die sog. "Pie Crust" wird aus Mehl, einer Prise Salz, kalter Butter und eiskaltem Wasser hergestellt. Bei einer süßen Variante darf zusätzlich auch ein wenig Zucker hinzugefügt werden, manchmal auch ein Ei oder Eigelb.
In England wird eine Pie Crust übrigens gerne mit Schmalz hergestellt, aber Butter oder auch eine pflanzliche Alternative funktionieren ebenfalls gut. Der fertige Mürbeteig bildet Boden und "Deckel" zugleich für unseren leckeren Apple Pie.
Die Füllung besteht aus einer ordentlichen Ladung geschälter und in Scheiben geschnittener Äpfel. Hier eignen sich die Sorten Elstar, Jonagold oder Boskop besonders gut. Mindestens 800 g Äpfel - geschält und geputzt gewogen - braucht es für einen ordentlichen Apple Pie. Das sieht im ersten Moment nach sehr viel aus, aber keine Sorge - die Äpfel "schrumpfen" beim Backen um ein Vielfaches. Die Äpfel werden lediglich mit ein wenig Zitronensaft, Zucker, Mehl und feinen Gewürzen, wie Zimt, gemahlenem Ingwer, Kardamom und Muskatnuss vermischt und zum Backen zwischen Boden und Deckel aus Mürbeteig gepackt.Nach dem Backen nur noch kurz gedulden und anschließend den Apple Pie am besten lauwarm und mit einer Kugel Vanilleeis oder einem Klecks geschlagener Sahne servieren. Enjoy!


Apple Pie
Kochutensilien
- 1 große Rührschüssel
- 1 kleines Messer
- 1 Nudelholz
- 1 Springform ca. 24 cm Durchmesser
- Backpapier
- 1 Kuchenpinsel
- 1 Ausstechform optional
Zutaten
Für den Mürbeteig
- 330 g Mehl Weizen Typ 405 oder Dinkel Typ 630
- 20 g Rohrzucker
- 1 Prise Salz
- 150 g kalte Butter
- 1 Eigelb Gr. M
- 4 EL eiskaltes Wasser
Für die Apfel-Füllung
- 800 g Äpfel z.B. Elstar
- 100 g Rohrzucker
- ½ TL Zimt
- ¼ TL Kardamom
- ¼ TL Ingwer gemahlen
- 1 Msp. Muskatnuss frisch gerieben
- 2 EL Mehl gehäuft
- 2 EL Zitronensaft
- 25 g kalte Butter
Außerdem
- 1 Eigelb
- 1 EL kaltes Wasser
- 1 TL Butter für die Form
- Mehl zum Ausrollen und für die Form
Anleitungen
Zubereitung Mürbeteig
- Das Mehl in eine große Schüssel geben und mit dem Zucker und einer Prise Salz vermischen. Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und hinzufügen. Alles mit den Fingerspitzen grob zerkrümeln.
- Das Eigelb und 4 EL sehr kaltes Wasser hinzufügen und alles mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig anschließend zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Min. im Kühlschrank kalt legen.
Zubereitung Apfel-Füllung
- Die Äpfel waschen, halbieren, schälen und entkernen. Anschließend in feine Scheiben schneiden und sofort mit 2 EL Zitronensaft vermischen.
- Gewürze und Mehl hinzufügen und alles gut miteinander vermischen.
Den Kuchen backen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Boden einer Springform mit Backpapier auskleiden, den Rand mit etwas Butter einfetten, anschließend mit Mehl bestäuben.
- Den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen und halbieren. Zunächst eine Hälfte auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche möglichst kreisrund und etwas größer als die Springform ausrollen. Teig vorsichtig in die vorbereitete Springform übertragen und den Boden sowie den Rand damit auskleiden. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen.
- Die Apfelfüllung gleichmäßig auf dem Boden verteilen und etwas fest drücken.
- Nun die zweite Hälfte des Teiges ebenfalls schön rund ausrollen und als Deckel auf die Äpfel legen. Überstehende Reste des Teiges mit einem kleinen Messer abschneiden. Den Teigdeckel vorsichtig mit dem Rand zusammendrücken. Anschließend den Teigdeckel mit einem kleinen Messer mehrmals vorsichtig einstechen, damit der entstehende Dampf beim Backen entweichen kann.
- Aus den übrigen Teigresten könnt ihr kleine Blätter oder andere Formen ausstechen und den Teigdeckel damit verzieren.
- Das Eigelb mit 1 EL kaltem Wasser verquirlen und den Teigdeckel damit gründlich einpinseln.
- Den Kuchen im vorgeheizten Ofen auf der 2. Schiene von unten ca. 45-50 Min. backen. Ich stelle den Kuchen zum Backen gerne auf ein Gitter und schiebe ein Blech untendrunter. So wird evt. austretender Saft auf dem Backblech aufgefangen und macht euch nicht den ganzen Ofen schmutzig.
- Sobald der Kuchen schön goldbraun gebacken ist und die Äpfel lecker blubbern, den Kuchen aus dem Ofen nehmen und für ca. 30 Min. auf einem Gitter abkühlen lassen. Ihr könnt den Kuchen lauwarm oder kalt servieren, mit einem Klecks geschlagener Sahne oder einer Kugel Vanilleeis.

Tipps und Tricks für die Zubereitung
In vielen Rezepten wird für die Herstellung eines Mürbeteiges eine Küchenmaschine mit Schneideeinsatz verwendet. Die in kleine Stücke geschnittene kalte Butter kann sich so durch kurzes "blitzen" mit dem Mehl zu dicken Krümeln vermischen. Erst danach gibt man das kalte Wasser und ggf. das Ei(gelb) dazu und verknetet alles nur noch kurz und zügig. Genauso gut könnt ihr aber auch mit euren Händen arbeiten. Mit den Fingerspitzen zerkrümelt ihr zunächst die Butter zusammen mit dem Mehl, der Prise Salz und ein wenig Zucker, bevor ihr dann das Wasser und das Eigelb untermischt. Das Ganze muss recht zügig erfolgen, damit die Butter nicht zu weich und klebrig wird. Bevor der Teig ausgerollt bzw. weiter verarbeitet wird, darf er für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen.
Als Backform eignet sich eine Springform mit hohem Rand und herausnehmbarem Boden. Meine Springform hat einen Durchmesser von 24 cm. Ein etwas kleinerer Durchmesser geht auch, sind es mehr als 24 cm, könnte die Menge des Teiges knapp werden. Den Boden der Springform legt ihr mit Backpapier aus, der Rand wird mit etwas Butter eingefettet und anschließend mit Mehl bestäubt. Da während des Backens der Saft der Äpfel ein wenig austreten kann, empfiehlt es sich den Kuchen zum Backen auf ein Gitter zu stellen und ein Backblech darunter zu schieben. So tropft der austretende Saft auf das Backblech und macht euch nicht den gesamten Ofen schmutzig.
Vor dem Backen solltet ihr den Teigdeckel ein paarmal mit einem kleinen scharfen Messer einstechen, damit der beim Backen entstehende Dampf entweichen kann.
Apple Pie schmeckt am besten, wenn er noch lauwarm ist und mit einer Kugel Vanilleeis serviert wird. Besser anschneiden lässt er sich jedoch, wenn er vollständig ausgekühlt ist!

Tipps zur Aufbewahrung
Solltet ihr den Kuchen nicht direkt verzehren, sollte er möglichst kühl und trocken aufbewahrt werden. Bei Zimmertemperatur hält er sich abgedeckt 1-2 Tage, im Kühlschrank bis zu 3 Tagen. Auch einfrieren ist kein Problem. Dafür schneidet ihr den vollständig ausgekühlten Kuchen am besten in verzehrfertige Stücke und verpackt diese einzeln in einem Gefrierbeutel oder einer tiefkühltauglichen Dose. Im Tiefkühlfach ist der Apple Pie bis zu 6 Monate haltbar. Vor dem Servieren einfach bei Zimmertemperatur wieder auftauen lassen.
Noch mehr Lust auf Apfelkuchen? In der Kategorie Apfelkuchen findet ihr eine große Auswahl an verschiedensten köstlichen Variationen. Bon Appetit!













Anonym meint
Das hört sich fantastisch an, das muss ich gleich mal ausprobieren
Rosie meint
Leckere Torte
Peter meint
Super!!! Einfach und köstlich. Ich gebe noch einen kleinen Schuss Rum an die Äpfel! Wers mag…
Anonym meint
Gefällt
Maria Bird meint
Eine Pie Crust mit Eigelb und Zucker im Teig? Das ist neu aber ich werde es ausprobieren.
Hunith meint
Hört sich sehr lecker an - aber was sind "normale Schnitze"??
Hunith meint
Hat sich erledigt - lesen müsste man können 😉