Ein Kuchen mit Pfiff: die gemahlenen Haselnüsse machen den Schoko-Nuss-Kuchen schön locker, und 2 Esslöffel Rum sorgen für ein bisschen "Wumms". Vollendet im Geschmack mit einer süßen Schoko-Kuvertüre.
Eine kurze Lebensgeschichte
Im Oktober 2000 (wie die Zeit vergeht!) machte ich meinen Abschluss zur Staatliche geprüften Physiotherapeutin. Dass ich diese Ausbildung am Ende tatsächlich durchgezogen habe, hätte ich anfangs nicht gedacht. Schon im ersten Semester kam ich vom Praktikum auf der Septischen Station nach Hause und sagte zu meinem Vater: "Das ist nichts für mich! Ich bewerbe mich bei der Lufthansa und fliege erstmal ein paar Jahre als Flugbegleiterin durch die Welt. Bis ich weiß, was ich wirklich machen möchte!"
Die Antwort meines Vaters war kurz und knapp und lautete "Nein".
Er finanzierte mir die Ausbildung und meinte, dass ich im Anschluss immer noch machen könne, was ich wolle. Im 3. Semester der Ausbildung bewarb ich mich "heimlich" für ein Praktikum bei dem ehemaligen Sterne-Koch Frank Buchholz. Ich bekam eine Zusage. Das Praktikum war jedoch für eine Dauer von 3 Monaten angesetzt war und ich hätte meine Ausbildung abbrechen oder zumindest unterbrechen müssen. Die Worte meines Vaters noch im Ohr, kniff ich und sagte das Praktikum ab.
Schoko-Nuss-Kuchen aus Tirol
Ich zog die Ausbildung also bis zum Ende durch und hätte danach im Prinzip machen können, was auch immer ich wollte. Das Problem war nur: ich brauchte Geld. Ich bewarb mich also, und fing meinen ersten Job als Physiotherapeutin an. Denn wozu hätten sonst die drei Jahre Ausbildung gut sein sollen?
Eine meiner ersten Patientinnen war eine ältere Dame aus Österreich, genauer gesagt aus Tirol. Sie hatte Wochen zuvor ein neues Hüftgelenk eingesetzt bekommen und es war meine Aufgabe, ihre nach wie vor eingeschränkte Beweglichkeit zu verbessern. Wir hatten sofort einen guten Draht zueinander und irgendwie hatte sie mich, wie auch ich sie, schnell ins Herz geschlossen. Sie war eine leidenschaftliche Köchin und Bäckerin und so ging uns der Gesprächsstoff nie aus. Wir tauschten Rezepte aus, und bei jedem Termin brachte sie selbst gebackenen Kuchen mit.
Eines ihrer Rezepte fiel mir kürzlich wieder in die Hände: ein saftiger, lockerer Schoko-Nuss-Kuchen. Zum Glück habe ich alle Rezepte gut bewahrt. So lecker!
Tiroler Schoko-Nuss-Kuchen
Kochutensilien
- 1 Kastenform 30 x 11 cm
- 2 Rührschüsseln
- 1 Reibe
- 1 Handrührgerät
- 1 großer Schneebesen
- 1 Bogen Backpapier
Zutaten
- 200 g weiche Butter
- 150 g Rohrzucker
- 1 TL Vanilleextrakt
- 6 Bio-Eier getrennt
- 150 g Zartbitter-Schokolade
- 200 g gemahlene Haselnüsse alternativ gemahlene Mandeln
- 125 g Weizenmehl Typ 405
- 1 TL Backpulver gehäuft
- 1 Prise Salz
- 2 EL Rum
- 150 g Zartbitterkuvertüre
Anleitungen
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Kastenform mit dem Backpapier auskleiden.
- Die weiche Butter zusammen mit dem Zucker in eine große Schüssel geben und hell-cremig aufschlagen. Vanilleextrakt unterrühren.
- Die Eier trennen und die Eigelbe nach und nach unter die Butter-Zucker-Masse rühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver und den gemahlenen Haselnüssen vermischen. Die Schokolade fein reiben. Alles unter die Eigelb-Butter-Mischung rühren.
- Die Eiweiße mit 1 Prise Salz steif schlagen und zusammen mit 2 EL Rum zügig unter den Teig ziehen. Das geht am besten mit einem großen Schneebesen.
- Teig in die vorbereitete Form füllen und im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene ca. 50-60 Minuten backen. Ggf. mit Alufolie abdecken, falls der Kuchen zu dunkel wird. Nach 50 Min. Backzeit mit einem langen Holzstäbchen in die Mitte des Kuchen pieken. Bleibt noch Teig am Holzstäbchen kleben, weitere 5-10 Min. backen, dann erneut testen. Sobald kein Teig mehr am Holzstäbchen kleben bleibt, den Kuchen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
- Die Kuvertüre nach Angabe auf der Packung schmelzen und den Kuchen damit rundum einstreichen. Den Kuchen in Stücke schneiden und servieren, sobald die Kuvertüre fest geworden ist.
Renate meint
Einfach genial
Tina meint
Liebe Sonja,
Da ich gerade von Deinem tollen Marmorkuchen auf diesen hier umschwenke, habe ich nur Zartbitterkuvertüre und keine Zartbitterschokolade. Kann ich die Kuvertüre auch bedenkenlos verwenden?
Danke
Sonja meint
Liebe Tina,
das müsste auf jeden Fall funktionieren!
Ich freu mich sehr, dass du den Marmorkuchen auch so gerne magst. 😉
Liebe Grüße
Sonja
Angelika meint
Vielen Dank, für dieses tolle Rezept was man natürlich auch mit anderen Nuss-
Sorten variieren kann. Meine Familie ist begeistert! ♥️
anGelika meint
Der Kuchen ist unserer Familie der neue Hit! Ich mache ihn sehr gerne, weil
er einfach zu backen ist!
Gabi meint
Da braucht es nicht viel Worte. Der Kuchen schmeckt ausgezeichnet!!!!
Tom meint
Muss man für ein Rezept seine Lebensgeschichte erzählen? Ich finde es besser wenn man bei den reinen Rezept-Infos bleibt.
Sonja meint
Hallo Tom,
direkt unter der Rezept-Überschrift gibt es einen Button "Direkt zum Rezept".
So kannst Du meine Lebensgeschichte ganz einfach überspringen.
LG Sonja
Barbara Rasser meint
Superlecker!
Und dabei so einfach in der Zubereitung. Wir lieben diesen Kuchen und backen ihn schon öfter.
Sabine Schlüter meint
Der Kuchen sieht total lecker aus!
Könnte ich ihn auch in einer Springform als Geburtstagskuchen machen mit einer Schokobuttercreme? Reicht es von der Menge?
Liebe Grüße, Sabine
Maria P. meint
Hallo Sonja,
Da von der Weihnachtsbäckerei noch viele Walnüsse übrig waren, habe ich diese gemahlen und im Kuchen verbacken. Auch diese Variante ist köstlich!!
Mein Kuchen hat keinen Guss bekommen und ist trotzdem nach 6 Tagen noch frisch, saftig und absolut lecker!
Danke für das tolle Rezept.
Gruß Maria
Eva-Maria Dunkel meint
Hallo, ich habe e heute euer Rezept entdeckt. Ich habe von meiner Mutter ein altes Familienrezept vom Tiroler nusskuchen, welches ähnlich ist und das ich mittlerweile seit über 30 Jahren so backe.... Ohne vanille, dafür einen El Zimt, keinen RohrZucker, sondern weißen Zucker und die Schokolade ist Vollmilch und wird grob gehackt. Der guss ist dann auch Vollmilch Schokolade. So essen wir ihn am liebsten. Das Rezept hatten meine Eltern in jungen Jahren mal von ihrem Südtirol Urlaub mitgebracht. Der Kuchen ist der traditionelle Geburtstagskuchen meiner Kinder und schmeckt am Besten von Mama gebacken.... Schön, das Rezept mal online entdeckt zu haben. Liebe Grüße von Evi aus Hannover
Margit Hagel meint
Wahnsinnig lecker und saftig. Mein neuer Lieblingskuchen. Vielen Dank dafür!
Edith meint
Hallo, dieses Rezept hat mir die Mutter meiner Freundin schon vor 50 Jahren vermacht.
Sehr gutes Rezept, sehr guter Kuchen!!!!!