Ich konnte mich ja noch nie wirklich für Weihnachtsplätzchen und Kekse im allgemeinen begeistern. Natürlich backe auch ich welche, Vanillekipferl und "Ausstecherle" für die Kinder gehören ja doch irgendwie zur Adventszeit dazu. Aber diese Arbeit und Sauerei! Die Küche klebt hinterher von oben bis unten - und man selber sowieso. Ärgerlich außerdem, wenn einem die Hälfte der Plätzchen bei dem Versuch sie zum Abkühlen auf das Gitter zu setzen zerbrechen. Oder wenn man sie vom Gitter in die Keksdose packen möchte.
Am Ende hat man dann meistens gerade mal eine handvoll Plätzchen, die sich für den Plätzchenteller zum Herzeigen eignen. Und dafür der ganze Aufwand?!? Nicht zu vergessen, dass spätestens ab dem 27.12. kein Mensch mehr Weihnachtskekse sehen, geschweige denn essen mag. Weil man aber selten nur eine Sorte gebacken hat - man möchte doch schließlich ein bisschen Vielfalt und Abwechslung auf dem Teller haben! - steht man nach den Feiertagen oft da und fragt sich: "Wohin mit dem Zeugs?". Selbst meine Mutter, die weltbeste Plätzchenbäckerin, trug unsere Plätzchendosen nach Weihnachten allesamt in die umliegenden Kindergärten. Dort wurden sie auf jeden Fall gegessen!
Im Übrigen stand meine Mutter ausschließlich nachts in der Küche, um Plätzchen zu backen. Nur da hatte sie die Ruhe und Muße, um ein Blech nach dem nächsten in den Ofen zu schieben. Für mich persönlich total unverständlich. Deshalb gibt es bei uns in diesem Jahr statt vieler Plätzchen einen großen Christstollen. Der Teig ist schnell zusammengerührt, rein in die Form und ab in den Ofen - fertig. Da wir es nicht so gerne mögen, auf großen Zitronat-Stückchen herumzubeißen, kommen diese bei mir kurz in den Mixer, bevor sie im Teig landen. Die Stollenform verhindert, dass der Teig beim Backen allzu sehr auseinander läuft. Wer keine solche Form hat, kann den Teig aber auch zu einem Laib formen und so aufs Backblech setzen. Weder das eine, noch das andere ändert etwas an dem köstlichen Geschmack!
Zutaten für einen Christstollen mit Quark
- 500g Mehl
- 200g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Prise Salz
- 200g Rum getränkte Rosinen, entweder fertig gekauft oder am Abend vor dem Backen selbst einlegen
- etwas Zitronenabrieb
- 2 Eier
- 175g zerlaufene Butter + 75g flüssige Butter zum Bestreichen
- 250g Magerquark
- 200g gehackte Mandeln
- 40g Zitronat, nach Wunsch klein gehackt
- ein paar Tropfen Bittermandelöl
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung
- Den Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen.
- Alle Zutaten bis auf die Mandeln und die Rosinen zu einem glatten Teig verkneten.
- Rosinen gut abtropfen lassen und zusammen mit den gehackten Mandeln in den Teig einarbeiten.
- Den Teig in eine Stollenform geben oder mit den Händen zu einem Laib formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen.
- Den Christstollen für etwa 60-75 Minuten backen. Die Stäbchenprobe zeigt Euch, ob der Stollen durchgebacken ist.
- Dann den Stollen herausnehmen und mit einem langen Holzstäbchen mehrmals einstechen. Mit der flüssigen Butter bestreichen. Zum Schluss dick mit Puderzucker bestäuben.
Vorbereitung: 30 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 1 Stunde, 15 Minuten
Inspiration für ein weiteres Rezept
Colette F. meint
Ein super leckeres und einfaches Rezept! Hatten ihn letztes Wochenende als Kundengeschenke ca. 150 mal gemacht. Zum Glück konnten wir in die Grossküche... Mir persönlich schmeckt er besser, als der Hefestollen. Besonders nach einigen Tagen (im Kühlschrank gelagert) schmeckt er immer besser. Dankeschön für das tolle Rezept. Werde ihn gerne nochmals als Mitbringsels machen...
Sonja meint
150mal???? Oh mein Gott!!! Was für eine Arbeit! Umso mehr freue ich mich, dass das Rezept gut angekommen ist. 🙂
Liebe Grüße, Sonja
Lisa meint
Danke für das tolle Rezept! Den Stollen habe ich zu unserem Nachbarschaftsweihnachtskaffee mitgebracht und alle waren sehr angetan! Da ich keinen Rum zur Hand hatte, sondern nur Cognac, habe ich kurzerhand Cognac genommen. Außerdem hatte ich noch gehakte Haselnüsse übrig, daher wurde auch die Hälfte der Mandeln dadurch ersetzt. War beides auch sehr lecker.