Gestern hatte meine liebe Freundin Ulli Geburtstag, der herzlichste Mensch, den ich kenne. Ich wollte ihr also unbedingt eine Freude machen, bzw. ihr den Tag "versüßen"! Gewünscht hatte sie sich diesen: Russischer Zupfkuchen. Als sie das sagte, schwelgte ich sofort in Erinnerungen! Ich hatte nämlich mal eine Tennisfreundin, Caro, mit der ich regelmäßig leckere Kuchenrezepte ausgetauscht habe. Das ist mindestens 20 Jahre her, aber an das Rezept vom russischen Zupfkuchen habe ich mich sofort erinnert.
Ich glaube nicht, dass ich den Kuchen seither noch einmal gebacken habe, umso mehr habe ich mich gefreut, das Rezept zu Ulli's Geburtstag wieder auszukramen und den Kuchen zu backen. Die Mengenangaben in diesem Rezept sollten eigentlich ein Geheimnis bleiben, denn so himmlisch dieser Kuchen auch schmeckt - er geht ohne Umweg auf die Hüften! 😉
Ich habe die Mengenangaben für den Teig dem Originalrezept etwas angepasst, da ich am Ende immer einen ordentlichen Batzen Teig übrig hatte. So sollte es aber für eine Springform mit 28cm Durchmesser passen.
Russischer Zupfkuchen - Käsekuchen mit Schoko
Ein Russischer Zupfkuchen ist im Grunde ein Käsekuchen mit Schoko-Streuseln, gebacken auf einem dunklen Teig mit Kakao. Erfunden haben ihn nicht die Russen zu Zeiten von Zar Alexander I., ganz im Gegenteil. Der Kuchen ist eine Erfindung aus dem Jahr 1992. Damals, vor nicht all zu vielen Jahren, gewann der Kuchen einen Preis beim Wettbewerb des Dr. Oetker Back-Clubs. Und seit 1993 gibt es Russischer Zupfkuchen auch als Backmischung von Dr. Oetker. Die Backmischung braucht ihr aber nicht, wenn ihr dieses Rezept verwendet!
Achja, warum heißt der Kuchen nun eigentlich "Russischer Zupfkuchen"? Die Erklärung: Die Schoko-Flocken sollen vor dem Backen wie Turmspitzen russischer Kirchen in die Höhe gezupft werden. Beim Backen fallen die dann natürlich etwas zusammen.
Ich wüsste ja gerne, ob es Russischen Zupfkuchen auch in Russland gibt. Und wie der dort heißt. Falls es ein Leser oder Leserin weiß, schreibt mir bitte einen Kommentar! 🙂
Russischer Zupfkuchen
Kochutensilien
- Springform mit 28cm Durchmesser
Zutaten
Für den Teig:
- 150 g Butter
- 150 g Zucker
- 1 Ei
- 350 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 30 g dunkles Kakaopulver
Für die Füllung:
- 3 Eier
- 250 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 500 g Magerquark
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 250 g flüssige Butter
Anleitungen
- Die Butter mit dem Zucker und dem Ei schaumig rühren. Das Mehl mit dem Backpulver vermengen und zusammen mit dem Kakaopulver dazugeben. Am besten sieben, dann wird der Teig schön fein und geschmeidig.
- Den Teig halbieren und mit etwas mehr als der Hälfte eine gefettete Springform auskleiden.
- Nun die Füllung: Eier, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Magerquark und Vanillepudding dazugeben und verrühren.
- Die flüssige, aber abgekühlte Butter langsam und unter Rühren hinzufügen und alles auf den Teig gießen.
- Den Rest des dunklen Teiges als grobe Streusel auf die Quarkmasse rupfen und alles bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen ca. 50-60 Minuten backen.
Kristin meint
Endlich mal ein Rezept, bei dem sie Schokostreusel die Quarkmasse bedecken.
So kenne ich ihn von meiner Oma - und nur so sieht er gut aus!
Wenn oben nur einzelne Streusel verteilt sind, sieht er aus, als hätte man zuwenig Streuseln gehabt.
Agnes meint
Leider wurde mein Teig mit den angegebenen Mengen gar nichts und war viel zu mehlig, weswegen ich noch eigens nachhelfen musste. Ansonsten habe ich schon generell weniger Zucker als im Rezept vorgeschrieben genommen (immer nur die Hälfte) und der Kuchen wurde dennoch außerordentlich süß. Vielleicht lag es auch an mir, aber leider ist der Kuchen gerade so mittelmäßig geworden - schade.
Sonja meint
Liebes Agnes,
das tut mir sehr Leid zu hören. Ich habe den Kuchen wirklich schon sehr viele Male gebacken und er ist wirklich immer gut geworden.
Der Teig ist sehr mürbe, das ist so gewollt, denn wir wollen ihn knusprig haben. 🙂
Zur Menge des Zuckers kann ich nur sagen: es ist ein sehr altes Rezept. Früher hat man grundsätzlich viel mehr Zucker in die Kuchen gemischt. Ich stimme dir aber zu, dass man die Zuckermenge heute in vielen Rezepten reduzieren kann. Ich selber mache das auch oft und letzten Endes ist es vermutlich einfach eine Geschmackssache.
Ich werde den Kuchen demnächst auch noch einmal backen und schauen, ob ich das Rezept noch ein bisschen anpassen kann.
Liebe Grüße
Sonja
DesmondBenjamin meint
Hat echt mega lecker geschmeckt. Ich hab statt Butter Apfelmuß genommen, war komischerweise etwas weicher.
LieGrü
Sylvia meint
Ich backe ihn heute zum 2. Mal. Der Kuchen schmeckt echt super lecker. Ich überlege aber immer, auf welcher Schiene ich den Kuchen backe? Die mittlere oder vorletzte Schiene. Kann mir jemand einen Rat geben? Danke
Sonja meint
Liebe Sylvia,
ich backe den Kuchen in der Mitte des Ofens.
Ich werde das in der Rezept-Beschreibung ergänzen, danke dir für deinen Hinweis. 🙂
LG Sonja
Claudia meint
Juhu ich habe deinen wundervollen Zupfkuchen bestimmt schon 6 mal gebacken seit letztes Jahr und er schmeckt bestens ich möchte gsr kein anderen mehr haben. Daumen hoch
Marie meint
Der Kuchen schmeckt mega lecker und ich würde das Rezept auch weiter hin benutzen und empfehlen. Bei mir ist die Füllung etwas zu flüssig geworden, weswegen der Kuchen in der Mitte nicht fest ist. Nächstes mal mache ich etwas mehr Quak, rein damit ich eine besser Konsistenz bekommen an sonst alles top.
Karin meint
Gutes Rezept - aber der schmeckt überhaupt nicht wenn er nicht durchgekühlt ist !
Sonja meint
Liebe Karin,
das ist vermutlich Geschmackssache. 😉
LG Sonja
Renate meint
Das Rezept aus meiner Jugendzeit. In abgewandelter Form findet man es überall im Netz. Dann meist mit den Kommentaren: „Huch, soviel Butter? Muss das sein?“
Ja, es muss. Sonst schmeckt er nicht.
Lauwarm esse ich ihn allerdings nicht. Meines Erachtens wird er von Tag zu Tag besser, wenn er im Kühlschrank aufbewahrt wird. Er hat dann die Konsistenz von Rumkugeln.
Liebe Grüße, Renate
Sonja meint
Liebe Renate,
ich stimme Dir völlig zu: die Butter muss sein! 😉 Leider kann ich mich nicht so lange beherrschen und muss immer gleich losessen, sobald der Kuchen halbwegs abgekühlt ist. 🙂
Liebe Grüße, Sonja
Gabriele meint
Ich habe 50gr. weniger Mehl genommen, das passt dann.
Corinna meint
Ich würd das Rezept gerne heute Nachmittag probieren, aber bin zweck dem Puddingpulver nicht ganz sicher. Gibt man das Pulver einfach in den Quark oder muss man vorher Pudding nach Packungsanleitung kochen?
Liebe Grüße
Corinna
Sonja meint
Liebe Corinna,
entschuldige bitte, dass ich mit meiner Antwort so lange gebraucht habe. Das Puddingpulver gibt man in diesem Fall einfach nur zum Quark dazu und spart sich den Arbeitsschritt "Pudding kochen" somit gänzlich auf.
Liebe Grüße,
Sonja
Jette meint
Ein wirklich sensationelles Rezept!!!
Sonja meint
Liebe Jette, das freut mich sehr! Ich esse ihn auch wahnsinnig gerne :-))
uta meint
Hallo, ich habe gerade den Teig für den Russischen Zupfkuchen gemacht, der ist bei mir sehr bröselig geworden, jetzt habe ich schon ein zweites Ei dazu und es wird nicht viel besser, was rätst Du mir?
Vielen Dank für die Info
Uta
sonja meint
Liebe Uta,
der Teig ist am Anfang in der Tat etwas bröselig. Er wird durch langes Kneten mit den Händen aber schön glatt und geschmeidig, die Wärme der Hände hilft dabei. Man muss leider ein bisschen ausdauernd sein 🙁 Ein zweites Ei braucht der Teig dann eigentlich nicht. Ansonsten nimm vielleicht zunächst etwas weniger Mehl und füge es nach und nach hinzu bis der Teig die richtige Konsistenz hat.
Ich hoffe, Dir damit geholfen zu haben. Bestimmt gelingt es Dir!
Liebe Grüße,
Sonja
Regina Lienke meint
Den Kuchen essen wir sehr gern. Er ist aber definitiv keine Erfindung von Dr. Oetker im Jahr 1992.
Dort wurde nur eine Backmischung auf der Basis eines lange bekannten Rezeptes (zumindest in der DDR ) entwickelt. Ich habe diesen Russischen Zupfkuchen schon Ende der 70er Jahre gebacken und er steht unter diesem Namen in meinem alten handgeschriebenen Rezeptbuch.
Ob er aus Russland kommt, kann ich leider nicht sagen.
Ulrike meint
Liebe Sonja, viiiielen Dank für diesen himmlischen Kuchen und diesen liebevollen Text. Ich habe mich sehr gefreut. Du bist mir eine sehr ans ❤ gewachsene Freundin!!! Schön, dass wir uns haben. Fühl dich gedrückt