Macht ordentlich was her!
Gegessen habe ich Quiche schon immer gerne. Allerdings war ich lange Zeit der festen Überzeugung, dass die Herstellung einer Quiche höhere Kunst ist. Kommt ja aus Frankreich und die Franzosen sind bekannt für ihre "haute cuisine". Nimmt man es ganz genau, so bezeichnet das Wort Quiche aussließlich die Quiche Lorraine, eine Art herzhafter Kuchen, der seinen Ursprung in Lothringen hat. Alle Abwandlungen der typischen Quiche Lorraine werden eher als "Tarte" bezeichnet. Wie dem auch sei, ob Quiche oder Tarte, ähnlich wie bei einem Risotto kann man eigentlich alle Zutaten verwenden, die der Kühlschrank so her gibt. Basis ist ein Mürbeteig, dem durchs "blinde Vorbacken" alle Feuchtigkeit entzogen wird. Dann kommen Zwiebel, Speck oder verschiedene Gemüsesorten darauf; und übergossen wird das Ganze mit einem Eier-Sahne-Käse-Guss. Ab in den Ofen und am besten lauwarm genießen.
Dazu passt immer ein grüner Salat, ein Glas Wein und ruckzuck hat man viele Gäste glücklich gemacht. Da von der Größe einer normalen Quicheform gut 6 Personen satt werden, haben wir uns auch eine kleine, nur halb so große Form zugelegt, damit wir dieses herrliche Essen auch jederzeit zu zweit genießen können.
Für den Mürbeteig (Angaben für eine Quicheform mit 28cm Durchmesser) braucht man:
- 300g Mehl
- 150g kalte Butter in kleinen Stücken
- 2 Eigelb
- ½ Tl Salz
- 5 EL eiskaltes Wasser
- Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Mit den Händen alles zu einem glatten Mürbeteig verarbeiten. Durch die Wärme der Hände verbindet sich die kalte Butter mit dem Mehl und fleissiges Kneten lässt den Teig schön geschmeidig werden. Dann den Teig zu einer Kugel formen und ggf. eine halbe Stunde im Kühlschrank kalt stellen. Zwischen Frischhaltefolie den Teig mit dem Nudelholz auf Größe der Quicheform ausrollen. Form mit Backpapier auslegen, Teig daraufgeben und am Rand hochdrücken. Den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen und noch einmal eine Lage Backpapier daraufgeben. Dann die Hülsenfrüchte zum Beschweren darauf und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (Umluft 160 Grad) auf der zweiten Schiene von unten ca. 15 Minuten vorbacken. Die Form aus dem Ofen nehmen und die Hülsenfrüchte mit dem Backpapier entfernen. Quicheteig etwas auskühlen lassen.
Für die Füllung:
- 200g gewürfelter durchwachsener Speck
- 50ml Weißwein
- 70g Greyere-Käse
- 70g alter Gouda
- 3 Bio-Eier
- 250g Schlagsahne (es geht aber auch saure Sahne oder Créme fraîche mit etwas Milch verdünnt)
- wenig Salz, Pfeffer, Muskat
Die Speckwürfel ohne Fett in einer beschichteten Pfanne ausbraten, mit Weißwein ablöschen und leicht köcheln lassen, bis der Wein fast vollständig verkocht ist. Abkühlen lassen und auf dem Teigboden verteilen. Eier mit Sahne verrühren und mit wenig Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die beiden Käsesorten fein reiben und über dem Speck verteilen, dann die Eier-Sahne-Mischung darübergießen und alles im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad auf der 2.Schiene von unten ca. 35-40 Minuten backen. Falls die Quiche zu dunkel wird, mit Alufolie abdecken. Quiche kurz auskühlen lassen. Am besten schmeckt sie lauwarm, aber auch kalt am nächsten Tag lässt sie sich prima essen. Zudem kann man sie einfrieren und tiefgefroren im nicht vorgeheizten Ofen wieder aufbacken. Ein Salat dazu - fertig! Wer eine kleine Quicheform besitzt, verwendet einfach die Hälfte der Zutaten - sowohl beim Teig, als auch bei der Füllung.
Vorbereitung: 25 Minuten Koch- bzw. Backzeit: 40 Minuten
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