Spinatknödel in Salbeibutter und mit viel frisch geriebenem Parmesan obendrauf sind für mich das absolute Soulfood nach einer langen Wanderung. Sie schmecken am besten auf einer urigen Berghütte oder selbst gemacht. 🙂
Seit der Monsieur und ich uns kennen, fahren wir regelmäßig und immer wieder gerne nach Südtirol! Einmal über den Brenner, kommt bei uns sofort Urlaubs-Feeling auf. Die Leute dort - immer nett. Die Berge - unfassbar schön und beeindruckend. Die Sprache - ein sympathischer Mischmasch aus Deutsch und Italienisch. Und nicht zu vergessen die Küche, die mich immer wieder begeistert. Einfach und ohne viel Schnickschnack, aber von einer Qualität, wie man sie sonst selten findet. Von München aus ist man wirklich schnell da und es lohnt sich in meinen Augen immer, auch nur für einen Kurztrip nach Südtirol zu fahren.
Tatsächlich spiele ich jedes Mal, wenn ich auf der A8 aus München herausfahre und die Berge zum Greifen nah aussehen, mit dem Gedanken, super spontan zu sein und einfach schnell für einen Cappuccino oder ein Stück Apfelstrudel nach Südtirol zu fahren! Oder für eine ordentliche Portion Spinatknödel mit Parmesan. Müsste man eigentlich wirklich mal machen! 🙂 Aber, bis es soweit ist, mache ich die Spinatknödel auch immer wieder zu Hause in meiner eigenen Küche. Das ist gar nicht so kompliziert, wie man denken mag, lediglich ein paar kleine Tipps und Tricks sollte man beachten.
Meine Tipps für richtig gute Spinatknödel
- Für dieses Rezept verwende ich tiefgefrorenen Blattspinat, den ich vor der Verwendung bei Zimmertemperatur auftauen lasse. Man muss ihn nach dem Auftauen nur noch gut ausdrücken und kann ihn im Anschluss direkt verwenden. Selbstverständlich funktioniert die Zubereitung aber auch mit frischem Blattspinat, das ist nur ein bisschen aufwendiger. Frischer Spinat muss zunächst gründlich geputzt und gewaschen werden. Anschließend hackt man ihn klein und brät ihn mit Zwiebel und Knoblauch in der Pfanne an, bis er komplett in sich zusammengefallen ist. Nun lässt man ihn abkühlen und sorgt auch hier durch Ausdrücken dafür, dass er möglichst viel Flüssigkeit verliert. Statt 250 g TK-Spinat braucht man etwa 750 g frischen Spinat.
- Das Weißbrot sollte etwa 2-3 Tage alt sein. Frisches Weißbrot funktioniert nicht, weil es die vorhandene Flüssigkeit nicht so gut aufsaugt. Die Rinde am Brot kann dranbleiben, allerdings sollte das Brot möglichst fein geschnitten werden. So hält die Teigmasse am Ende besser zusammen.
- Die Knödelmasse mag am Anfang etwas trocken erscheinen. Nun darf man bloß nicht den Fehler machen, Flüssigkeit hinzuzufügen, denn dann wird das Ganze schnell ein Brei! Daher alle Zutaten geduldig mit den Händen verkneten, bis sich die Zutaten gut miteinander verbunden haben und die Masse die gewünschte Konsistenz hat. Nun lässt man das Ganze kurz ruhen, bevor man mit den Händen hübsche runde Knödel daraus formen kann.
- Last but not least - das Wasser, in dem die Knödel darf keinesfalls kochen! Sprudelndes Kochwasser lässt alle zuvor so schön geformten Knödel sofort zerfallen. Viel besser: reichlich Wasser in einem großen Topf (die Knödel brauchen Platz zum "schwimmen") einmal aufkochen, dann die Hitze reduzieren, so dass das Wasser nur noch "simmert". Die Spinatknödel vorsichtig hineingeben, z.B. mit einer Schaumkelle und langsam "gar ziehen" lassen. Sie sind sind fertig, wenn sie an die Wasseroberfläche aufsteigen, dort lasse ich sie dann immer noch für 2-3 Min. schwimmen. Anschließend wiederum mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben und vor dem Servieren gut abtropfen lassen.
Et voilà - fertig ist ein wunderbares Essen! Spinatknödel schmecken groß und klein und sorgen garantiert für Berghütten-Feeling. 😉
Hinweis: Für eine vegetarische Variante muss der geriebene Parmesankäse ersetzt werden durch einen vegetarischen Käse, zum Beispiel Montello.
Südtiroler Spinatknödel
Kochutensilien
- 1 Schneidebrett + Messer
- 1 große Schüssel
- 2 beschichtete Pfannen 1x klein, 1x groß
- 1 großer Kochtopf
Zutaten
Für die Spinatknödel
- 225 g altbackenes Weißbrot 2-3 Tage alt
- 100 g würziger Bergkäse
- 250 g TK-Blattspinat bei Zimmertemperatur aufgetaut
- 2 Eier
- 1 TL Butter
- 1 Schalotte
- 1 Zehe Knoblauch
- 50 ml Milch
- 2 EL Mehl gehäuft
- Salz, Pfeffer, Muskat
Für die Salbeibutter
- 100 g Butter
- 1 EL getrockneter Salbei
- frisch geriebener Parmesan zum Servieren
Anleitungen
- Den TK-Spinat bei Zimmertemperatur auftauen lassen. Anschließend mit den Händen gut ausdrücken und fein hacken.
- Das Weißbrot in kleine Würfel schneiden. Je feiner das Brot geschnitten wird, desto besser halten die Knödel später zusammen.
- Den Bergkäse grob raspeln. Schalotte und Knoblauch schälen und fein hacken.
- Etwa ⅓ des Spinates in einer kleinen Schüssel mit den zwei Eiern verrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen.
- 1 TL Butter in der Pfanne erhitzen. Schalotte und Knoblauch darin unter Rühren in 3-4 Min. glasig dünsten. Restlichen Spinat dazugeben und für weitere 2-3 Min. mit andünsten. Anschließend vom Herd nehmen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
- In einer großen Schüssel das fein geschnittene Brot zusammen mit der Spinat-Ei-Mischung, dem geriebenen Käse, der Zwiebel-Spinat-Mischung und 2 gehäuften EL Mehl vermischen.
- 50 ml Milch über die Knödelmasse geben und alles mit den Händen zu einer möglichst homogenen Masse verkneten. 2-3 Min. muss man ggf. kneten, bis sich die Feuchtigkeit gut verteilt und alle Zutaten gut zusammenhaften. Schüssel abdecken und etwa 15 Min. ruhen lassen.
- In einem großen Kochtopf reichlich Salzwasser zum Sieden bringen, d.h. einmal aufkochen und anschließend die Hitze reduzieren, bis das Wasser nur noch simmert.
- Aus der Knödelmasse mit den Händen etwa 10 möglichst gleich große Knödel formen. Vorsichtig in das siedende Wasser geben. Es sollten nur so viele Knödel im Topf sein, dass jeder Kloß ausreichend Platz zum Schwimmen hat.
- Die Knödel ca. 10-15 Min. garen, bis sie an die Oberfläche kommen. Mit einer Schaumkelle vorsichtig aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen, zur Seite stellen und warm halten.
- Während die Knödel im Topf sind, 100 g Butter in einer großen Pfanne zerlassen, bis die Butter anfängt braun zu werden. 1 EL getrockneten Salbei unterrühren.
- Zum Servieren die Knödel auf Teller verteilen und etwas von der gebräunten Salbeibutter sowie frisch geriebenen Parmesan darüber geben.
Laura meint
Ich habe genau nach diesem Rezept gesucht, aber ich habe eine Frage. Was macht man mit 2/3 des gekochten Spinats in der Pfanne? Wird alles zusammengerührt? Da steht nichts drüber. Danke, ich würde sie gerne morgen zubereiten!
Sonja meint
Liebe Laura,
unter Punkt 6) in der Anleitung steht, dass man die Zwiebel-Mischung dazu gibt. Damit ist natürlich die Zwiebel-Spinat-Mischung gemeint. Ich habe das eben ergänzt. Tut mir Leid, wenn es zuvor etwas undeutlich formuliert war. Danke, dass du mich darauf hingewiesen hast. 🙂
Liebe Grüße und gutes Gelingen,
Sonja
Angelika meint
Die Spinatknödeln waren 'sauguat'. Dachte erst dass die Knödelmasse zu streng ist aber siehe da nach dem Garen einfach perfekt. Vielen Dank für das tolle Rezept :-))
petra sailer meint
Wieviel gr semmelwürfel brauch ich etwa wenn ich komplett trockene habe pro Rezept?
Sonja meint
Hallo Petra,
ich verstehe die Frage nicht so ganz. Du brauchst 225g altbackenes Weißbrot oder was meinst du?!
LG Sonja
Gerd meint
Bei komplett trockenen Semmeln würde ich 160 g nehmen und natürlich mit Wasser oder Milch (ca. 60 ml) nacharbeiten.
Anja meint
Hallo,
ich habe das Spinatknödelrezept ausprobiert und bin begeistert. Mega lecker! Immer wenn wir in Österreich sind gehen wir in unsere Lieblingshütte um Spinatknödel zu essen. Jetzt können wir sie auch zu Hause auch genießen. Danke für das tolle Rezept.
Eine Frage habe ich noch! Ist es besser Semmeln zu nehmen oder einfach Weissbrotscheiben? Meine habe ich mit Semmeln gemacht.
Günther Ahlers meint
Hallo,
Ich bin Deutscher und lebe seit 16 Jahren in der Schweiz und finde Deine Rezepte einfach gut
und probiere viel aus
liebe Grüsse
Gertraud Ansah meint
Da ich aus dem hohen Norden komme, die Südtiroler Küche total liebe und ja, am besten schmeckt"s auf der Hütte, mindestens einmal im Jahr ein Highlight beim wandern, habe ich die Spinatknödel sofort ausprobiert .Mega lecker und easy zuzubereiten.
Vielen Dank und gerne mehr aus Südtirol
HamburgerAllerlei, Kerstin meint
Liebe Sonja , schöner Blog! Gefällt mir sehr. Ich habe Dich daher für den Liebster Award nominiert. Näheres unter http://hhallerlei.blogspot.de/2014/09/and-nominees-are.html
Ich hoffe, du freust dich und machst mit.
Grüße vom HamburgerAllerlei