Ein schnelles und einfaches Curry mit frischem Gemüse, knusprig gebratenem Tofu und reichlich Koriander. Die Mischung verschiedener Gewürze bringt in Kombination mit der Kokosmilch eine tolle sämige Sauce.
Als ich anfing, mich bewusst vegetarisch zu ernähren stieß ich damit vielerorts auf Unverständnis. "Echt jetzt? Und was isst Du dann so?" - solche und ähnliche Fragen musste ich mir immer wieder anhören. In Restaurants gab es lange Zeit "Gemüseplatte mit Sauce Hollondaise" als einziges vegetarisches Gericht auf der Speisekarte. Das Gemüse war oft verkocht und ertränkt unter einem Berg dicker Sauce. Nein, Vegetarier zu sein machte in den 80er Jahren nicht wirklich Spaß.
Ich hatte dennoch Glück. Meine Eltern zwangen mich niemals Fleisch oder Fisch zu essen und mein Vater fand irgendwann sogar Gefallen daran, vegetarische Rezepte auszuprobieren.
Asiatische vegetarische Küche
Mein Vater war ein großer Fan der Indischen Küche, die zum Großteil ohne Fleisch auskommt, und brachte von seinen Reisen dorthin allerlei Gewürze mit. So gab es in unserem Küchenschrank Curry, Kurkuma und Co. lange bevor es im großen Stile populär wurde. Eines unserer liebsten Gerichte war ein einfaches Curry mit Paneer, Erbsen und Cashewkernen. Während einer Reise nach Nairobi - richtig, Kenia, nicht Indien - aßen wir das weltbeste Mattar Paneer, welches meinen Vater zu diesem Rezept inspirierte.
Paneer, eine Art schnittfester Frischkäse, war damals jedoch so gut wie nicht zu kaufen, denn Asiatische oder Orientalische Supermärkte waren rar gesät. Selber machen war mit viel Arbeit und Zeit verbunden, so dass der Paneer irgendwann komplett aus dem Rezept verschwand. Der Anteil an Gemüse wurde stattdessen erhöht und es schmeckte uns immer noch köstlich. Man kann das Curry mit nahezu jeder Art von Gemüse zubereiten, je nachdem, was schmeckt oder der Kühlschrank so hergibt.
Curry mit knusprig gebratenem Tofu
Nun gibt es Paneer zwar mittlerweile auch bei uns vielerorts zu kaufen, aber auch mit knusprig gebratenem Tofu schmeckt das Gericht ganz wunderbar. Tofu ist ja oft labberig und geschmacklos, daher hilft es, den ein oder anderen Trick zu befolgen.
- möglichst viel Flüssigkeit aus dem Tofu pressen. Dafür den Tofu zwischen Küchenpapier legen und für mindestens 30 Minuten beschweren.
- Tofu in Speisestärke wenden. Die Speisestärke nimmt die restliche Flüssigkeit auf und lässt den Tofu schön knusprig und goldbraun werden.
- Ahornsirup und Coco Aminos verleihen dem Tofu Würze und machen ihn besonders schmackhaft. Alternativ kann man auch flüssigen Honig und Sojasauce verwenden.
- In einer extra Pfanne kräftig und scharf von allen Seiten anbraten und erst zum Schluss zum Curry dazugeben.
Crispy Tofu Curry
Kochutensilien
- 1 Wok ersatzweise einen gusseisernen Topf oder eine große Pfanne
- 1 kleine Pfanne
- 1 Schneidebrett + Messer
Zutaten
- 200 g Tofu
- 2 EL Speisestärke
- 2 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl
- 1 EL Coco-Aminos glutenfreie Würzsauce, ersatzweise Sojasauce
- 1 TL Ahornsirup ersatzweise flüssiger Honig
- 1 Zehe Knoblauch
- 2 cm Ingwer
- 1 TL Kokosöl
- 400 g gemischtes Gemüse z.B. rote Paprika, Pilze, Karotten, TK-Erbsen
- 1 TL Currypulver gehäuft
- 1 TL Kurkuma
- 200 ml Kokosmilch
- Salz, Pfeffer
- 1 Bund frischer Koriander
- 2 EL geröstete und gesalzene Erdnüsse
- 150 g Basmati-Reis
Anleitungen
- Den Tofu aus der Packung nehmen und zwischen zwei Tücher Küchenpapier auf einen Teller legen. Von oben beschweren, so dass möglichst viel Flüssigkeit aus dem Tofu gepresst wird. 30 Min. stehen lassen.
- Währenddessen Knoblauch und Ingwer schälen und fein hacken oder reiben. Das Gemüse putzen, waschen und klein schneiden.
- 1 TL Kokosöl in einem Wok, Topf oder einer großen Pfanne erhitzen. Das Gemüse scharf anbraten, dann die Hitze reduzieren und Ingwer und Knoblauch hinzufügen. Unter Rühren 2-3 Min. anschwitzen.
- Currypulver und Kurkuma dazugeben und für eine Min. mit anschwitzen, dann die Kokosmilch angießen. Bei kleiner Flamme leicht köcheln lassen.
- Den Basmati-Reis nach Angabe auf der Packung zubereiten.
- Den Tofu "befreien" und würfeln. In eine kleine Schüssel geben und mit 2 EL Speisestärke vermischen.
- Sonnenblumen- oder Rapsöl in einer kleinen Pfanne erhitzen und den Tofu darin von allen Seiten kräftig anbraten. Mit 1 EL Coco Aminos, sowie 1 TL Ahornsirup oder flüssigem Honig ablöschen. Aufkochen, dann die Hitze reduzieren und den Tofu noch einmal von allen Seiten durch die Sauce ziehen.
- Den Koriander waschen und trocken schütteln. Harte Stiele entfernen, den Rest grob hacken. Die Erdnüsse ebenfalls grob hacken.
- Den gebratenen Tofu zum Gemüse-Curry geben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Curry mit Reis, frischem Koriander und gehackten Erdnüssen servieren.
Elisabeth meint
Hallo, Heike
Mein erstes Gericht mit geräuchertem Tofu. Ich war sehr skeptisch, aber es war super lecker. Als Gemüse hatte ich Karotte, Pastinake, Zucchini, Rote Beete. Erdnüsse durch geröstete Chaswer und Koriander durch Petersilie ersetzt.
War sicher nicht das letzte Mal
LG aus Bayern
Elisabeth
Melanie Böge meint
Das Gericht ist ein Genuß! Ich habe schnittfesten Tofu verwendet und daher keine Speisestärke gebraucht. Der Mix aus Honig und Sojasauce auf den Tofuwürfeln ist sehr pikant und sorgt für den extra Twist auf der Zunge. Selbst meinem kritischen Sohn hat es geschmeckt. Ich habe Blattspinat, Bohnen, Sellerie, Karotten und Lauch als Gemüse verwendet. Mit reichlich Ingwer und Knoblauch abgeschmeckt war es ein toller Kontrast zum Tofu.
Heike meint
Liebe Sonja,
danke für dieses leckere Curry. Es hat super geschmeckt und war einfach zuzubereiten. Die Tipps für den Tofu sind sehr hilfreich und das Ergebnis war einfach toll. Es hat sogar einen Fleischesser überzeugt.