Als Beilage oder Hauptgericht, mit Sauerkraut, Rotkohl oder Mohnbutter - Schupfnudeln sind in der Herstellung denkbar einfach und schmecken immer, ganz egal ob in einer herzhaften Schupfnudelpfanne oder in Kombination mit etwas Süßem!
Rezeptbeitrag mit Werbung.
Wer mir schon länger folgt, der weiß, dass ich beim Einkauf von Lebensmitteln großen Wert auf eine gute Qualität lege. Ich achte aber auch darauf, dass der Großteil der Produkte Saison hat und aus der Region kommt. Wenn man sich überlegt, dass viele Rezepte und Gerichte bestimmten Regionen zuzuordnen sind, dann macht das in meinen Augen auch nur Sinn. Nehmen wir die Schupfnudel, ein Gericht der süddeutschen, aber auch der österreichischen Küche. Der Name "Schupfnudel" oder auch "Fingernudel" bezieht sich auf die längliche fingerähnliche Form, im alemannischen nennt man sie auch "Bubespitzle". Hier wird die Form der Nudel nicht mit einem Finger, sondern mit einem Knabenpenis verglichen. Mein Vater, ein gebürtiger Schwabe, erzählte mir diese Geschichte als ich ein kleines Mädchen war. Ich weiß noch genau, wie lustig und peinlich zugleich ich das fand.
Ursprünglich nur aus Wasser und Mehl hergestellt, findet sich seit dem Anbau der Kartoffel im 17. Jahrhundert auch diese Zutat in der Schupfnudel wieder. Alles in allem also einfache und leicht zugängliche Zutaten für die Bauern in den ländlichen Regionen. Bei uns gab es die "Bubespitzle" meist in Butter angebraten und zusammen mit einer ordentlichen Portion Sauerkraut. Aber auch als Süßspeise, in Mohnbutter geschwenkt oder mit buttrigen Semmelbröseln obendrauf schmecken sie richtig lecker!
Eine herzhafte Schupfnudelpfanne
In meiner Schupfnudel-Version spielen Kartoffeln, Mehl, Hartweizengrieß und Ei die Hauptrolle, alles Zutaten, die es mit dem Siegel "Geprüfte Qualität - Bayern" zu kaufen gibt. Dieses Zeichen steht für eine stufenübergreifende Qualitätssicherung regionaler Lebensmittel. Es gibt klare Anforderungen an die Produktqualität und die Wertschöpfung. Das beginnt beim Anbau bzw. der Produktion und geht über die Verarbeitung und bis zum Transport. So stammen die hier verwendeten Eier zu 100% von in Bayern gehaltenen Legehennen. Zusätzlich zu den Herkunftsbestimmungen gibt es aber auch Qualitätsbestimmungen und zwar über den gesetzlichen Standard hinaus. Dazu gehören z.B. ein Verbot der Klärschlammausbringung, sowie ein Verbot der Verfütterung fischmehlhaltiger Futtermittel.
Auch meine Kartoffeln tragen das GQ-Siegel und wurden zu 100% in Bayern erzeugt. Der Stärkegehalt liegt bei mindestens 10%, es gibt festgelegte Höchstnitratgehalte und genaue Vorgaben für eine lichtgeschützte Lagerung bei spezifischer Temperatur. Die gleichen hohen Herkunfts- und Qualitätsbestimmungen gibt es für Mehl und Hartweizengrieß und auch meine Butter erfüllt alle Kriterien der "GQ - Bayern." Ich weiß also nicht nur, wo die Zutaten für meine Schupfnudeln herkommen, sondern auch, dass sie strengen Qualitätsanforderungen unterliegen. Schmeckt man! Die Zubereitung der Schupfnudeln ist denkbar einfach. Und ob ihr sie mit Sauerkraut, Mohnbutter oder - wie in diesem Fall - als Schupfnudelpfanne mit Rotkohl serviert, bleibt Euch und Eurem Geschmack überlassen. Wichtig wäre nur, auf eine gute Qualität zu achten. 😉
Schupfnudelpfanne mit Rotkohl, Apfel und Zwiebel
Kochutensilien
- Kartoffelpresse oder Reibe
Zutaten
Zutaten für Schupfnudeln
- 600 g Kartoffeln mehlig kochend
- 260 g Mehl + etwas für die Arbeitsfläche
- 200 g Hartweizengrieß
- 4 Eigelb
- 1 TL Salz
- ¼ TL abgerieben Muskatnuss
- 100 g Butter
Weitere Zutaten für die Schupfnudelpfanne
- 1 Apfel
- 1 Zwiebel
- 2 EL Butter
- 1 TL Salz
- 400 g gekochter Rotkohl
Anleitungen
Schupfnudeln selber machen
- Die Kartoffeln mit Schale in einem großen Topf mit Salzwasser garen, bis sie gut weich sind. Abkühlen lassen, dann schälen und durch die Kartoffelpresse (oder mit Hilfe einer Reibe) in eine große Schüssel drücken/reiben.
- Mehl, Hartweizengrieß, Eigelbe, Salz und Muskat dazugeben und alles mit den Händen zu einem möglichst glatten Teig verarbeiten. Sollte der Teig zu klebrig sein, noch 1-2 EL Mehl dazugeben.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche noch einmal gut durchkneten, anschließend in 4 gleichgroße Stücke teilen. Jedes Stück zu einer ca. 3-4 cm dicken Rolle rollen.
- Von jeder Rolle mit einem Messer ca. 2 cm dicke Scheiben abschneiden und diese mit den Fingern auf der bemehlten Arbeitsfläche zu Schupfnudeln rollen. Auf ein leicht bemehltes Brett oder Backblech legen und etwas ruhen lassen.
- Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Hitze reduzieren, so dass es nicht mehr blubbert. Die Schupfnudeln portionsweise ins siedende Wasser geben. Die Schupfnudeln sind gar, sobald sie an die Wasseroberfläche aufsteigen. Mit einer Schöpfkelle herausheben und auf einem Teller oder in einem Sieb abtropfen lassen. So weiter verfahren, bis alle Schupfnudeln gegart sind.
- Die Butter in einer großen Pfanne erhitzen und die Schupfnudeln darin portionsweise anbraten, bis sie goldbraun und schön knusprig sind.
Für die Schupfnudelpfanne
- Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Apfel entkernen und in dünne Scheiben schneiden.
- Butter in einer Pfanne zerlassen, dann darin die Zwiebel glasig dünsten und den Apfel sanft anbraten.
- Schupfnudeln und Rotkohl in die Pfanne zugeben und alles nochmal 5 Min zusammen erhitzen. Auf Tellern servieren und genießen.
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