Dieses Brot aus dem Topf gelingt garantiert: Außen schön knusprig und innen weich und fluffig lässt es sich mit Kräutern, Samen und Mehlsorten nach Belieben variieren. Geschmack, Kruste, Konsistenz - alles sensationell gut!
Zugegebenermaßen habe ich mich bisher nie wirklich dafür interessiert, Brot selber zu backen. Nicht, dass ihr mich falsch versteht - ich LIEBE Brot! Vor allem frisches Brot, außen knusprig und innen schön weich und fluffig - mhmmm, lecker! Ich finde tatsächlich auch, dass es nichts Schöneres gibt, als der Duft von frisch gebackenem Brot, der durch die Wohnung zieht. Es war bisher nur so, dass ich in Sachen Brot absolut talentfrei zu sein schien. Alle meine bisherigen Versuche, Brot zu backen, endeten kläglich. Das Ergebnis war entweder total fad und geschmacklos, labberig und ohne Kruste oder das Brot war so steinhart, dass ich damit jemanden hätte erschlagen können.
Dazu kam, dass ich die Notwendigkeit Brot selber zu backen bisher nicht eingesehen habe. Immerhin haben wir die tollsten Mühlen- und Bio-Bäckereien direkt vor der Haustür. Nirgendwo sonst gibt es solch ein vielfältiges Angebot an Brötchen, Brot und Co. wie bei uns in Deutschland. Trotzdem habe ich immer ein wenig neidisch auf all die tollen Bilder von selbst gebackenem Brot meiner zahlreichen Blogger-Kollegen und Kolleginnen geschaut. Jetzt mal ehrlich - wie macht ihr das alle?!?
Fehlt es mir an Geduld? An Hingabe? Oder fehlt mir bisher einfach nur das richtige Rezept? Jedesmal, wenn ich mir ein Rezept zu einem Sauerteig-Brot durchlese, verstehe ich ungefähr so viel wie "Bahnhof Koffer klauen". Sauerteig, Vorteig, Brühstück, Hauptteig, wegnehmen und füttern, richtige Temperatur einhalten und so weiter... ich kapier es nicht.
Hefeteig-Brot aus dem Topf
Lange Rede, kurzer Sinn - das Brot backen überlasse ich anderen. Zumindest war das bisher meine Devise. Bis mein Blick dann vor Kurzem beim Scrollen durch einen Instagram-Feed an einem "No-Knead Rosemary Bread" hängen blieb. Allein beim Betrachten des Bildes konnte ich das Brot förmlich schmecken. Rezept durchgelesen, ach, sieh an - kein Vorteig, kein Sauerteig, kein Brühstück, nein, einfach alle Zutaten zusammenrühren und 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Okay, das klang nun wirklich einfach. Gesagt, getan und was soll ich sagen? Dies ist wirklich das erste von mir selbst gebackene Brot, mit dem ich rundherum zufrieden bin.
Geschmack, Kruste, Konsistenz - alles sensationell gut! Dieses Hefeteig- Brot aus dem Topf werde ich sicherlich wieder backen und ein bisschen mit der Mehlsorte, den Kräutern oder Samen experimentieren. Nur die Sache mit dem Sauerteig - die überlasse ich dann doch lieber anderen. 😉
Rosmarin-Brot aus dem Backtopf
Kochutensilien
- 1 gusseiserner Topf mit Deckel
Zutaten
- 4 Zehen Knoblauch
- 1 TL Olivenöl
- 375 g Mehl z.B. Dinkelmehl Typ 630
- 1 ½ TL Salz
- ½ TL Trockenhefe
- 2 Zweige Rosmarin ersatzweise 1 ½ TL getrockneter Rosmarin
- 350 ml lauwarmes Wasser
- etwas extra Mehl für die Arbeitsfläche
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Knoblauchzehen in der Schale lassen und auf ein Stück Alufolie geben. Mit dem Olivenöl beträufeln, in der Folie einwickeln und im vorgeheizten Ofen 30 Min. rösten, bis der Knoblauch schön weich ist. Aus dem Ofen nehmen, etwas abkühlen lassen, dann die Zehen aus der Schale drücken. Mit einer Gabel andrücken.
- Das Mehl in eine große Schüssel geben und mit dem Salz und der Trockenhefe vermischen.
- Den Rosmarin waschen, die Nadeln abzupfen und fein hacken. Zusammen mit dem zerdrückten Knoblauch zu dem Mehl in die Schüssel geben. Gut durchmischen.
- 350 ml lauwarmes Wasser zu den trockenen Zutaten geben und mit einem Holzlöffel zu einem glatten Teig verrühren. Der Teig ist sehr klebrig, aber genauso soll er sein! Die Teigschüssel mit Frischhaltefolie abdecken und bei Zimmertemperatur 12 Stunden stehen lassen.
- Zum Backen den Ofen auf 230 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Arbeitsfläche großzügig mit Mehl bestreuen. Den Teig aus der Schüssel darauf geben und mit Hilfe eines Teigschabers mehrmals zügig von außen nach innen falten. Anschließend den Teig mit Schwung auf ein Backpapier geben. Der Teig ist immer noch sehr weich und etwas klebrig, auch das ist alles richtig so. 🙂
- Das Backpapier mit dem Teig in den gusseisernen Topf setzen. Deckel darauf geben und das Brot im vorgeheizten Ofen auf der 2. Schiene von unten 45 Min. backen. Nach 30 Min. Backzeit den Deckel entfernen, so dass das Brot schön knusprig und goldbraun wird.
- Am Ende der Backzeit mit dem Finger auf das Brot klopfen, klingt es hohl, ist das Brot fertig und ihr könnt es aus dem Ofen nehmen. Das Brot vor dem Anschneiden vollständig auskühlen lassen. Mir schmeckt es am besten mit Butter und einer Prise Meersalz.
Annelie meint
Ich danke dir. Morgen probiere ich das Rezept aus
Anna meint
Welchen Durchmesser sollte der Topf haben?
LG Annelie
Sonja meint
Liebe Annelie,
mein Topf hat einen Durchmesser von 22 cm.
LG Sonja
Marie meint
Hallo, ich backe es nun zum 2. Mal und der Teig geht nicht auf. Ich denke, die Hefe ist nicht austeichend.
Elisabeth Truß meint
Das Rezept habe ich noch nicht ausprobiert, möchte es aber bald tun. Allerdings arbeite ich nicht so gerne mit Trockenhefe; ich ziehe frische Hefe vor. Welche Menge Frischhefe müsste ich für das Rezept einsetzen?
Zweite Frage: Warum muss es ein gusseiserner Topf sein?
Freundliche Grüße
Elisabeth Truß
Sonja meint
Liebe Elisabeth,
bei mir ist es genau umgekehrt - ich nehme viel lieber Trockenhefe. 😉 Wenn Du Frischhefe verwenden möchtest, würde ich höchsten 1/4 Würfel nehmen. Ein gusseiserner Topf muss es nicht unbedingt sein, nur einer, der sehr hohe Temperaturen im Backofen gut aushält.
LG Sonja