Lockerer Rührteig, saftige Birnen, knusprige Mandeln und ein Klecks Schlagsahne - dieser Birnenkuchen mit einem Quittengelee-Mandelguss ist die beste Therapie gegen nass-kalte und graue Wintertage!
Es gibt Tage, die verlangen am besten schon zum Frühstück ein ordentliches Stück Kuchen. So wie neulich. Ich hatte schlecht geschlafen und mich ab 3 Uhr in der Früh nur noch von einer Seite zur anderen gewälzt. Dementsprechend gerädert musste ich zur Erfüllung meiner morgendlichen Pflichten um kurz nach 6 Uhr mein warmes Bett verlassen. In die Küche schlurfen, Spülmaschine ausräumen, Frühstück und Brotzeiten für die Mädels vorbereiten und anschließend die Mädels wecken. Bei dem großen Mäusekind mittlerweile alles kein Problem.
Morgenrituale
Ganz anders verhält es sich allerdings bei ihrer kleinen Schwester. Da weiß man tatsächlich nie so genau, welche Laune einen da morgens erwartet. Um es vorweg zu nehmen: es war keine Gute an besagtem Morgen. Nach meinem liebevollen "Guten Morgen, Mäuschen!", bekam ich ein "Bekomme ich heute kein Frühstück oder was?!" an den Kopf geschleudert. Tief durchatmen! Die Bemerkung ignorieren, das Mäusekind trotzdem (oder erst recht!) kuscheln und weiter im Programm.
Der ganze Morgen eine gefühlte Diskussion, mit 17.000 Bitten und Aufforderungen zum Zähneputzen, Pipi machen, Haare kämmen und Anziehen, um pünktlich aus dem Haus zu kommen. Die geflochtenen Zöpfe entsprechen nicht der eigenen Vorstellung, Handschuhe bei Minusgraden sind überflüssig und sowieso ist alles doof-kacka-blöd. Ja, viele von uns kennen das.
Alle raus, und jetzt Birnenkuchen!
Nachdem an diesem Morgen alle - fast pünktlich - aus dem Haus waren und ich etwa 10-15mal tief durchgeatmet hatte, habe ich mich tatsächlich sehr gefreut, dass vom Wochenendkuchen noch ein ordentliches Stück übrig geblieben war. Ein Stück saftiger Birnenkuchen mit einem ordentlichen Klecks Sahne und einer Tasse Kaffee, war genau das, was ich an diesem Morgen gebraucht habe. Immer noch im Schlafanzug hat er mir sogar fast noch besser geschmeckt als am Tag zuvor.
Die Birnen werden für den Kuchen der Länge nach in dünne Spalten geschnitten und landen Schicht für Schicht in einem feinen Rührteig, der Dank gemahlener Mandeln schön locker ist. Abgeriebene Zitronenschale, ein wenig Vanille und 2 EL Calvados sorgen zusätzlich für einen tollen Geschmack. Knusprige Mandelblättchen und flüssiges Quittengelee machen den Kuchen zu etwas ganz besonderem und - wie in meinem Fall - zum Retter eines holperigen Starts in den Tag. 🙂
Saftiger Birnenkuchen
Kochutensilien
- 1 Springform mit 26 cm Durchmesser
- 1 Bogen Backpapier
- 1 Rührschüssel
- 1 Handrührgerät oder Küchenmaschine
- 1 Schneidebrett + Messer
- 1 kleine beschichtete Pfanne
- 1 kleiner Topf
Zutaten
- 150 g weiche Butter
- 150 g Rohrzucker
- 1 Prise Salz
- ½ Bio-Zitrone abgeriebene Schale
- 2 Bio-Eier
- 1 TL Vanilleextrakt
- 250 g Weizenmehl Typ 450
- 100 g gemahlene Mandeln
- 2 TL Backpulver
- 5 EL Milch
- 2 EL Calvados oder Grand Manier alternativ 2 EL Milch
- 5 Birnen
Für den Guss
- 1 EL Butter
- 50 g Mandelblättchen
- 3 EL Quittengelee alternativ Aprikosenmarmelade
- Puderzucker zum Bestäuben
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Für den Teig und den Kuchen
- 150 g weiche Butter in eine Schüssel geben und mit dem Zucker hell-cremig aufschlagen.
- 1 Prise Salz und abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone dazugeben. Kurz verrühren.
- Nach und nach die Eier für jeweils eine Minute unterrühren. Vanilleextrakt ebenfalls unterrühren.
- Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln und dem Backpulver vermischen. Abwechselnd mit der Milch und dem Calvados nur kurz unter den Teig rühren, bis sich alle Zutaten miteinander vermischt haben. Keinesfalls zu lange rühren.
- Die Birnen der Länge nach vierteln, schälen und entkernen. Jedes Viertel der Länge nach in dünne Spalten schneiden.
- Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen, den Rand ggf. noch etwas einfetten und mit Mehl bestäuben.
- Die Hälfte des Teiges in die Form füllen und glatt streichen. Die Hälfte der Birnen auf dem Teig verteilen, dann die zweite Hälfte des Teiges darauf geben. Mit den restlichen Birnen abschließen.
- Kuchen im vorgeheizten Ofen auf der zweiten Schiene von unten 45 Min. backen.
Für den Guss
- Die Butter in einer kleinen beschichteten Pfanne erhitzen. Mandelblättchen darin unter rühren goldbraun anbraten. Aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden!
- Das Quittengelee in einem kleinen Topf erwärmen bis es flüssig wird.
- Sobald der Kuchen gar ist (Stäbchenprobe) aus dem Ofen nehmen und mit dem flüssigen Quittengelee bestreichen. Anschließend die Mandelblättchen darüber verteilen und den Kuchen auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.
- Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben. Auf Wunsch geschlagene Sahne dazu reichen.
Juliane meint
Grade heute habe ihn gebacken. Die Juri ( mein Mann und mein Enkelsohn) fanden ihn super. Ich werde das nächste mal den Backpulver reduzieren. Der Kuchen wuchs zu stark und nahm die Saftigkeit weg. Dabei habe noch mehr Birnen genommen, als in Rezept. Statt Calvados nahm ungarischen Birnenschnaps, was ich grade im Haus habe.
Danke für das Rezept.