Milchreis weckt bei mir nicht nur Kindheitserinnerungen, sondern ist - mit heißen Kirschen serviert - genau das richtige nach einem langen Winter-Spaziergang!
Rezept mit Werbung.
Es gibt manche Berufe, von denen ich zwar weiß, dass es sie gibt, ich aber - um ehrlich zu sein - keine Ahnung davon habe, wie so ein Beruf mit allem was dazu gehört eigentlich genau aussieht. Der Beruf des Bauern zum Beispiel. Klar, Bauern, die leben und arbeiten auf dem Land, sie bauen Getreide an und versorgen Schweine, Hühner oder Kühe. Meistens im Freien und körperlich schwer arbeitend. Genau da hört mein Wissen aber auch schon auf. Umso mehr habe ich mich gefreut, als die Anfrage zu einem Koch-Event der Vereinigung “Unsere Bayerischen Bauern” ins Haus geflattert kam. Ein kulinarisch, geselliger Nachmittag zusammen mit anderen Bloggern/-innen und einer Auswahl an Bauern. Genau mein Ding!
Unter der Anleitung von drei Profi-Köchen schneiden wir Gemüse, pürieren Suppe und richten Salat auf Tellern an. Der Austausch unter allen Teilnehmern ist rege und so erfahre ich ganz nebenbei eine Menge Wissenswertes über das Leben als Bauer.
Zunächst bin ich überrascht, dass es doch eine ganze Menge mehr “Arten” an Bauern gibt, als ich dachte. So gibt es neben den gängigen Getreide-, Milch- und Gemüsebauern auch Zuckerrübenbauern, Hopfenbauern, Schweinebauern, Kräuterbauern, Melonenbauern, Eierbauern, Haselnussbauern, Almbauern, Kartoffelbauern und sogar Biogasbauern. Der eigentlich korrekte Begriff lautet jedoch “Landwirt”, denn es ist das Land, das bewirtschaftet wird. Ein Landwirt produziert tierische oder pflanzliche Erzeugnisse, die meist zur Nutzung als Nahrungsmittel verwendet werden, aber auch die Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen, sowie Energielieferanten (Rapsöl, Biogas).
Unsere Bayerischen Bauern
An meinem Tisch sitzen Georg und Tina, beides Landwirte und Viehbesitzer. Beim Erzählen merkt man ihnen die Liebe zu ihrem Beruf an, auch wenn dieser anstrengend ist und es eigentlich auch keine Pause gibt. Kühe müssen und wollen einfach morgens und abends gemolken werden. Hinzu kommen die Mischung und Portionierung von Futter, das Ausmisten des Stalles, sowie die Tierpflege. Auch der Anbau von Kartoffeln und Getreide ist komplexer als gedacht. Bodenbeschaffenheit, Pflanzenschutz, Witterungen - hier kommt viel zusammen, denn wie Tina so schön sagt: “Nach der Ernte ist vor der Ernte!”
Vielfältige regionale Milchprodukte
Das Thema Milch interessiert mich besonders, insbesondere seit sich pflanzliche Milchersatzprodukte auf dem Markt breit machen und Kuh-Milch zuweilen als “böse” und “hormonversetzt” dargestellt wird. Ich unterhalte mich mit einem der auf dem Event anwesenden Käse-Bauern, Georg Baldauf. Er ist Geschäftsführer und Gesellschafter des gleichnamigen Baldauf-Käse. Bereits in 5. Generation, seit 1862, stellt das Familienunternehmen Käse mit viel Liebe und Leidenschaft her. Georg kennt alle seine Milch-Bauern persönlich und stellt seinen Käse ausschließlich mit Heumilch her. Es ist die ursprünglichste und natürlichste Form der Milchgewinnung, auch wenn diese mit einem Mehraufwand für die Bauern verbunden ist. Auf dem Speiseplan einer Heumilchkuh stehen jede Menge Gräser und Kräuter, im Sommer direkt von der Weide, im Winter gesundes, hofeigenes Heu. Auch, wenn die Vorteile eindeutig sind, so macht der Anteil von Heumilch in Deutschland gerade einmal 5% aus!
Es sind die kleinen, familiengeführten Milchhöfe, mit denen z.B. auch die Molkerei Andechser am liebsten zusammenarbeitet. Den Bauern wird gerne auch ein höheres Milchgeld zahlt als eigentlich üblich, denn gesundes, natürliches Futter und Tiere, denen es gut geht, weil die Bauern die Zeit haben, sich ausreichend um das Vieh zu kümmern liefert im Ergebnis eine qualitativ hochwertige Milch. Die im übrigen frei von jeglichen Zusatzstoffen, wie Calciumcarbonat, Meersalz, Säureregulatoren, Stabilisatoren oder Aromen ist.
Ein gutes Gefühl mit guter Milch
Ich merke, wie ich mich im Gespräch mit den Milchbauern entspanne. Das liegt zum Einen an dem unglaublich leckeren Käse, den ich nebenbei verkoste, zum anderen daran, dass ich beim Thema “Milch” seit langem mal wieder ein gutes Gefühl habe. Ich trinke meinen Kaffee nämlich seit jeher mit Kuh-Milch und kann der Fraktion Hafermilch und Co. bis heute nichts abgewinnen. Witzig auch, dass meine Mutter bereits in den 80er Jahren Baldauf-Käse aus dem Allgäu bestellt hat, nachdem sie ihn dort im Urlaub gegessen hatte. Guter Geschmack und gute Qualität setzen sich einfach durch und zwar über Jahre und Generationen hinweg. Und genau dafür stehen “Unsere Bayerischen Bauern”.
Daher kann ich nur immer wieder dazu raten, beim Kauf von Lebensmitteln auf die Herkunft zu achten. Denn ein Milchreis mit frischer Heumilch zubereitet schmeckt gleich nochmal besser! 🙂
Milchreis selber kochen
Ich bin froh, in den letzten Tagen so viel neues Wissen über Milch und Milchprodukte gewonnen zu haben. Und da ich aus den Kommentaren auf Instagram bemerkt habe, wie beliebt Milchreis offenbar bei meinen lieben Lesern und Followern ist, kommt hier das Rezept: Milchreis mit heißen Kirschen.
Milchreis zubereiten ist denkbar einfach. Ihr braucht eigentlich nur Milch und Reis. Dazu eine Prise Salz und etwas Agavendicksaft, so wird er bei mir perfekt. Man kann Milchreis pur essen, oder mit Zimt bzw. Zimtzucker. Besonders gut schmeckt es in Kombination mit einem heißen Kirschkompott, das ich dazu gekocht habe. Probiert es aus, und schreibt mir wie es Euch geschmeckt hat. Ich freue mich auf Euer Feedback!
Milchreis mit heißen Kirschen
Zutaten
- 1 Glas Schattenmorellen
- 2 EL Speisestärke
- 2 EL Rohrohrzucker
- 1 Zimtstange
- 250 g Milchreis Rundkornreis
- 1 Liter Heumilch
- 1 Prise Salz
- 1 Spritzer Agavendicksaft
- Zimtzucker zum Servieren
Anleitungen
- Für das Kirschkompott, die die Kirschen über einem Sieb abgießen und die Flüssigkeit in einem kleinen Topf auffangen. 5 EL vom Kirschsaft abnehmen und die Speisestärke darin unter rühren auflösen.
- Den restlichen Kirschsaft zusammen mit dem Zucker und der Zimtstange einmal aufkochen lassen. Angerührte Speisestärke unter Rühren dazugeben, noch einmal aufkochen und dann bei kleiner Hitze etwa 5 Min. köcheln lassen, bis alles etwas eingedickt ist.
- Die Kirschen dazugeben und vorsichtig unterrühren. Topf vom Herd nehmen und zur Seite stellen.
- Die Milch in einen großen Topf geben und zusammen mit 1 Prise Salz aufkochen. Die Hitze reduzieren und den Milchreis einrühren. Bei kleiner Hitze ca. 25 Min. köcheln lassen bis der Reis gar ist. Dabei immer wieder mit einem Holzlöffel umrühren, damit nichts anbrennt.
- Gegen Ende der Garzeit den Milchreis mit einem Spritzer Agavendicksaft süßen und abschmecken. Milchreis bei ausgeschaltetem Herd und geschlossenem Deckel noch kurz ruhen lassen.
- Während der Milchreis ruht, das Kirschkompott nach Wunsch noch einmal kurz erwärmen.
- Den Milchreis auf Schälchen verteilen und zusammen mit dem Kirschkompott und etwas Zimtzucker servieren.
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