Eine ganze Weile war es nun ruhig hier bei Madame Cuisine. Dies hatte zwei Gründe. Der kurz vor Weihnachten beginnende zweite Lockdown kam zwar nicht unerwartet, aber irgendwie dann doch recht plötzlich. Zumindest so plötzlich, dass ich leicht in Stress geriet, alle Geschenke, Besorgungen und Einkäufe für die Festtage rechtzeitig erledigen zu können. Ich hatte also - leider - andere Dinge im Kopf, als leckere Rezeptkreationen. Hinzu kam, und damit wären wir auch schon bei dem zweiten Grund, dass wir einen Urlaub geplant hatten und lange Zeit nicht wussten, ob dieser wie geplant würde stattfinden können. Ich nehme die Antwort gleich vorweg: ja, der Urlaub fand statt!
Normalerweise feiern wir Weihnachten jedes Jahr in relativ großem Kreise bei meinen Schwiegereltern. 4 Haushalte und mittlerweile 12 Personen kommen da locker zusammen und es ist immer herrlich laut, bunt und ab und an auch recht wild. Als klar wurde, dass das damit in diesem Jahr nichts wird, entschieden der Monsieur und ich, Weihnachten einmal ganz anders zu feiern. Und zwar in der Sonne und unter Palmen.
Die Idee hatten wir nicht zum ersten Mal, zumindest ich komme mit diesem Wunsch eigentlich jedes Jahr um die Ecke. 😉 Nun sollte man meinen, dass dies gerade in Corona-Zeiten ein schier unmögliches Unterfangen ist. War es aber nicht. Anfang Dezember buchten wir uns kurzerhand Flüge nach Las Palmas und eine schöne Unterkunft gleich mit dazu. Die Auflagen und Einreisebestimmungen setzten mich zwar kurz unter Stress, waren am Ende aber auch alle problemlos zu machen. Und so stiegen der Monsieur, die Mädels und ich am 19.12. in den Flieger nach Gran Canaria.
Nach den Feiertagen ein Wintersalat
Was soll ich sagen.... Als ich in Las Palmas von Bord ging und die Wärme und Sonne auf der Haut spürte, da dachte ich sofort, dass dies nicht nur ein absolutes Privileg ist, sondern tatsächlich wie ein 6er im Lotto! Eine Woche voller Sonne und Sommer, geöffnete Cafés und Restaurants, Kinder die von morgens bis abends in den Pool hüpfen, die am Strand herumrennen und sich große Dünen herunterrollen lassen können - und das alles mitten im Winter, Lockdown inklusive. Mir ist sehr wohl bewusst, dass das alles andere als selbstverständlich ist! Vielleicht habe ich auch genau deshalb jede Sekunde, jeden Moment noch bewusster genossen und jeden Sonnenstrahl förmlich aufgesaugt.
Und nun bin ich auch wieder voller Tatendrang, neue Rezepte mit Euch zu teilen. Nach den Weihnachtsfeiertagen in Saus und Schmaus freut man sich oft über etwas leichtere Kost, oder? Also fange ich gleich mal an mit einem leckeren Wintersalat an. Mit im Ofen gerösteten Karotten, schwarzen Linsen und Postelein. Schnell gemacht, leicht und bekömmlich, aber durchaus auch sättigend - so mag ich Salate ja am liebsten!
Übrigens, das Postelein (auch bekannt als Gewöhnliches Tellerkraut oder Winterpostelein) ist ein echter Wintersalat. Ausgestattet mit der notwendigen Winterhärte wächst das Kraut in Mitteleuropa auch in den Wintermonaten. Und ihr findet es bestimmt im Biomarkt eures Vertrauens.
Wintersalat mit Karotten und Linsen
Zutaten
- 4 Karotten große
- 1 rote Zwiebel
- 4 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- ¼ TL Kreuzkümmel
- ¼ TL Chiliflocken nach Belieben
- 1 TL Honig
- 100 g schwarze Linsen
- 2 EL Rosinen einfach weglassen, wer keine Rosinen mag
- 1-2 handvoll Postelein ersatzweise Rucola oder Feldsalat
- 50 g cremiger Gorgonzola
- 1 TL Dijon-Senf
- 2 EL Weißweinessig
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Karotten und die Zwiebel schälen und grob würfeln. Mit 2 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Chiliflocken nach Belieben und 1 TL Honig vermischen und im oberen Drittel des vorgeheizten Ofen 25-30 Min. rösten. Anschließend aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
- Während die Karotten im Ofen sind, die Linsen nach Angabe auf der Packung in reichlich Wasser (ohne Salz!) garen. Abgießen und gut abtropfen lassen. Linsen in eine große Schüssel geben und mit dem noch warmen Karottengemüse vermischen. Rosinen ebenfalls untermischen.
- Den Postelein waschen und in der Salatschleuder trocken schleudern. Zu den Linsen und Karotten in die Schüssel geben.
- Für das Dressing 1 TL Dijon-Senf mit dem Weißweinessig, dem restlichen Olivenöl, sowie einem Schuss kaltem Wasser vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und über den Salat geben. Vorsichtig durchmischen.
- Zuletzt den Gorgonzola über den Salat bröckeln, anschließend sofort servieren.
Tess meint
Geniales Rezept! Ich habe es etwas abgeändert, um den Salat vegan zu machen:
Statt Honig: Agavendicksaft
Statt Gorgonzola: veganer Feta
Und statt Weißweinessig lieber Balsamico di Modena, auch einen Schuss davon ins Schmorgemüse, genau so einen kleinen Fenchel und Knoblauch. Wirklich eine tolle Idee Postelein zu kombinieren! Nochmal danke dafür. 🙂
Katharina meint
Der Salat war richtig lecker! Danke fürs Rezept!