"Stroh und Heu" (ital. Paglia e fieno) - das sind grüne und gelbe Bandnudeln, die in diesem Fall mit Blattspinat und einer cremigen Sauce aus Gorgonzola auf den Tisch kommen. Geröstete Walnusskerne runden das Ganze geschmacklich hervorragend ab.

Das Rezept habe ich bereits seit vielen Jahr hier auf meinem Foodblog, und nun war es mal Zeit für ein Remake. „Stroh und Heu“ – der Name mag einen im ersten Moment vielleicht nicht gerade an ein leckeres Pastagericht denken, doch genau das versteckt sich hinter diesem Begriff. Mit der cremig-würzigen Gorgonzola-Soße ist diese italienische Pasta perfekt für alle Käseliebhaber und Fans der schnellen, aber raffinierten Küche!
Der Ursprung des Rezepts liegt in der Emilia-Romagna, einer Region im Norden Italiens, die für ihre traditionelle Pasta-Küche bekannt ist. Besonders in Städten wie Bologna, Parma und Modena wurden viele berühmte Nudelgerichte kreiert. Die Kombination aus grünen (mit Spinat gefärbten) und gelben Bandnudeln symbolisiert dabei das Zusammenspiel von Stroh (gelb) und Heu (grün) – daher der Name.

Gorgonzola als Geschmacksgeber
Stroh und Heu wird mit einer sahnigen Soße serviert, die traditionell mit Gorgonzola verfeinert ist. Gorgonzola ist ein italienischer Blauschimmelkäse mit einer cremigen Konsistenz und einem intensiven, würzig-pikanten Geschmack. Er wird aus Kuhmilch hergestellt und ist mindestens 50 Tage gereift.
Der richtige Gorgonzola für die Soße: Im Supermarkt findet ihr häufig zwei Sorten: Gorgonzola Dolce – mild, weich und cremig, perfekt für Soßen. Gorgonzola Piccante – kräftiger, fester und würziger, mit ausgeprägtem Blauschimmel-Aroma. Für einen intensiven Geschmack empfehle ich euch in diesem Rezept die würzig-pikante Sorte. Wem das zu intensiv ist, der nimmt einfach die milde Sorte. Es gibt kein richtig oder falsch.
Stroh und Heu - ein einfaches Rezept
Das Rezept braucht nicht viele Zutaten. Fein gehackte Zwiebel und Knoblauch, mediterrane Kräuter, Gorgonzola, ein wenig geriebenen Pecorino, ein Schuss Weißwein - und, ganz besonders wichtig - etwas von dem Nudelkochwasser. Ihr müsst nicht viel schneiden oder vorbereiten, und in nur 30 Minuten steht das Essen bereits auf dem Tisch 🙂
Es gibt Rezept-Varianten von Stroh und Heu, die als weitere Zutaten z.B. Schinken oder Erbsen verwenden. In meinem hier vorgestellten Rezept habe ich stattdessen etwas Babyspinat hinzugefügt. Der Spinat liefert Vitamine, bringt etwas Farbe ins Spiel und stiehlt dem Gorgonzola dank seines milden Geschmacks nicht die Show. Gehackte Walnusskerne (alternativ passen auch geröstete Pinienkerne) geben dem Pastagericht eine extra Portion Crunch.
Welche Pastasorte passt dazu?
Traditionell wird „Stroh und Heu“ mit grünen (Spinat-) und gelben (Eier-) Bandnudeln serviert, was dem Gericht seinen Namen gibt. Am besten passen Tagliatelle oder Fettuccine, da diese breiten Bandnudeln die cremige Gorgonzola-Soße gut aufnehmen. Falls ihr keine gemischten Nudeln findet, könnt ihr aber problemlos auch Pappardelle, Linguine oder gar Spaghetti verwenden.
Ist Stroh und Heu vegetarisch?
Ich verwende in diesem Rezept zwar kein Fleisch, beispielsweise Schinken oder Speck. Allerdings ist traditioneller Gorgonzola eben auch nicht vegetarisch, da er mit tierischem Lab hergestellt wird, das aus den Mägen junger Kälber stammt.
Einige Hersteller produzieren Gorgonzola-ähnlichen Käse mit mikrobiellem Lab, das für Vegetarier geeignet ist. Diese Varianten findet ihr als „vegetarischer Blauschimmelkäse“ oder explizit als „mit mikrobiellem Lab hergestellt“ gekennzeichnet. Gleiches gilt übrigens auch für den im Rezept verwendeten geriebenen Pecorino bzw. Parmesankäse!
Ich wünsche euch gutes Gelingen und - Bon Appétit!

Stroh und Heu (Pasta mit Gorgonzola-Soße)
Kochutensilien
- 1 große beschichtete Pfanne
- 1 Nudelsieb
- 1 Schneidebrett + Messer
Zutaten
- 250 g grüne und gelbe Bandnudeln gemischt Tagliatelle oder Fettuccine
- 50 g Walnusskerne
- 125 g Babyspinat
- 1 Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 EL frisch gehackte Kräuter z.B. Salbei, Thymian, Oregano
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Butter
- 1 Schuss trockener Weißwein
- 100 g Gorgonzola pikant oder mild, je nach Geschmack
- 3-4 EL geriebener Pecorino oder Parmesan
- Salz, Pfeffer, Muskat, Piment d'Espelette
Anleitungen
- Die Walnusskerne in der beschichteten Pfanne rösten, bis sie leicht Farbe annehmen und herrlich duften. Pfanne vom Herd nehmen und die Walnusskerne abkühlen lassen. Walnusskerne grob hacken und zur Seite stellen.
- Den Babyspinat waschen und abtropfen lassen. Er muss nicht trocken geschleudert werden. Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und fein hacken.
- Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Die Pasta nach Angabe auf der Packung al dente garen, anschließend abgießen, dabei etwa 1 Tasse von dem Nudelkochwasser auffangen.
- Parallel in der gleichen Pfanne in der ihr zuvor die Walnusskerne geröstet habt, nun das Olivenöl zusammen mit der Butter erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin unter Rühren anschwitzen, bis sie weich und glasig sind. Frisch gehackte Kräuter unterrühren.
- Den Babyspinat in die Pfanne geben und alles mit einem guten Schuss Weißwein ablöschen. Rühren, bis der Spinat in sich zusammengefallen ist. Abgetropfte Nudeln dazugeben.
- Den Gorgonzola würfeln oder grob zerbröckeln. Zusammen mit dem geriebenen Pecorino zu den Nudeln geben und vorsichtig untermischen. Dabei nach und nach so viel von dem aufgefangenen Nudelkochwasser hinzufügen, bis die Sauce schön cremig ist.
- Pasta mit wenig Salz (der Gorgonzola ist oft salzig genug), Pfeffer, Muskat und Piment d'Espelette würzen und abschmecken.
- Auf Teller verteilen und mit den gehackten Walnusskernen und dem restlichen geriebenen Pecorino bestreut servieren.


Anonym meint
Super lecker und einfach