Linsen mit Spätzle, das schwäbische Leibgericht von meinem Papa! Die Linsen werden eingekocht mit Karotten, Lauch und Champignons sowie etwas Rotweinessig für eine schön säuerliche Note. Wer mag legt noch knackige Saitenwürste in den Topf.
Schon seit meiner frühen Kindheit habe ich mich immer mehr mit den Wurzeln meiner Mutter, als mit denen meines Vaters verbunden gefühlt. Meine Mutter kam aus Hamburg und ich liebte die Besuche bei der dortigen Oma mit Franzbrötchen, Salmiak und dem so eigenen norddeutschen Klönschnack. Obwohl Mama und Oma leider schon länger nicht mehr leben, zieht es mich immer wieder gerne nach Hamburg zurück. Ich mag die Norddeutschen einfach sehr.
Meine schwäbischen Wurzeln
Mein Vater hingegen kommt aus dem Schwarzwald. Besuchten wir Oma und Opa in Schwenningen, so schnürte sich schon auf dem Weg dorthin meine Kehle zu. Keine Ahnung wieso, aber ich habe den Schwarzwald schon immer als bedrückend empfunden. Das lag gar nicht mal an etwas besonderem, denn Oma und Opa waren ebenfalls sehr herzlich und gaben sich große Mühe, dass wir es schön bei ihnen hatten. Nein, irgendwie hatte mein Unwohlsein eher mit der Gegend an sich etwas zu tun.
Nun wäre ich aber nicht die Tochter meines Vaters, wenn ich nicht zumindest die ein oder andere Vorliebe von ihm übernommen hätte. Linsen mit Spätzle zum Beispiel. Im Originalrezept werden die Linsen zusammen mit Bauchspeck gegart, aber auch vegetarisch mit Karotten, Lauch und Champignons schmecken sie ganz hervorragend. Rotweinessig verleiht dem Ganzen eine herrliche Säure und die Spätzle machen aus der Sache ein herrlich sättigendes Hauptgericht. Wärmendes Soul Food an nasskalten und grauen Novembertagen.
Und so hat sich mein Papa auch sehr gefreut, als ich sein schwäbisches Leibgericht für ihn gekocht habe, als er uns vor Kurzem besucht hat. Das mit dem Spätzle-Schaben muss ich zwar noch etwas üben, aber hey - es sind halt Designer-Spätzle und geschmeckt haben sie sehr lecker! 🙂
Schwäbische Linsen mit Spätzle
Zutaten
- 250 g braune Linsen
- 1 EL Butter
- 1 EL Olivenöl
- 2 Karotten
- 1 Stange Lauch
- 8 braune Champignons
- 1 Lorbeerblatt
- 100 ml Rotwein
- 700 ml Wasser
- 1 TL TL Gemüsebrühe
- 4-5 EL EL Rotweinessig
- Salz, Pfeffer & Muskat
- ½ Bund glatte Petersilie
Für die selbstgemachten Spätzle:
- 400 g griffiges Mehl in manchen Supermärkten gibt es spezielles Spätzle-Mehl
- 4 Eier
- 180 ml Mineralwasser
Anleitungen
- Die Linsen in ein Sieb geben und unter kaltem Wasser gründlich abspülen.
- Karotten, Lauch und Champignons waschen, putzen und in sehr feine Würfel schneiden.
- Je 1 EL Butter und Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Linsen und Gemüse darin bei mittlerer Hitze und unter Rühren 3-4 Min. andünsten.
- Das Lorbeerblatt dazugeben und mit Rotwein ablöschen. Einmal kurz aufkochen, dann die Hitze wieder reduzieren und 700 ml Wasser, sowie 1 TL Gemüsebrühe hinzufügen. Bei geschlossenem Deckel etwa 25-30 Min. köcheln lassen, bis die Linsen gar sind. Ggf. noch etwas Flüssigkeit hinzufügen.
- Die Petersilie waschen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und fein hacken.
- Wenn die Linsen gar sind, mit Salz, Pfeffer, Muskat und dem Rotweinessig abschmecken.
- Die Linsen mit Spätzle (Spätzle-Rezept siehe unten) und frisch gehackter Petersilie servieren.
Spätzle selber machen:
- Die Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem Holzlöffel „schlagen“ bzw. verrühren, bis der Teig Blasen wirft und zähflüssig vom Löffel tropft. Dann 10 Min. stehen lassen.
- Einen großen Topf mit Salzwasser zum Sieden bringen. Wer eine Spätzlepresse hat, der drückt den Teig nun einfach durch die Presse in das Wasser. Sobald die Spätzle oben schwimmen, mit einer Schaumkelle herausheben und gut abtropfen lassen.
- Ich habe ein Spätzle-Brett mit abgeflachter Kante. Der Teig wird auf das Brett gestrichen und mit der Rückseite eine Messers in schnellen Bewegungen über die Kante des Brettchens ins Wasser geschoben. Erfordert etwas Übung, macht aber ordentlich was her.
Damaris meint
Habe dieses Rezept schonmal nachgekocht 😉
Wir lassen Speckwürfel separat aus, diese kann sich dann untermischen, wer mag und die Linsen an sich bleiben vegetarisch! Sehr lecker mit dem Gemüse, hab noch feine Kartoffelwürfel mitgekocht. Und gleich die doppelte Portion gekocht, eignet sich auch zum Einfrieren. Danke für´s super leckere Rezept!!
H.Treichel meint
Buonissimo e simplice
Eberhard Straub meint
Ganz schwäbisch wird das Gericht dann noch mit den Spätschen Linsen von der Schwäbischen Alb.
Susan meint
Ich habe ein neues Lieblingsessen und du hast ein neuer Follower. Alles Gute! Susan