Schwäbische Hausmannskost: Meine Schupfnudelpfanne mit Sauerkraut und Speck. Die Schupfnudeln sind natürlich selbstgemacht!
Mein Vater ist ein waschechter Schwabe. Durch und durch. Er liebt den Schwarzwald und die Kehrwoche, heitert Familienfeiern mit schwäbischen Witzen auf - "Wie heißt das größte schwäbische Dorf? - Hanoi!" - und sang uns Kindern das immer gleiche Kinderlied vor - "Auf der Schwäb'schen Eisenbahne". Normalerweise wurde bei uns zu Hause Hochdeutsch gesprochen, aber wenn mein Vater mit seiner Mutter - meiner Oma - telefonierte, verfiel er derart ins Schwäbische, dass ich meist schreiend aus dem Zimmer rannte. Ich kann also nicht leugnen, dass auch in meinen Adern schwäbisches Blut fließt, was sich vor allem in meiner Vorliebe für die schwäbische Küche zeigt. Käs'spatzen kann ich eigentlich immer essen und als Kind liebte ich es, wenn mein Vater Schupfnudeln bzw. "Buabespitzle" für uns zubereitete. Wir lachten uns kringelig, ob des bedeutunngsvollen Namens dieser Kartoffelnudeln - wahrscheinlich der Hauptgrund, warum wir immer wieder danach verlangten.
Schupfnudeln gibt es fertig im Kühlregal im Supermarkt zu kaufen, diese sind aber in keinster Weise mit den selbstgemachten zu vergleichen. Und die Herstellung ist wirklich kinderleicht!
Zutaten für die Schupfnudeln (4 Personen)
- 750g Kartoffeln
- 1 Ei + 1 Eigelb
- 80g Mehl
- 20g Speisestärke
- Salz, Pfeffer, Muskat
- Butterschmalz zum Anbraten
Zubereitung der Schupfnudeln
- Die Kartoffeln schälen, waschen und in Salzwasser weichkochen. Abgießen und noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken oder mit dem Kartoffelstampfer zerstampfen.
- Ei, Eigelb, Mehl und Speisestärke dazugeben und alles zu einem festen Teig verrühren. Der Teig muss sich mit den Händen formen lassen - ist er zu klebrig, einfach noch etwas Mehl hinzufügen. Kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
- Den Teig in 4 Portionen teilen. Aus jeder Portion eine Rolle formen, davon dann Stücke abschneiden und diese zwischen den Händen zu der typischen Schupfnudel-Form rollen.
- Schupfnudeln in siedendem Salzwasser garen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einer Schöpfkelle herausnehmen und in einer großen Pfanne in nicht zu wenig Butterschmalz rundherum goldbraun und knusprig anbraten.
Weitere Zutaten für die Schupfnudelpfanne
- 1 große Zwiebel, fein gehackt
- 150g durchwachsener Bauchspeck, in Streifen geschnitten
- 500g Sauerkraut (fertig gekauft, oder selbstgemacht)
- 2 EL Sonnenblumenöl
- 2 EL Rohrzucker
- 100ml Gemüsebrühe
- 100ml Apfelsaft
- Salz und Pfeffer
- etwas Kümmel, nach Belieben
- 1 Lorbeerblatt
Nun alles in der Pfanne anbraten
- Das Öl in einer Pfanne erhitzen und den Speck knusprig darin anbraten. Zwiebel hinzufügen unnd für 1-2 Minuten mit andünsten.
- Anschließend das Sauerkraut dazugeben, das Lorbeerblatt und gerne auch schon etwas Kümmel wer mag.
- Den Rohrzucker über das Sauerkraut streuen und alles mit dem Apfelsaft ablöschen. Sobald der Apfelsaft etwas eingekocht ist, die Gemüsebrühe angießen und bei kleiner Hitze köcheln lassen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und kurz vor dem Servieren die gebratenen Schupfnudeln unterheben.
Tipp: für die vegetarische Variante den Speck weglassen und statt dessen einen kleingeschnittenen rotschaligen Apfel zum Sauerkraut geben.
Vorbereitung: 45 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 20 Minuten
Inspiration für ein weiteres Rezept
Melanie meint
Dankeschön
Melanie meint
Liebe Sonja, habe heute deine Schupfnudelpfanne nachgemacht - unglaublich lecker, aber die Nudeln waren teilweise etwas weich. Wie kann ich das fürs nächste Mal optimieren? Danke im Voraus, LG Melanie
Sonja meint
Liebe Melanie, vielen Dank für Deine Nachricht. Die Schupfnudelpfanne ist eines meiner Lieblingsgerichte! 🙂 Damit die Schupfnudeln gelingen, sollte zunächst der Stärkegehalt der Kartoffeln möglichst hoch sein. Mehlig kochende Kartoffeln haben einen höheren Stärkegehalt als festkochende Kartoffeln. Ggf. kannst Du auch etwas mehr Mehl hinzufügen, als im Rezept angegeben. Der Teig sollte nicht zu klebrig sein, dann lassen sich die Schupfnudeln gut formen. Zu guter Letzt das Anbraten - hohe Hitze, möglichst wenig wenden und mit Fett nicht sparen!!!
Ich hoffe, dass ich Dir mit diesen Tipps helfen konnte und die Schupfnudeln beim nächsten mal richtig gut gelingen!
Liebe Grüße,
Sonja
Nicole meint
Super leckeres Rezept! Habe es heute an diesem verregneten Tag für meinen Mann gekocht. Wir waren beide sehr begeistert - kannten die Variation vorher noch nicht! Danke für den Beitrag! Möchte demnächst noch mehr Sachen von dir ausprobieren. 🙂