Mein Mann hatte sich schon lange einmal Rinderrouladen gewünscht. Puh, eigentlich nicht wirklich mein Fall, insbesondere da ich es sehr schwer finde Rindfleisch so zuzubereiten, dass es am Ende nicht zäh oder trocken ist. Aber - wir haben ja unseren guten Biometzger um die Ecke und den habe ich auch gleich nach der Zubereitungsart gefragt. Das Fleisch für die Rouladen hat er mir perfekt geschnitten, so dass das Füllen und Aufrollen kinderleicht von der Hand ging. Während die Rouladen schön im Topf schmurgeln, bleibt genügend Zeit um die Beilagen vorzubereiten. Bei uns waren das in diesem Fall selbstgeschabte Spätzle, sowie Rotkohl, den wir vor Weihnachten einmal in großen Mengen gekocht haben und noch eingefroren hatten. Ein bisschen aufwendig ist das alles schon, aber wenn nicht an einem Sonntag wann dann?
Für 4 Rouladen braucht man:
- 4 dünne Rinderrouladen vom Biometzger
- 4 Scheiben Bacon
- 2 Möhren, fein gewürfelt
- 2-3 Gewürzgurken, fein gewürfelt
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- mittelscharfen Senf
- Holzstäbchen zum Zusammenpieken
- Rotwein zum Kochen
- 1 Teel. Gemüsebrühe
- 1 Lorbeerblatt
- Tomatenmark und Créme fraîche
- Salz und Pfeffer
Das Fleisch von beiden Seiten salzen und pfeffern, dann dünn mit Senf bestreichen. Je eine Scheibe Bacon auf die mit Senf bestrichene Seite legen. Die fein gewürfelten Möhren, Gurken und Zwiebel vermengen und auf dem Bacon verteilen, nicht zu viel und nicht bis ganz zum Rand, damit sie sich noch gut aufrollen lassen. Von der kurzen Seite her aufrollen und das Holzstäbchen so durchpieksen, dass die Füllung nicht herausfallen kann.
In einem großen, am besten gusseisernen Topf, etwas Butterschmalz erhitzen und die Rouladen kräftig von allen Seiten anbraten. Falls noch gewürfeltes Gemüse von der Füllung übrig ist, dieses nun zu den Rouladen geben und alles mit Rotwein ablöschen und zwar so, dass die Rouladen zur Hälfte mit Flüssigkeit bedeckt sind. Etwas Gemüsebrühe und 1 Lorbeerblatt hinzufügen, Deckel drauf und nun heißt es, sich in Geduld zu üben. Das Ganze sollte bei kleiner Hitze mindestens 1 ½, eher 2 Stunden leise köcheln. Vor dem Servieren das Fleisch aus dem Topf nehmen, auf einen Teller legen und mit Alufolie abdecken, so hält es sich warm. Das Gemüse in der Soße mit einem Pürierstab schön fein pürieren, je einen Teelöffel Tomatenmark und Créme fraîche dazu und die Soße noch einmal aufkochen. Ist sie zu flüssig, etwas von der Soße in ein Glas abfüllen, Speisestärke darin anrühren und die Soße damit andicken. Die Rouladen wieder in den Topf zur Soße geben bzw. alles mit den Beilagen auf einem Teller anrichten.
Spätzle
Für die Spätzle werden pro Person benötigt:
- 1 Ei
- 50g Mehl
- 50g Hartweizengrieß
- etwas Salz
- lauwarmes Wasser
Alle Zutaten mit einem Holzlöffel in einer Schüssel verrühren und nach und nach nur so viel Wasser hinzufügen, bis der Teig schön zäh und dickflüssig ist. Der Teig muss mit dem Holzlöffel "geschlagen" werden, bis er Blasen wirft! In einem Topf Wasser erhitzen, aber nicht richtig kochen, da die Spätzle nur im Wasser "sieden" sollten. Zum Schaben benötigt man ein scharfes Messer und Holzbrett, am besten eines, das auf einer Seite etwas abgeflacht ist. Etwas von dem Teig auf das Brett streichen und mit dem scharfen Messer die Spätzle direkt in den Topf schaben. Wenn sie oben schwimmen mit einer Schaumkelle herausschöpfen und in einer vorgewärmten Schüssel warmhalten.
Rotkohl
Den Rotkohl kann man auch schon gut am Vortag kochen, er lässt sich prima aufwärmen oder auch einfrieren, so wie wir es gemacht haben. Man braucht:
- 1 Kopf Rotkohl
- 1 Apfel
- 1 EL Puderzucker
- ein paar Pimentkörner
- schwarze Pfefferkörner
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Stückchen Zimtrinde
- ein guter Schuss Rotwein
- Gemüsebrühe
- Salz, Zucker
- evt. ein Schuss milder Essig (z.B. Balsamico)
- ein kleines Stück Butter
Den Rotkohl auf einem Gemüsehobel fein hobeln. In einem großen Topf den Puderzucker langsam karamellisieren lassen. Den Rotkohl hinzufügen und alles unter Rühren kräftig anschwitzen. Mit Rotwein ablöschen und etwas Gemüsebrühe hinzufügen. Lieber erst mal nicht zu viel, kann man immer noch nachgießen, sollte man merken, dass der Rotkohl am Topfboden anfängt festzukleben. Pimentkörner, Pfefferkörner, Lorbeerblatt und die Zimtrinde hinzufügen. Deckel drauf und alles bei sehr milder eher Hitze ca. 1 ½ Stunden mehr ziehen als köcheln lassen. Am Ende der Garzeit das Lorbeerblatt und die Zimtrinde entfernen und alles mit Salz, Zucker und evt. etwas mildem Essig abschmecken. Zum Schluss noch ein kleines Stück Butter unterrühren und fertig ist ein perfektes Sonntagsessen!
Vorbereitung: 20 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 1 Stunde, 30 Minuten
Inspiration für ein weiteres Rezept
Leif meint
Wenn ich Rouladen mache Röste ich die Zwiebeln für die Füllung gerne an. Was ich auch immer sehr gerne mache, ist noch ein gekochtes Ei in die Roulade legen. Das wird dann richtig lecker, da die Aromen schön durch das Ei ziehen.
sonja meint
Danke für den Tipp! Werden wir beim nächsten Mal ausprobieren.