Diese knusprigen schwedischen Pfefferkuchen mit weihnachtlichen Gewürzen kann man wunderbar gestalten und verzieren. Ein Riesenspaß für große & kleine Bäcker beim Zubereiten und beim Naschen!
Als Kind träumte ich oft davon, in Schweden zu leben. Nicht, dass ich jemals in Schweden gewesen wäre oder eine Vorstellung davon hatte, wie es dort so war! Zum einen aber lag es sicherlich daran, dass ich mit Pipi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und den Kindern aus Bullerbü groß geworden bin. Zum anderen aber auch an unserer schwedischen Nachbarsfamilie. Und nicht zuletzt vielleicht auch daran, dass ich selber ein weißblonder Semmelkopf war und zumindest optisch gut in das Land meiner Träume gepasst hätte.
Zudem liebte ich es, der Sprache zu lauschen, wenn die Nachbarskinder mit ihren Eltern schwedisch sprachen. In meinen Augen wurde Schwedisch nicht gesprochen, sondern fast eher gesungen, zumindest klang es immer so schön und melodisch. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit fuhren wir gemeinsam auf den schwedischen Weihnachtsmarkt nach Frankfurt. Es gab dort hübsche Anhänger für den Christbaum und weihnachtliche Dekoration aus Holz, Glas und Stroh. Ich erinnere mich an Frauen und Männer in schwedischer Tracht, an Julklapp (für 5 D-Mark konnte man ein Päckchen aus einer riesigen Kiste fischen) und Glögg und an Berge von Pfefferkuchen! Hauchdünn gebacken und wunderbar knusprig, waren sie für mich der Inbegriff von schwedischer Weihnacht.
Pfefferkuchen nach schwedischem Rezept
Noch heute backe ich jedes Jahr Pfefferkuchen nach einem schwedischen Rezept. Meine Mutter hatte es auf besagtem Weihnachtsmarkt mitgenommen und seitdem (ca. 1980/81) klebt es in ihrem handgeschriebenen Rezeptebuch. Der Teig ist denkbar einfach, lässt sich gut ausrollen und eignet sich auch zum Bau eines Lebkuchenhauses, wenn man dafür talentiert genug ist. Wir haben einen der letzten grauen und verregneten Sonntage genutzt und mit den Mädels Kekse ausgestochen und verziert wie die Weltmeister. Es artete fast schon in einen Wettbewerb aus, so eifrig waren alle bei der Sache! 🙂
Jedes Jahr wieder denke ich: "Wer soll all die Kekse nur essen?!" Pfefferkuchen, Vanillekipferl, Marmeladenkekse und, und, und. Aber dann werden Plätzchen verschenkt oder zum Nachmittagskaffee auf den Tisch gestellt und ruckzuck ist so eine Dose dann doch ganz plötzlich leer. Und das ist auch gut so, denn jetzt mal ehrlich: kaum sind die Weihnachtsfeiertag vorbei, kann man das ganze Gebäck doch irgendwie auch nicht mehr sehen, oder?! 😉
Schwedische Pfefferkuchen
Kochutensilien
- Ausstechformen, Nudelholz bzw. Rolle zum Ausrollen, Backblech, Backpapier
Zutaten
- 500 g Weizenmehl, Typ 405 + etwas mehr zum Ausrollen
- 1 TL Natron
- 2 TL Zimt
- 1 TL gemahlener Ingwer
- 1 TL gemahlener Kardamom
- ½ TL gemahlene Muskatnuss
- 1 Msp. gemahlene Nelken
- 220 g weiche Butter
- 150 g Rohrohrzucker
- 300 g Zuckerrübensirup
- 150 ml Schlagsahne
- Zuckerguss, Zuckerstifte o.ä. zum Verzieren
Anleitungen
- Das Mehl in eine große Schüssel geben und mit dem Natron und den Gewürzen vermischen.
- In einer zweiten großen Schüssel die weiche Butter zusammen mit dem Zucker hell-cremig aufschlagen.
- Den Zuckerrübensirup und die Sahne vorsichtig unterrühren. Nach und nach die Mehl-Mischung dazugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren bzw. verkneten. Sollte der Teig zu klebrig sein, Esslöffelweise noch etwas Mehl dazugeben.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 2 Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank kalt legen.
- Wenn der Teig über Nacht im Kühlschrank war, dann ca. 30 Min. vor der Weiterverwendung aus dem Kühlschrank nehmen. Den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Etwa die Hälfte des Teiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 0,5 cm dünn ausrollen. Kekse ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- Die Kekse im vorgeheizten Ofen auf der 2. Schiene von oben ca. 8-10 Min. backen. Anschließend auf einem Gitter abkühlen lassen. Mit dem restlichen Teig genauso verfahren.
- Kekse nach dem Auskühlen mit Zuckerguss oder Zuckerstiften beliebig verzieren.
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