Pyttipanna ist eigentlich ein Reste-Essen der schwedischen Küche aus Kartoffeln, Zwiebeln, Speck und Ei. Diese Version ist vegetarisch und durch die Zugabe von Tofu, Oliven und frischen Kräutern eine tolle Alternative zum klassischen Rezept!
Schon als Kind war ich ein großer Fan jeglicher Art von Reste-Essen. Obwohl meine Mutter an und für sich nicht so gerne kochte, ihre Reste-Essen waren legendär. Das ging sogar soweit, dass ich meine Mutter oft bat, extra mehr an Reis, Nudeln oder Kartoffeln zu kochen, damit noch etwas für ein Reste-Essen "übrig" blieb.
Ein Klassiker in der Reste-Verwertung der Deutschen Küche ist in meinen Augen das Bauernfrühstück. Gekochte Kartoffeln, Zwiebeln, Speck und Eier landen zusammen in einer Pfanne und werden kräftig angebraten. In Österreich nennt man es (Tiroler) "Gröstl" und in Skandinavien "Pyttipanna", was so viel bedeutet wie "winzig in der Pfanne". Ich verstehe darunter, dass einfach alles klein geschnitten und in die Pfanne geworfen wird. Und genau das habe ich hier getan. Die Kartoffeln aus neuer Ernte schmecken gerade so unglaublich gut, dass ich sie nachkaufe, sobald sich unser Bestand zu Hause dem Ende neigt.
Meine vegetarische Pyttipanna Variante
Statt Speck kommt außerdem Tofu zum Einsatz und Oliven und frische Kräuter verleihen diesem tollen Klassiker eine etwas mediterrane Note. Der Kräuterquark und die Gewürzgurken ergänzen diese Kartoffelpfanne wunderbar und geben dem Rezept eine Extra-Portion Pfiff. Uns hat es so gut geschmeckt, dass wir es einige Tage später gleich nochmal gekocht haben!
Kleiner Tofu-Exkurs
In Sachen Tofu ist der Monsieur ja immer so ein bisschen zwiegespalten. Meistens findet er ihn zu "labberig" und geschmacklos und stellt sich jedesmal aufs Neue die Frage, wie man den Tofu wohl knusprig bekommt!? Nun komme also ich mit meiner Kartoffel-Tofu-Pfanne um die Ecke und kann bereits ein leichtes Stirnrunzeln im Gesicht des Monsieur erkennen. Egal, ich mache einfach mal. Zunächst ein bisschen Flüssigkeit aus dem Tofu rauspressen. Dafür hole ich den Tofu aus der Verpackung, lege ihn auf einen Teller und beschwere ihn mit einem zweiten Teller oder einer kleinen Schüssel.
Nach etwa einer halben Stunde kann man die ausgetretene Flüssigkeit dann einfach abgießen. Den Tofu nun mit etwas Küchenpapier trocken tupfen, anschließend würfeln. Nun die Pfanne schön heiß machen und den Tofu in etwas Öl anbraten. Tipp Nr. 2: nicht zu oft wenden, damit der Tofu nicht zerfällt. Im nächsten Schritt lösche ich den Tofu mit etwas heller Sojasauce, sowie einem TL Ahornsirup ab und lasse ihn für weitere 2-3 Min. in der Pfanne. Anschließend aus der Pfanne nehmen und bis zur Weiterverarbeitung zur Seite stellen. Der Monsieur ist begeistert von dieser Pyttipanna-Variante und erklärt mich ab sofort zur Tofu-Expertin, was bedeutet, dass die Verantwortung in Sachen Tofu nun bis in alle Ewigkeit mir obliegt. 😉
Pyttipanna: Schwedische Kartoffelpfanne
Kochutensilien
- Topf, große Pfanne
Zutaten
- 500 g Butterkartoffeln
- 1 Zwiebel
- 200 g Tofu
- 3-4 EL Rapsöl
- 2 EL helle Sojasauce
- 1 TL Ahornsirup
- 2 EL gemischte Oliven mit Kräutern ohne Kern
- 1 Bund frische Kräuter, z.B. glatte Petersilie, Koriander
- Salz, Pfeffer
- 200 g Kräuterquark zum Servieren
- Gewürzgurken aus dem Glas
Anleitungen
- Die Kartoffeln samt Schale unter fließendem Wasser gründlich waschen. Anschließend in ca. 2 cm große Würfel schneiden und in Salzwasser bissfest garen. Abgießen und abkühlen lassen. Diesen Schritt kann man auch gut schon am Vortag machen.
- Die Zwiebel schälen, der Länge nach halbieren, dann quer in Streifen schneiden.
- Den Tofu in ca. 2 cm große Würfel schneiden. In einer großen Pfanne 1 EL Rapsöl erhitzen und den Tofu darin kräftig anbraten. Mit 2 EL heller Sojasauce und 1 TL Ahornsirup ablöschen. Tofu aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen.
- In der gleichen Pfanne das restliche Öl erhitzen und die Kartoffeln zusammen mit den Zwiebeln ca. 10 Min. bei mittlerer Hitze anbraten. Nicht zu oft wenden.
- Sobald Kartoffeln und Zwiebeln leicht gebräunt sind, den Tofu zurück in die Pfanne geben. Ebenso die Oliven in die Pfanne geben.
- Die Kräuter waschen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und grob hacken.
- Die Kartoffelpfanne mit Salz und Pfeffer würzen, vor dem Servieren die frischen Kräuter darüber geben. Auf Tellern verteilen und den Kräuterquark, sowie die Gewürzgurken dazu reichen.
Ruoff Mariann meint
Danke herzlich für das Rezept! Diese Schwedenpfanne wird nicht erst mit Resten gekocht. Ich freue mich schon jetzt!
Janine meint
Mjamm Mjamm.
Das sieht schon so lecker aus und kommt auf die To-Cook Liste. Ich liebe Resteessen! Immer irgendwie anders aber immer oberlecker.
Beim Thema Tofu haben wir uns hier auch schon durch etliche Varianten durchprobiert. Die labberige Variante ist sofort aus dem Kühlschrank verbannt worden. Unser Favorit ist inzwischen geräucherter Tofu. Der ist schnittfest, hat kaum Flüssigkeit, lässt sich richtig knusprig braten, bringt leichtes Raucharoma mit und macht auch die Nicht-Vegetarier am Tisch glücklich.
Ganz liebe Grüße aus Norddeutschland,
Janine