Heute verrate ich Euch mein Risotto-Geheimnis. Wie kocht man ein cremiges, geschmackvolles Tomaten-Risotto, auf den Punkt gegart - nicht zu weich und nicht zu hart. Ich bin nämlich ein Risotto-Liebhaber und habe meine Risotto-Zubereitung über Jahre perfektioniert.
Risotto ist mein Lieblingsrezept
Mein Bruder hat ja lange Jahre im Ausland gelebt. Zuerst in Singapur, bis vor Kurzem dann in Nigeria. Immer wenn er zu Besuch kam, hatte er quasi eine Wildcard in Sachen Essenswünschen. Meist bekam ich schon ein paar Tage im Voraus eine Liste all der Gerichte, die ich für ihn kochen durfte. Fast immer stand auf dieser Liste zumindest ein Risotto-Rezept. In der Regel wünschte sich mein Bruder ein Steinpilz-Risotto, zuletzt aber auch immer mal wieder ein Risotto mit im Ofen geschmorten Tomaten.
Wenn es ein Rezept gibt, das ich am liebsten koche, dann ist es tatsächlich ein Risotto. Risotto kochen ist fast wie eine Meditation. Da man permanent am Herd stehen bleiben und rühren muss, hat es irgendwie eine entschleunigende Wirkung. Man fährt von der Hektik des Alltages herunter, einzig und allein deswegen, weil man nebenher nichts anderes machen kann, während man ein Risotto kocht. Zumindest empfehle ich das nicht. All meine Versuche nebenbei die Wäsche aufzuhängen oder schnell noch eine Mail zu schreiben, endeten darin, dass das Risotto angebrannt ist. Auch das Vorbereiten der übrigen Risotto-Zutaten sollte daher geschehen, bevor der Herd eingeschaltet wird.
Das Risotto-Geheimnis
Das Geheimnis eines cremigen Risottos ist definitiv das stetige Rühren. Und eben weil man nebenbei nichts anderes machen kann, beginne ich mein Risotto am liebsten mit einem Gläschen Wein. Aufgemacht werden muss der ja sowieso, weil der Reis nach dem Andünsten mit einem ordentlichen Schuss desselbigen abgelöscht wird. Während ich also an meinem Wein nippe, bereite ich alle anderen Zutaten für das Risotto zu. Zwiebeln und Knoblauch klein schneiden, ebenso das Gemüse oder was sonst so in eurem Risotto landen soll. Kräuter hacken und Käse reiben nicht vergessen und die Brühe in einem kleinen Topf erhitzen. Wichtig für ein gelungenes Risotto ist nämlich nicht nur das Rühren und Vorbereiten der Zutaten, sondern auch, dass die verwendete Brühe heiß ist. Die Brühe kommt Schöpfkellenweise zum Reis dazu und würde den Garvorgang jedesmal wieder herunterfahren, wenn sie kalt wäre. Leuchtet ein, oder?
Nun kann es auch endlich losgehen. Etwas Olivenöl und Butter in einem großen Topf mit passendem Deckel erhitzen. Zunächst Zwiebeln und Knoblauch für 3-4 Min. anschwitzen. Den Reis dazugeben und mit anschwitzen, bis alle Körner mit Fett überzogen sind. Für das Tomaten-Risotto habe ich bei diesem Schritt auch die klein geschnittenen getrockneten Tomaten, sowie einen Teelöffel Kräuter der Provence hinzugefügt. Jetzt kommt der Wein zum Einsatz - Reis ablöschen und Euch selber bei Bedarf auch nachschenken. Sobald der Wein im Topf verkocht ist, gebt ihr nach und nach die heiße Brühe dazu und rührt immer wieder fleißig um, damit der Reis nicht am Boden des Topfes kleben bleibt.
Nach etwa 20-25 Minuten fleißigen Rührens ist der Reis dann al dente gegart. Den Herd könnt ihr nun ausschalten, lasst den Topf aber noch auf der Herdplatte stehen. Geriebenen Parmesan unter das Tomaten-Risotto heben, Deckel auf den Topf setzen und das Ganze für ca. 5 Minuten ruhen lassen. Währenddessen könnt ihr den Tisch decken und die zweite Flasche Wein öffnen, wenn ihr mögt. 😉
Tomaten-Risotto
Kochutensilien
Zutaten
- 250 g kleine Strauch-/Rispentomaten
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Butter
- 1 Schalotte
- 2 Zehen Knoblauch
- 8-10 getrocknete Soft-Tomaten
- 125 g Risottoreis
- 1 TL getrocknete Kräuter der Provence
- 100 ml trockener Weißwein
- ca. 300 ml Gemüsebrühe oder Gemüsefond
- 50 g frisch geriebener Parmesan
- Meersalz, Pfeffer, Chiliflocken nach Belieben
- frische Kräuter zum Servieren
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Tomaten möglichst am Strunk waschen und vorsichtig in eine flache, ofenfeste Form setzen. 1 EL Olivenöl darübergeben, sowie etwas grobes Meersalz. In der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 25 Min. garen, bis die Tomaten weich und leicht gebräunt sind.
- Die Gemüsebrühe in einem kleinen Topf erhitzen und auf kleiner Flamme warmhalten.
- Die Schlotte und den Knoblauch schälen und fein hacken. Die getrockneten Tomaten in Streifen schneiden.
- In einem großen Topf (mit passendem Deckel) das restliche Olivenöl zusammen mit der Butter erhitzen. Schalotte und Knoblauch darin 3-4 Minuten andünsten.
- Den Reis, die getrockneten Tomaten, sowie 1 TL Kräuter der Provence dazugeben und unter Rühren mit anschwitzen, bis alle Reiskörner mit Fett überzogen und leicht glasig sind. Anschließend mit dem Weißwein ablöschen.
- Nach und nach 1 Kelle von der heißen Brühe zum Reis geben und stetig rühren, so dass der Reis nicht am Boden des Topfes kleben bleibt. So weiter verfahren, bis die gesamte Brühe verbraucht und der Reis al dente gegart ist. Ggf. noch etwas Flüssigkeit dazugeben, falls der Reis noch zu fest ist.
- Sobald der Reis gar ist, den Herd ausschalten. Frisch geriebenen Parmesan unterheben, den Deckel auf den Topf setzen und das Risotto etwa 5 Minuten ruhen lassen. Vor dem Servieren kräftig mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken nach Belieben abschmecken.
- Risotto mit den geschmorten Tomaten aus dem Ofen und nach Wunsch mit frischen Kräutern, z.B. Basilikum oder Petersilie servieren.
Weitere Risotto-Rezepte findet ihr hier, schaut doch einmal rein:
Mehr Risotto-Rezepte...
Ofelia meint
125 g Reis für 2 Personen finde ich viel zu knapp bemessen!
Ofelia