Das klassische Rotkohl-Rezept mit Apfel und Zwiebel, mit winterlichen Gewürzen (Nelken, Zimt und Kardamom) langsam eingekocht. Am besten am nächsten Tag aufwärmen. Vorgekocht und aufgewärmt schmeckt der Rotkohl gleich nochmal besser!
Seit ich in Bayern wohne, esse ich sicherlich zweimal im Jahr einen Schweinsbraten im Wirtshaus bzw. in den Sommermonaten im Biergarten. Schön mit Dunkelbiersoße, Kartoffelknödeln und einem Krautsalat als Beilage. Manchmal gibt es auch Blaukraut als Beilage, und das finde ich besonders fein. Blaukraut, das ist das bayerische und österreichische Wort für Rotkohl. Etwas lustig fand ich die unterschiedliche Farbwahrnehmung anfangs ja, habe mich aber mittlerweile daran genauso gewöhnt wie an das "Grüß Gott" zur höflichen Begrüßung.
Das für mich Besondere an dem Blaukraut im Wirtshaus: Es ist immer besonders geschmackvoll und "weich". Der Rotkohl hat quasi keine Bissfeste mehr, was sicherlich am langen Einkochen aber auch am Wieder-Aufwärmen liegt. Denn aufgewärmt schmeckt der Rotkohl am nächsten Tag, oder auch an den nächsten Tagen, umso besser! Der Rotkohl im Wirtshaus ist außerdem leicht süßlich und dazu sämig, was man durch die Zugabe von etwas Zucker bzw. Puderzucker sowie Mehl erreicht. Für mich ist er so einfach perfekt!
Rotkohl selber kochen
Rotkohl bekommt man im Supermarkt nicht nur frisch, sondern auch vorgekocht im Glas. Aber ganz ehrlich, der vorgekochte aus dem Glas schmeckt mir überhaupt nicht. Daher kochen wir unser Blaukraut immer selbst. Alles, was ihr zum selber Kochen benötigt, sind ein paar gute Zutaten und vor allem ausreichend Zeit und Geduld.
Der perfekte Rotkohl muss für mich leicht süßlich und gleichzeitig kräftig im Geschmack sein. Für eine leichte Süße wird ein geraspelter Apfel mit eingekocht und am Ende mit etwas Puderzucker abgeschmeckt. Die kräftige Würze entsteht durch das Einkochen mit Rotwein sowie die Zugabe von Zimt, Nelken, Kardamom und Lorbeerblättern.
Anfangs wird der geraspelte Kohl mit fein gewürfelter Zwiebel und dem Apfel in Butterschmalz angedünstet, und dann darf er langsam vor sich hin köcheln. Beim Kochen sollte man sich immer ausreichend Zeit nehmen. Das trifft hier besonders zu, denn der Rotkohl muss lange garen um sämig weich zu werden. Mindestens eine Stunde sollte man einplanen!
Aufgewärmt am besten
Gekochter Rotkohl schmeckt aufgewärmt am nächsten Tag nochmal besser! Im Kühlschrank kann man ihn bis zu drei Tagen aufbewahren. Für eine längere Aufbewahrung kann man ihn wunderbar portionsweise einfrieren und auch nach Monaten noch auftauen und genießen. Auch das Einkochen ist problemlos möglich. Hierbei ist wichtig, dass der Rotkohl nach dem Kochen noch ausreichend Flüssigkeit hat - daher ggf. etwas mehr Rotwein oder Brühe beim Kochen verwenden. Dann nach dem Kochen heiß in Einmachgläser randvoll abfüllen, verschließen und abkühlen lassen (bis der Unterdruck entsteht und der Deckel nach innen gezogen wird). Hinweis: Mit Verwendung eines Einkochtopfes klappt das Einkochen noch einfacher und sicherer.
Klassisches Rotkohl Rezept
Kochutensilien
- ein großer Topf
Zutaten
- 1 Kopf Rotkohl
- 1 Zwiebel
- 1 kleiner Apfel
- 2 EL Butterschmalz oder Butter
- 300 ml kräftiger Rotwein
- 300 ml Gemüsebrühe
- 2 EL Rotweinessig
- 2 Lorbeerblätter
- Nelken ca. 8 Stück reichen
- Kardamomkapseln ca. 8 Stück reichen
- 1 Zimtstange
- 1 TL Zimt
- 1 EL Puderzucker
- 1 EL Mehl optional
- Salz & Pfeffer
Anleitungen
- Den Rotkohl halbieren, den Strunk entfernen und dann fein raspeln. Den Apfel entkernen und ebenfalls fein raspeln oder würfeln. Die Zwiebel klein schneiden.
- Butterschmalz in einem großen Topf zerlassen. Zwiebel darin kurz andünsten, dann Rotkohl und Apfel zugeben und ein paar Minuten andünsten; dabei ab und zu umrühren.
- Rotwein, Gemüsebrühe, Rotweinessig und Lorbeerblätter in den Topf zugeben. Nelken, Kardamomkapseln und Zimtstange in ein Säckchen verpacken und auch in den Topf geben. So entfaltet sich der Geschmack, und man kann es nach dem Kochen einfach entfernen. Wer kein Säckchen hat, kann sich übrigens auch mit einem Teebeutel helfen.
- Alles für mindestens 1 Stunde köcheln, bis der Rotkohl die gewünschte Konsistenz und Bissfeste hat. Ich persönlich koche den Rotkohl lieber etwas länger und weicher.
- Zimt und Puderzucker unterrühren und kräftig mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken. In manchen Rezepten wird auch etwas Mehl zugegeben, um dem Rotkohl eine sämige Konsistenz zu geben.
- Am besten am nächsten Tag aufwärmen. Vorgekocht und aufgewärmt schmeckt der Rotkohl gleich nochmal besser!
Gekochter Rotkohl ist eine tolle Beilage zu Rouladen, zu Schweinebraten oder zu anderen Fleischgerichten. Auch zu einem kräftigen Gulasch passt es als Beilage wunderbar.
Alternativ kann man Rotkohl aber auch frisch und roh verzehren, wie z.B. in diesen Rezepten:
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