Polvorones, das sind spanische Weihnachtsplätzchen mit Zimt und gerösteten Mandeln - einmal damit angefangen, mag man nie wieder aufhören. Eine wunderbare Abwechslung zur Advents- und Weihnachtszeit!

Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass der Winter 2021 in Sachen Corona noch viel schlimmer wird, als der Winter 2020 - ich hätte es definitiv nicht geglaubt. Normalerweise feiern wir Weihnachten jedes Jahr im Haus meiner Schwiegereltern. Oma, Opa, Kinder und Enkel, Cousinen und Cousins. Viele Leute, viele Geschenke und sehr viel zu essen. Da eine solche Feier aufgrund der Kontaktbeschränkungen im letzten Jahr nicht möglich war, sind der Monsieur und ich mit unseren Mädels über Weihnachten 2020 kurzerhand abgehauen. Eine Woche Gran Canaria mit gefühltem Sommer, Sonne und Leichtigkeit. Weihnachten mit der Großfamilie dann ganz sicher wieder im nächsten Jahr, so unser Gedanke!
Während ich voller Vorfreude und himmelhochjauchzend kurze Hosen und Badesachen in den Koffer packte, waren die Mädels erst einmal traurig. "Feiern wir dann gar kein Weihnachten?" "Kriegen wir da auch Geschenke?" "Was, wenn das Christkind gar nicht weiß, dass wir dort sind und alle Geschenke zu uns nach Hause bringt?" "Aber da ist doch Sommer, Mama und Weihnachten ist immer im Winter!" "Können Oma und Opa nicht mitkommen?" Solche und noch viele Fragen mehr beschäftigten unsere Kinder vor der Abreise sehr.
Spanische Weihnachtsplätzchen
Vor Ort angekommen mussten die Mädels schnell feststellen, dass auch auf Gran Canaria Weihnachten gefeiert wird. Das Hotel war weihnachtlich geschmückt und es gab einen riesigen Weihnachtsbaum mit ganz viel Glitzer und Lametta. Alle Sorgen unbegründet, was für ein Glück! Am Weihnachtsabend dann Geschenke vom spanischen Christkind und ein Festmahl, wie wir es in unseren schönsten Träumen nicht hätten vorstellen können. Unsere Mädels, die sonst eher der Gattung "frech und vorlaut" angehören, waren richtiggehend eingeschüchtert und trauten sich kaum, von den kunstvoll angerichteten Tellern und Platten zu essen. Genau wie ich, waren sie ob der riesigen Auswahl und Vielfalt schlichtweg überfordert.
Mein ganz persönliches kulinarisches Highlight an diesem Abend waren die sogenannten "Polvorones", spanische Weihnachtsplätzchen. Buttrig, zart und knusprig mit den feinen Aromen von Mandel und Zimt, hätte ich an diesem Abend eigentlich nichts anderes gebraucht. Die gemahlenen Mandeln werden zunächst mit dem Mehl zusammen im Ofen geröstet, während die Zimtstangen in Wasser zu einer Reduktion einkochen. Es folgen Puderzucker, gehackte Mandeln, etwas Vanille und viel Butter. Nach dem Ruhen im Kühlschrank wird der Teig recht dick - mindestens 1,5 cm - ausgerollt, bevor es ans Ausstechen und Backen geht. Man kann die Kekse nach dem Erkalten in eine Dose umfüllen oder aber auch sofort verzehren. Ich tendiere zu letzterem.
Wenn nichts dazwischen kommt, dann feiern wir Weihnachten in diesem Jahr wieder bei den Schwiegereltern. Aber im nächsten Jahr, da könnte ich es mir wieder sehr gut im Süden und in der Sonne vorstellen. 🙂
Polvorones
Zutaten
- 200 g Mehl
- 60 g ungeschälte gemahlene Mandeln
- 2 Zimtstangen
- 125 ml Wasser
- 250 g weiche Butter Zimmertemperatur
- 170 g Puderzucker + etwas extra zum Bestäuben
- 1 TL Vanilleextrakt
- 60 g geschälte und gehackte Mandeln
Anleitungen
- Den Backofen auf 120 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln mischen und auf einem Backblech gleichmäßig verteilen. Im vorgeheizten Ofen 30 Min. rösten, zwischendurch 2-3 mal mit einem Löffel umrühren. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
- Das Wasser zusammen mit den Zimtstangen in einen kleinen Topf geben. Einmal aufkochen, dann bei sehr kleiner Hitze ca. 20 Min. ziehen lassen. Zimtstangen entfernen, Zimtwasser abkühlen lassen.
- Die Butter in Stücken in eine große Schüssel geben und zusammen mit dem Puderzucker hell-cremig aufschlagen. Vanilleextrakt dazugeben und unterrühren.
- Die abgekühlte Mehl-Mandel-Mischung zusammen mit dem Zimtwasser hinzufügen und unterrühren. Zum Schluss die gehackten Mandeln in den Teig einkneten.
- Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für 1 Stunde im Kühlschrank kalt legen.
- In der Zwischenzeit zwei Backbleche mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 230 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf eine Dicke von ca. 1,5 cm ausrollen. Kreisrunde Kekse mit einem Durchmesser von ca. 4 cm ausstechen und mit ausreichend Abstand auf ein Backblech legen.
- Bevor die Kekse in den Ofen kommen, die Hitze auf 175 Grad reduzieren. Kekse auf der 2. Schiene von oben ca. 10-12 Min. backen, anschließend aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen. Mit Puderzucker bestäuben und gleich essen oder in einer Dose aufbewahren.
- Mit dem zweiten Blech genauso verfahren.
Ines
Boah super lecker
Nancy
Tolles Rezept, vielen Dank!
Ich bin immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Rezepten!
Liebe Grüße
Nancy von Kochtheke.de
Ursula Schütz
Jetzt habe ich leider die Kommentare zu spät gelesen, mein Teig hat auch zuviel Flüssigkeit. Nun liegt er im Gefrierfach, mal sehen, was draus wird. Da muss ich dann evtl. Improvisieren. Werde dann berichten.
Gerda Lotz
Die polvorones erinnern mich an meine Kindheit in México, daher habe ich sie nachgebacken und ich muss sage, sie schmecken sehr gut, für meinen Geschmack zwar etwas zu süß
Ingrun Mueller
Hallo liebe Sonja, habe deine Polvorones heute ausprobiert, da sie mich sehr an die Butterplätzchen erinnerten, die wir im letzten Sommer in Spanien so gerne gegessen haben.
Irgendwie hatte ich aber meine Schwierigkeiten beim Ausstechen, da der Teig eher einem Mousse glich als einem Teig ... der war wie eine Creme. Hab dann erstmal meine Mehltüte nachgewogen (war neu), aber ich hatte die richtige Menge. Nach ein paar Schuber Mehl ging es dann so einigermaßen (bestimmt noch 100g). Letztendlich schmecken sie trotzdem sehr lecker und es waren bestimmt nicht die letzten.
Vielen Dank und eine schöne Weihnachtszeit
Ingrun
Sabine
Mein Teig war auch wie eine Creme....
Sonja
Liebe Sabine,
wie ich schon geschrieben habe - zu viel Mehl macht die Kekse trocken. Vielleicht war die Menge des Zimt-Wassers auch zu viel? Das darf schön einkochen, so dass am Ende ca. 2-3 EL Flüssigkeit übrig bleiben. Vielleicht muss ich diesen Punkt im Rezept noch etwas genauer ausführen. Ich koche und backe so viel nach Gefühl und denke manchmal nicht daran, dass das nicht allen so leicht fällt.
LG Sonja
Inge Schattenberg
Diese unglaublich feinen Kekse habe ich schon letztes Jahr zu Weihnachten gebacken.
Und da sie soooo fein schmecken, habe ich sie in mein Repertoire aufgenommen und freue mich dieses Jahr schon wieder darauf sie essen zu können.
Herzlichen Dank dafür
Sonja
Liebe Ingrun,
hm, da habe ich tatsächlich auch keine Erklärung dafür. Zu viel Mehl macht die Plätzchen am Ende trocken. Vielleicht den Teig das nächste Mal vorher für eine halbe Stunde in den Gefrierschrank legen? Ich werde meine Mengenangabe aber auf jeden Fall auch noch einmal überprüfen!
LG Sonja
Marianne Schwenk
Das ist ein tolles Rezept!!! Eine Frage noch:
Was meinen Sie mit Vanillextrakt? Ich kenne nur Vanillinzucker oder eben Vanilleschote. Von letzterem schien mir ein TL doch zu vie
Ich habe ein Tuetchen Vanillinzucker mit einer ausgekratzten Vanilleschote gemischt, das war ausreichend.
Grüße aus LU
Sonja
Liebe Marianne,
Vanilleextrakt gibt es mittlerweile fast in jedem Supermarkt zu kaufen. Es ist flüssig und hat ein intensiveres Vanille-Aroma.
Aber Vanillezucker oder Vanilleschote geht auch.
LG Sonja