Dieses einfache Roggenmischbrot hat eine tolle Kruste, ist innen schön saftig und wird euch bestimmt schmecken. Lange Zeit habe ich mich an das Backen von Brot nicht wirklich herangetraut, dabei muss es gar nicht kompliziert sein. Und es geht doch nichts über den Duft von frisch gebackenem Brot, der durch die Wohnung zieht!
Für das Backen von Brot braucht man in der Regel Zeit und Geduld. Insbesondere dann, wenn man mit Sauerteig, Startern, Vorteig usw. arbeitet. Zwei Tage im Voraus sollte man da mit seiner Planung mindestens beginnen, muss man einen Sauerteig-Starter ansetzen sogar noch früher. Spontane Gelüste nach frisch gebackenem, ofenwarmem Brot haben es da nicht leicht.
Das Rezept für dieses einfache Roggenmischbrot (oder auch "Graubrot", wie man in manchen Regionen Deutschlands sagt) kommt da genau richtig. Wenige Zutaten, keine lange Gehzeit und kurze Zeit später zieht bereits ein köstlicher Duft durch die Wohnung. Und auch, wenn ich der Meinung bin, dass es fast nichts Besseres gibt, als ein leckeres Sauerteig-Brot, so bin ich doch auch dankbar für solch schnelle, einfache und unkomplizierte Rezepte. Zum Beispiel, wenn man am Sonntagabend feststellt, dass kein Brot mehr für die Schulbrote am nächsten Morgen vorhanden ist. Mehl, Salz, Hefe (frisch oder trocken) und Wasser finden sich nämlich in der Regel immer. Zusammenrühren, gehen lassen, backen - fertig!
Worauf ich beim Backen vom Roggenmischbrot achte
Je größer der Hefe-Anteil, desto kürzer die Gehzeit und desto schneller haltet ihr ein fertiges Brot in den Händen. Für dieses Brot musste es sehr schnell gehen, daher ½ Würfel Frischhefe auf 500-550 g Mehl. Nach einer Stunde Gehzeit hat sich der Teig von der Menge her verdoppelt und das Brot kann gebacken werden. Grundsätzlich wird das Brot jedoch besser, wenn ihr weniger Hefe nehmt und dem Teig eine längere Zeit zum Gehen einräumt.
Zum Backen wird der Teig dann einfach direkt aus der Schüssel auf einen Bogen Backpapier gegeben. Das Backpapier dreht man anschließend an zwei Enden zusammen und verknotet es mit etwas Küchengarn, so dass alles am Ende aussieht wie ein riesengroßes Bonbon. Tipp: das Backpapier vorher am besten einmal zusammenknäueln und hinterher wieder glatt streichen. So lassen sich die Enden besser verdrehen und zusammenknoten! Etwas Mehl über die Oberfläche streuen und diese vorsichtig kreuzweise einritzen.
Während der Ofen vorheizt lässt man das Brot noch einmal kurz ruhen. Damit das Brot eine schöne Kruste bekommt, stellt ihr am besten zum Vorheizen schon eine Schale mit Wasser auf den Boden des Ofens. Oder ihr kippt ein kleines Glas Wasser auf ein unteres (heißes) Backblech, damit etwas Wasserdampf entsteht. Das Brot ist fertig, wenn es eine schöne Kruste hat und es beim darauf klopfen leicht "hohl" klingt. Das dauert je nach Ofen ca. 30-35 Min. Nach dem Backen lasst ihr das Brot am besten auf einem Gitter abkühlen, bevor ihr es dann endlich genießen könnt! Bon Appetit!
Einfaches Roggenmischbrot
Kochutensilien
- 1 Küchenmaschine mit Knethaken
- 1 Backpapier
- Küchengarn
Zutaten
- 400 ml lauwarmes Wasser
- 20 g Frischhefe
- 1 TL flüssiger Honig
- 200 g Roggenvollkornmehl
- 300-350 g Weizenmehl Typ 550
- 10 g Salz
- 50 ml Rapsöl
Anleitungen
- Die Hefe zerbröckeln und in dem warmen Wasser auflösen. Ca. 5-10 Min. stehen lassen, bis sich ein feiner Schaum auf der Wasseroberfläche bildet. Das zeigt euch, dass die Hefe aktiv ist.
- Die beiden Mehlsorten in eine große Schüssel (oder Küchenmaschine mit Knethaken) füllen. Das Salz dazugeben und alles vermischen. Eine Mulde in die Mitte formen.
- Aufgelöste Hefe, Honig und Rapsöl dazugeben und alles mit den Knethaken der Küchenmaschine mindestens 5 (besser 10!) Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig darf feucht, aber sollte nicht zu klebrig sein. Ggf. noch 2-3 EL Mehl hinzufügen. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde (länger geht auch) gehen lassen.
- Einen Bogen Backpapier mit den Händen einmal zusammenknäueln, dann wieder glatt streichen. Den Teig mit einem Teigschaber aus der Schüssel heraus direkt auf das Backpapier kratzen. Backpapier an zwei Seiten mit etwas Küchengarn zusammenwickeln und festknoten, so dass es aussieht wie ein Bonbon. Das Brot mit etwas Mehl bestäuben, mit einem sauberen Küchentuch abdecken und noch einmal für 20 Min. gehen lassen.
- Währenddessen den Backofen auf 220 Grad Umluft vorheizen. Eine ofenfeste Schale mit Wasser auf den Boden des Backofens stellen.
- Das Brot vor dem Backen auf der Oberfläche mit einem scharfen Messer vorsichtig kreuzweise einritzen. Das Brot in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 30-35 Min. backen, bis es eine schöne Kruste hat und beim darauf klopfen leicht hohl klingt. Aus dem Ofen nehmen und vor dem Anschneiden auf einem Gitter vollständig abkühlen lassen.
Jakob meint
Leider ein Fehler, den viele beim Brotbacken machen: Unmengen an Hefe. Gutes Brot braucht Zeit! Nur so ist es bekömmlich und entwickelt Geschmack. Bei Verwendung von Roggen sollte möglichst immer Sauerteig verwendet werden.
Glaubt mir, es lohnt sich, mehr (Warte-) Zeit zu nutzen.
Sonja meint
Hallo Jakob,
ich weiß was du meinst und schreibe das ja auch explizit in meinem Beitrag. Es geht nichts über ein gutes Sauerteig-Brot!
Aber - manchmal muss es einfach schnell gehen. Kein Brot zu Hause,Läden zu usw. You know what I mean.
Geschmeckt hat uns das Brot trotzdem. 😉
LG Sonja
Karl Heinz meint
Bei 40% Roggen hätte ich als Titel eher Weizenmischbrot genommen.