Jedes Jahr zu Weihnachten gibt es in der Familie meines Mannes einen Böhmischen Flaselkuchen. Der Flaselkuchen oder auch “Kleckerlkuchen” ist ein wahrer Festtagskuchen, den meine Schwiegermutter nach dem Rezept ihrer eigenen Mutter zubereitet. Wahrhaft ein Rezept mit Familientradition!
Familie. Abgeleitet von dem lateinischen Wort familia, was übersetzt so viel bedeutet wie “Gesinde”, klingt im ersten Moment nicht wirklich nett. In der Antike bedeutete das Wort famat aber auch “wohnen” und bezeichnete die Form des Zusammenlebens verschiedener Personen. Nach heutigen allgemeinen Verständnis beschreibt der Begriff Familie das Zusammenleben von Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie deren Kinder in einem Haushalt. Soweit die mehr oder weniger nüchterne Definition.
In meinen Augen bedeutet Familie vieles mehr. Familie bedeutet nämlich auch Liebe, Geborgenheit und Zusammenhalt. Füreinander da zu sein, sich gegenseitig zu helfen und unterstützen, auch - oder gerade dann - wenn es mal nicht so rund läuft. Streit gehört dazu und auch die Fetzen dürfen mal fliegen, aber wenn es darauf ankommt, dann kann man sich aufeinander verlassen. Mitgehangen, mitgefangen sozusagen. Besonders schön finde ich es, wenn in einer Familie Wissen, Werte und Traditionen weitergegeben werden. Das kann im Kleinen stattfinden, so wie bei diesem leckeren Kuchenrezept. Meine Schwiegermutter hat das Rezept von ihrer Mutter bekommen und es nun an mich weitergegeben. Seit vielen Jahren wird der Böhmische Flaselkuchen zu Weihnachten nach genau diesem Rezept gebacken und anschließend an einer großen Tafel zusammen mit der gesamten Familie gegessen. Eine schöne Tradition, auf die sich alle immer wieder freuen.
Familie und Tradition bei Maintal
Familie und Tradition werden auch bei Maintal groß geschrieben. Die Geschichte des Familienunternehmens begann 1886, als Josef Müller junior einen Großhandel für Vegetabilien und Landesprodukte gründete. Während er zunächst hauptsächlich mit Tee, Kräutern, Dörrobst und Hiffenkernen handelte, so fanden sich bereits ein Jahr später, 1887, auf der Inventurliste zwei Eimer Hagebuttenmark. 1889 begann Josef Müller junior mit der Herstellung von Marmeladen und Gelees und legte damit den Grundstein für eines der ältesten und traditionsreichsten Konfitüren-Unternehmen in Deutschland.
1923 übernahm Josefs Sohn Rudolf Müller den Betrieb und die Geschäftsleitung, 1954 holte dieser dann seinen Sohn Helmut mit in die Geschäftsleitung, der 1973 dann vollständig die Leitung des Unternehmens übernahm. 1999 ging das Unternehmen dann in die 4. Generation über: Tochter Anne Feulner und Schwiegersohn Klaus Hammelbacher übernahmen die Geschäftsführung. Ein Generationenwechsel, der dennoch die Werte und Traditionen des Unternehmens aufrechterhält und diese erfolgreich weiterführt.
Trotz aller Traditionen ist das Unternehmen offen für Neuerungen, sei es im Bereich der Produkte (wie z.B. das Bio-Sortiment), aber auch der Technik und vor allem im Hinblick auf das Klima und die Öko-Bilanz. Das gelingt vor allem deshalb gut, weil Maintal als Familienunternehmen stets ein ganz besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Familienfreundlichkeit legt. Tradition und echtes Handwerk auf der einen Seite, modernste Technologie, Qualität und Produktsicherheit auf der anderen Seite. Die Kombination aus Erfahrung, besten Zutaten und ganz viel Liebe sorgen für einen unwiderstehlichen Genuss.
Flaselkuchen mit Aprikosen-Konfitüre
Neben dem Klassiker, der Hagebutten-Konfitüre extra, gehört auch die Aprikosen-Konfitüre extra von Maintal zu meinen absoluten Lieblings-Konfitüren. Die hocharomatischen Aprikosen reifen unter der kräftigen Sonne Spaniens und sind voller Geschmack. Das saftige, fein-säuerliche Fruchtfleisch ist reich an Carotin, Provitamin A, Kalium und Eisen und liefert somit wichtige Nährstoffe. Die Aprikosen-Konfitüre extra schmeckt wunderbar fruchtig auf dem Frühstücksbrötchen am Morgen, passt aber auch toll als Backzutat in Kekse oder Kuchen. So, wie in diesen leckeren Flaselkuchen. 🙂
Bon Appétit!
Flaselkuchen
Kochutensilien
- 1 große Schüssel
- 1 Küchenmaschine mit Knethaken oder Handrührgerät
- 1 Nudelholz
- 1 Backblech + Backpapier
Zutaten
Für den Hefeteig
- 150 ml lauwarme Milch
- 1 Päckchen frische Hefe
- 400 g Mehl Weizen Typ 405
- 1 Prise Salz
- 80 g Rohrzucker
- 80 g kalte Butter
- 1 Ei
Für die Quark-Masse
- 500 g Quark 40% Fett i.Tr.
- 120 g Rohrzucker
- 1 Eigelb
- ½ Päckch. Vanillepuddingpulver
- ½ Zitrone, Saft
Für die Streusel
- 150 g Mehl Weizen Typ 405
- 1 Msp. Backpulver
- 80 g Rohrzucker
- 80 g kalte Butter
- 1 Päckch. Vanillezucker
Außerdem
- 250 g fertige Mohnbackmasse
- 250 g Aprikosen-Konfitüre extra von Maintal
- Puderzucker zum Bestäuben optional
Anleitungen
Für den Hefeteig
- Die Hefe zerbröckeln und unter Rühren in der lauwarmen Milch auflösen. 5 Min. stehen lassen, bis sich ein leichter Schaum auf der Milch bildet. So wisst ihr, dass die Hefe aktiv ist.
- Das Mehl in eine große Schüssel (oder Küchenmaschine) geben und mit 1 Prise Salz und dem Zucker vermischen. Das Eigelb und die Hefe-Milch hinzufügen und alles mit den Knethaken zu einem glatten Teig verkneten.
- Während des Knetens nach und nach die kalte Butter in kleinen Stücken hinzufügen und unterkneten. Den Teig insgesamt 5-10 Min. kneten. Teigschüssel mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen.
Für die Quarkmasse
- Den Quark in eine große Schüssel geben. Zucker, Eigelb, Vanillepuddingpulver sowie den Saft einer halben Zitrone hinzufügen und alles mit einem Schneebesen oder dem Handrührer zu einer cremigen Masse verrühren. Bis zur weiteren Verwendung im Kühlschrank kalt stellen.
Für die Streusel
- Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen zu Streuseln verarbeiten.
Zubereitung
- Den Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und mit den Händen noch einmal kurz durchkneten. Anschließend auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech geben und mit einem Nudelholz auf Größe des Bleches ausrollen.
- Die Quarkmasse auf den Teig geben und gleichmäßig verstreichen.
- Mit zwei kleinen Teelöffeln immer abwechselnd jeweils einen Klecks der Mohnbackmasse und einen Klecks der Aprikosen-Konfitüre extra auf die Quarkmasse geben. Anschließend leicht (!) mit einem kleinen Löffel verziehen/verstreichen.
- Die Streusel über dem Kuchen verteilen. Kuchen in der Mitte des vorgeheizten Ofens 40 Min. backen. Anschließend aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Vor dem Servieren nach Wunsch mit etwas Puderzucker bestäuben.
Anonymous meint
Noch nicht ausprobiert, aber die Zutaten versprechen einen himmlischen Kuchen
Elisabeth Gruber meint
Kann mir bitte wer sagen, was eine Mohnbackmasse ist? Oder heißt das in Österreich anders? Dankeschön ☺️
Sonja meint
Liebe Elisabeth,
Mohnbackmasse gibt es (zumindest in Deutschland) im Supermarkt bei den Backwaren. Es gibt den losen Mohn zum Backen, dieser ist trocken. Bei der Mohnbackmasse ist der Mohn bereits angerührt und feucht. Es ist eine backfertige Mohnfüllung. Manchmal steht auch "Mohn fix" oder "Mohn Back" auf der Packung. Ich hoffe, das hilft dir weiter.
LG Sonja
Anonymous meint
Super!!!
Stefanie Seifert meint
Ich kenne den Kuchen von meiner Schwiegermutter, da heißt er Kleckselkuchen und wird mit Powidl gebacken anstelle von Aprikosenmarmelade. Wir lieben ihn alle : )