Dieses "Pasta mit Zucchini" Rezept ist der beste Beweis dafür, dass gutes Essen überhaupt nicht kompliziert sein muss. Das Original-Rezept stammt von der Schweizer Köchin Betty Bossi, deren geling-sichere Rezepte mich seit meiner Kindheit begleiten.
Als unsere große Tochter etwa 2 Jahre alt war, hatte sie eine Phase, in der sie überhaupt gar kein Gemüse essen wollte. Selbst die getrockneten Kräuter in der Tomatensauce versuchte sie, an den Rand zu schieben. In ihren Augen handelte es sich dabei nämlich um "Salat". Als ich mit meinem Latein schon fast am Ende war, bekam ich den rettenden Tipp einer damaligen Patientin und 5-fachen Mutter: Gemüse immer schön pürieren, bis es als solches nicht mehr zu identifizieren ist!
Von da an kochte ich jedes Gemüse sehr weich und pürierte im Anschluss was das Zeug hielt. Pürierte Karotten verkaufte ich dem Kind als "orangene Zaubersoße", Brokkoli und Erbsen wurden zu einem "magischen Rasen" auf dem Teller angerichtet und pürierter Blumenkohl zu einem "großen Schneehaufen" aufgetürmt. Auf jedem Teller entstand ein Kunstwerk und jede Mahlzeit wurde zu einem Spiel oder mit einer passenden Geschichte erzählt. Ich weiß noch genau, wie unfassbar anstrengend das war! Aber, es funktionierte. Das Kind war abgelenkt und aß, zumindest den ein oder anderen Löffel.
Pasta mit Zucchini
Diese fein-cremige Zucchinisoße erinnert mich sehr an diese Zeit und hätte - vielleicht - ebenfalls funktioniert. Das Rezept ist denkbar einfach und der beste Beweis dafür, dass ein gutes Essen keinesfalls kompliziert sein muss. Die Zucchini werden in grobe Stücke geschnitten und mit getrockneten Kräutern, etwas Salz und nur wenig Wasser sehr weich gegart. Ich gebe gerne noch eine Zehe Knoblauch dazu, Betty Bossi verzichtet darauf. Wenn alles schön weich gekocht ist, wird nur noch püriert und ein ordentliches Stück Butter - für den guten Geschmack! - untergerührt. Mit den Nudeln vermischen und mit viel frisch geriebenen Parmesan darüber geben - fertig.
Den Geschmack der Soße könnt ihr zudem ganz einfach variieren, je nachdem welche Kräuter ihr verwendet. Rosmarin und Oregano, Salbei und Thymian oder einfach nur getrocknete Minze - es schmeckt immer köstlich. Anstelle von Parmesan könnt ihr die Nudeln auch mit zerrupftem Mozzarella, Burrata oder Pecorino servieren. Und frische Kräuter passen natürlich auch, z.B. Basilikum, Petersilie, Schnittlauch oder Koriander oder eine Mischung von all dem. Oder, ihr gebt ein bisschen Dukkah darüber. 😉 Bon Appetit!
Pasta mit Zucchini
Kochutensilien
- 1 Schneidebrett + Messer
- 1 kleiner Topf mit Deckel
- 1 großer Topf für die Nudeln
- 1 Nudelsieb
- 1 Stabmixer
Zutaten
- 400 g Zucchini
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 TL getrockneter Rosmarin
- 1 TL getrockneter Oregano
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 20 g Butter
- 200 g Pasta z.B. Farfalle
- Parmesan oder Burrata zum Servieren
Anleitungen
- Die Zucchini waschen, die Enden abschneiden. Zucchini der Länge nach halbieren, anschließend quer in ca. 2 cm dicke Stücke schneiden. Knoblauch schälen.
- Die Zucchini zusammen mit dem Knoblauch in einen kleinen Topf geben. Getrocknete Kräuter und ½ TL Salz dazugeben. Nur wenig Wasser hinzufügen. Zucchini bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel sehr weich garen.
- Parallel einen zweiten großen Topf mit Wasser für die Nudeln zum Kochen bringen. Pasta nach Angabe auf der Packung al dente garen, anschließend abgießen (ggf. etwas von dem Nudelkochwasser auffangen) und etwas abtropfen lassen.
- Sobald die Zucchini weich sind, das überschüssige Wasser abgießen. Butter zu den Zucchini geben und alles mit dem Stabmixer fein cremig pürieren. Sauce mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und mit den Nudeln vermengen. Evt. 1-2 EL von dem Nudelkochwasser untermischen.
- Pasta auf Tellern verteilen und mit frisch geriebenem Parmesan oder Burrata servieren. Auf Wunsch noch ein paar Tropfen bestes Olivenöl darüber geben und/oder mit etwas Dukkah bestreuen.
Pierre Paul meint
Tolles Rezept, das ich gerne ausprobieren werde. Kleine Anmerkung: Die Kunstfigur Betty Bossi wurde von der Werbetexterin Emmi Creola-Maag für die Firma Unilever in Anlehnung an die fiktive Kochfigur Betty Crocker erfunden und ist nicht wirklich eine Schweizer Köchin 🙂