In dieser herbstlichen Quiche gehen Fenchel und Birne eine herrliche Liaison ein. Die fein gehackten Kürbiskerne machen den Mürbeteig besonders knusprig und passen ganz wunderbar zu dem cremigen Guss aus Eiern, Crème fraîche und würzigem Käse. Bestes Herbst-Soulfood!
Die heimische Fenchel-Saison neigt sich dem Ende zu, da heißt es für mich als Fenchel-Liebhaberin noch einmal ordentlich zugreifen. Nach dem leckeren Fenchel-Orangen-Salat, den ich kürzlich zubereitet habe, war mir diesmal nach einer herbstlichen Quiche. Und weil der Fenchel nicht nur mit der Orange harmoniert, sondern auch ganz wunderbar zur Birne passt, habe ich genau diese beiden zu den Hauptdarstellern dieser Quiche gemacht. Fenchel und Birne auf einem knusprigen Mürbeteig, dazu ein cremiger Guss aus Eiern, Crème fraîche und würzigem Käse und getoppt mit einer handvoll gehackter Walnusskerne - so lasse ich mir den Herbst nur allzu gerne schmecken. Zusammen mit einem grünen Salat und vielleicht einem Gläschen Wein, hat man schnell ein einfaches aber wirklich köstliches Essen auf dem Tisch stehen.
Damit der Mürbeteig besonders schön mürbe wird, habe ich ihn diesmal vorgebacken. Diesen Vorgang nennt man "Blindbacken" und wie das genau funktioniert habe ich im Rezept beschrieben. Ein kleines bisschen mehr Zeit (ca. 15 Min.) braucht man dafür, aber falls euch diese Zeit fehlt, so gelingt die Quiche auch durchaus ohne vorgebackenem Teig.
Meine Tipps für Quiche mit Fenchel und Birne
Mürbeteig: für den Mürbeteig habe ich 250 g Mehl mit 125 g kalter Butter, einer Prise Salz, etwa einem Esslöffel fein gehackter Kürbiskerne sowie 4 Esslöffel eiskaltem Wasser verknetet. Ich gebe in der Regel kein Ei in den Mürbeteig. Die Zutaten verbinden sich allein durch die Wärme der Hände, die durch das Kneten entsteht. Wichtig: den Mürbeteig mindestens 30 Min. im Kühlschrank ruhen lassen.
Fenchel und Birne: beides wird gewaschen und geputzt und anschließend der Länge nach in nicht zu dünne Spalten geschnitten. Schaut unbedingt, dass ihr Fenchel mit reichlich Fenchel-Grün bekommt, das eignet sich hervorragend zum Dekorieren der Quiche nach dem Backen.
Eier-Guss: für den Guss werden Eier mit Crème fraîche verrührt und ordentlich gewürzt. Schmand oder Saure Sahne eignen sich auch, als Alternative zur Crème fraîche. Zusätzlich kommen etwa 100 g fein geriebener Gruyére Käse in den Eier-Guss. Gruyére ist würzig, ohne jedoch allzu dominant im Geschmack zu sein. Er passt somit wirklich besonders gut zu Fenchel und Birne. Ich kann mir die Quiche aber durchaus auch mit einem würzigen Blauschimmel-Käse oder einem Camembert vorstellen.
Parmesan und Walnusskerne: bevor der Fenchel und die Birnen auf dem Teig angerichtet werden, wird der Boden mit etwas geriebenem Parmesan bestreut. Der Parmesan verhindert, dass der beim Backen austretende Saft von Fenchel und Birne den Boden weich werden lässt. Kurz vor dem Backen streut ihr noch ein paar gehackte Walnusskerne über die Quiche. Sie passen ebenso ganz wunderbar zu den herbstlichen Zutaten.
Bon Appétit, ihr Lieben!
Quiche mit Fenchel und Birne
Kochutensilien
- 1 Quiche-/Tarte-Form ca. 26-28 cm Durchmesser
- 1 Rührschüssel
- 1 Schneidebrett + Messer
- 1 Nudelholz
- Backpapier
- getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Zutaten
Für den Mürbeteig
- 150 g Dinkelmehl Typ 630
- 100 g Weizenvollkornmehl
- ½ TL Salz
- 125 g kalte Butter
- 1 EL Kürbiskerne sehr fein gehackt
- 4 EL eiskaltes Wasser
Für den Belag
- 1-2 Fenchelknollen mit Grün je nach Größe
- 1-2 Birnen je nach Größe
- 3 Bio-Eier
- 200 g Crème fraîche oder saure Sahne
- 100 ml Schlagsahne
- 3 EL Parmesan gerieben
- 100 g Gruyére alternativ ein anderer würziger Bergkäse
- Salz, Pfeffer, Muskat, Piment d'Espelette
- 2 EL Walnusskerne gehackt
Anleitungen
Für den Mürbeteig
- Die beiden Mehlsorten in eine große Schüssel geben und mit ½ TL Salz vermischen. Fein gehackte Kürbiskerne ebenfalls untermischen.
- Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und dazu geben. Ebenso 4 EL sehr kaltes Wasser. Alles mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und für 30 Min. im Kühlschrank kalt legen.
Für den Belag
- Das Grün vom Fenchel abschneiden, waschen und trocken tupfen, dann fein hacken und zur Seite stellen. Die Fenchelknolle(n) der Länge nach halbieren und den Strunk keilförmig herausschneiden. Anschließend der Länge nach in ca. 1 - 1,5 cm dicke Spalten schneiden. Unter kaltem Wasser gründlich waschen und gut abtropfen lassen.
- Die Birne(n) ebenfalls waschen, anschließend der Länge nach vierteln und entkernen. Jedes Viertel der Länge nach in ca. 1 cm dicke Spalten schneiden.
- Die Eier mit der Crème fraîche und der Sahne verrühren und kräftig mit Salz, Pfeffer, Muskat und Piment d'Espelette würzen. Den geriebenen Gruyére untermischen.
Zum Anrichten
- Den Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. Eine Quiche-Form mit etwas Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf Größe der Quiche-Form ausrollen. Teig in die Form geben und am Rand hochziehen. Den Teigboden mit einer Gabel mehrfach einstechen, anschließend einen Bogen Backpapier darauf geben und mit getrockneten Hülsenfrüchten beschweren. In der Mitte des vorgeheizten Ofens 10 Min. "blind" backen. Anschließend das Backpapier samt der Hülsenfrüchte entfernen und für weitere 5 Min. vorbacken.
- Die Quiche-Form mit dem vorgebackenen Teig aus dem Ofen nehmen. Temperatur des Ofens auf 180 Grad Umluft erhöhen.
- 3 EL geriebenen Parmesan auf dem Teigboden verteilen, dann die Fenchel- und Birnenspalten abwechselnd kreisförmig darauf anrichten. Den Eierguss darüber gießen und zuletzt die gehackten Walnusskerne darüberstreuen.
- Quiche in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 40 Min. backen, bis die Ei-Masse gestockt und die Quiche schön goldbraun gebacken ist. Aus dem Ofen nehmen und mit dem gehackten Fenchel-Grün bestreuen. Vor dem Anschneiden etwas abkühlen lassen.
Christl Mönius meint
Kann ich den Teigboden auch nur mit Dinkelmehl 630 machen?
Sonja meint
Liebe Christl,
das geht auf jeden Fall.
Viele Grüße
Sonja
Birgit meint
Liebe Sonja,
Die Quiche war super lecker und ist bei den Gästen gut angekommen
Liebe Grüße Birgit
Lisa meint
Super lecker! Das wird definitiv wiederholt.
Nur ist mir der Teig etwas krümelig geworden. Vielleicht hatte ich ihn zu kurz in der kühlung. Und den fenchel und birnen würde ich nächstes mal kleiner schneiden. Dann lässt es sich besser essen. Geschmacklich aber 1A!
Ulla meint
Heute die Quiche gemacht hat wunderbar geschmeckt. Habe den Fenchel vorher blanchiert, da ich Angst hatte, dass er zu hart bleibt.
Alexandra Schmidt meint
Hallo Sonja!
Das Rezept ist super!
Allerdings fehlt mir die Grössenangabe bei den Bio-Eiern.S,M,L,XL?
Welche Sorte Birnen (Name)verwendest Du?
Kann man vielleicht das Rezept abwandeln,für Menschen die keinen Fenchel mögen?
HG A.S.
Sonja meint
Liebe Alexandra,
ich kaufe in der Regel Bio-Eier in Gr. M. Bei den Birnen habe ich die klassische Williams Christ Sorte genommen. Ich kann mir aber auch die Forellenbirne gut in dieser Quiche vorstellen. Die Birnen sollten nur nicht zu weich und reif sein.
Der Fenchel harmonisiert natürlich sehr gut mit der Birne, ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass die Quiche mit Chicorée gut schmeckt.
LG Sonja
Sonja meint
Die Abate-Birne eignet sich auch hervorragend für diese Quiche! :-))
Lilo meint
.
Agnes Zurecht meint
Hallo Sonja,
folge Dir seit ein paar Wochen per Newsletter auf einer anderen Mailadresse und lasse mich von Dir inspirieren. Diese immer wiederkehrende und sehr lästige Frage - was gibt es denn heute zu essen - vor allem wenn einem die Ideen ausgehen oder die totale und starke Kochunlust um sich greift. Da möchte ich am liebsten sofort verreisen, denn ausser Espresso und Tee koche ich im Urlaub niemals sondern suche nette Restaurants aus und bestelle wonach mir/uns gerade ist. Wir lieben die franz. Küche und waren letztes Mal im Elsass, davor am Atlantik und das nächste Mal nach Nizza.
Gekocht wird bei uns zum Abend hin. Mein Mann könnte auch 2x am Tag warm essen wenn möglich immer mit Fleisch. Er liebt es wenn ich in der Küche rumklappere (offene Kueche) und er zum probieren vorbei kommen kann. Aber ich halte mich auch sehr gern in meiner Werkstatt oder im Garten auf, also Spagat auf der ganzen Linie. Ich koche bei uns und mein Traummann macht die Küche dann sauber und macht danach den Espresso, während ich dann mit meinem Tablet auf dem Sofa sitze und er rumkkappert. Soviel erstmal die groben Eckdaten zum Kennen lernen.
Mag Deine Rezepte mit etwas geschichtlichen oder ernährungswissenschaftlichen Hintergrundwissen gepaart mit weiteren Varianten, super. Allerdings mag ich Backrezepte mit ungenaue Angaben wie eine Tasse oder ein Essl. nicht besonders bis überhaupt nicht, mag es einfach lieber genau nach Grammangaben damit es auch wirklich gelingt. Hat auch schon ein berühmter Kritiker bei Rezepten bemängelt. Aber auch Paul Bocuse hatte seine Rezepte nicht so genau beziffert. Bin keine sehr routiniert Bäckerin und ärgere mich maßlos wenn was nicht perfekt ist oder gar misslingt, vor allem wegen der guten Zutaten und der verschwendeten Zeit. Kochen jedoch ich eher so aus dem Vauch raus. Mein Gewürzregal umfasst ca. 65 Laborgläser (wegen des ersten Urlaub in Indien musste es neu aufgebaut und stark erweitert werden) die Weihnachts- und Backgewürze werden in der Gästeküche eingelagert, wie alle anderen Backutensilien auch.
Also ganz lieben Dank für die Newsletter
Agnes