Ein saftiger, glutenfreier Kokos-Mandelkuchen mit Kokosmehl, gemahlenen Mandeln und Kokosraspeln aus der Springform. Der Teig ist schnell vorbereitet, der Kuchen in 40 Min gebacken.
Seit einiger Zeit schon habe ich das Gefühl, dass mir irgendwelche Dinge, die ich esse, nicht bekommen. War es anfangs nur ein allgemeines Unwohlsein nach dem Essen, so hat sich das in den letzten Wochen leider zu manifesten Bauchkrämpfen ausgebildet. Leider hatte ich so gar kein Gefühl dafür, wodurch genau die Bauchkrämpfe hervorgerufen wurden. Ich ernähre mich ja von Haus aus schon sehr gesund, esse kein Fleisch, keine Wurst, nur wenig Zucker, bevorzugt Vollkornprodukte und viel Obst und Gemüse.
Was von diesen Dingen machte mir auf einmal Schwierigkeiten? War es die Milch? Laktose oder Milcheiweiß? Fruchtzucker? Oder einfach "nur" Stress? Ich fing an, bestimmte Dinge wegzulassen. So trank ich meinen Kaffee mit Hafermilch und aß Ziegenkäse, statt Käse aus Kuhmilch. Es änderte sich nichts.
Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, ließ ich mich von meine Internisten durchchecken. Doch auch das brachte nicht die erhoffte "Lösung", denn alle Werte, alle Untersuchungsergebnisse waren völlig normal. "Sie sind tiptop gesund. Alles in bester Ordnung." An und für sich ja genau das, was man hören möchten, wenn man zum Arzt geht. Dennoch empfand ich den Besuch als sehr unbefriedigend, denn meine Schmerzen und die schlimmen Krämpfe hielten an.
Syndrom oder Fodmap
Ich löcherte den Arzt und fragte ihn, was ich seiner Meinung nach denn nun tun sollte? Daraufhin erwähnte er zwei Wörter: "Reizdarmsyndrom" und "Fodmap". Innerlich verdrehte ich die Augen. Wenn wir als Physiotherapeuten ein Rezept bekommen, auf welchem in der Diagnose das Wort "Syndrom" vorkommt, so ist das quasi ein Synonym dafür, dass der Arzt selber nicht so genau weiß, was der Patient hat... und wir uns für die Therapie etwas überlegen dürfen.
Nun war ich also selber zum "Syndrom"-Patienten geworden. Na toll. Interessant dagegen fand ich das Thema "Fodmap". Fodmap steht für Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide and Polyole. Bitte was? Um es auf den Punkt zu bringen, hierbei geht es um fermentierbare Kohlenhydrate (Saccharide = Zucker), die scheinbar bei manchen Menschen vom Dünndarm nur schlecht aufgenommen werden und mehr oder weniger unverdaut in den Dickdarm gelangen. Bei der Verdauung kommt es dann zu Gärungsprozessen, man spricht von Fermentation. Für einen gesunden Darm sind Fodmaps in der Regel kein Problem. Liegt jedoch eine beispielsweise Hypersensibilität des Darms vor, so können die Symptome Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Übelkeit usw. sein.
Gute und böse Lebensmittel?
Mein Arzt drückte mir eine Liste mit Lebensmitteln in die Hand und empfahl mir, das Programm zunächst für 6 Wochen auszuprobieren. Auf der Liste standen sowohl die "guten", als auch die "bösen" Lebensmittel.
Seit gut zwei Wochen ziehe ich dieses Programm nun durch und muss sagen: es geht mir besser! Starke Krämpfe hatte ich seitdem nicht mehr. Bis gestern, wo ich nicht widerstehen konnte und ein Stück Kuchen gegessen habe. Hätte ich mal lieber lassen sollen, die bösen Oligosaccharide... Da ich aber auch nicht ganz auf Kuchen verzichten mag, habe ich hier einen glutenfreien Kokos-Mandelkuchen für Euch, den auch ich gut vertragen habe. Sehr saftig und sehr lecker!
Kokos-Mandelkuchen
Kochutensilien
- Springform mit 26 cm Durchmesser
Zutaten
- 200 g Butter
- 180 g Zucker
- 4 Eier
- 1 TL Vanilleextrakt
- 1 Prise Salz
- ½ unbehandelte Zitrone, Schalenabrieb
- 100 g Kokosmehl
- 80 g gemahlene Mandeln geschält
- 70 g Kokosraspel
- 3 EL Mandelblättchen
- Puderzucker zum Bestäuben
Anleitungen
- Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform mit Backpapier auslegen oder mit etwas Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.
- Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen, anschließend abkühlen lassen.
- Den Zucker zusammen mit den Eiern hell-cremig aufschlagen. Vanilleextrakt und 1 Prise Salz hinzufügen und unterrühren, anschließend die flüssige und abgekühlte Butter. Zitronenabrieb ebenfalls unterrühren.
- Das Kokosmehl mit den gemahlenen Mandeln und den Kokosflocken vermischen. Nur kurz unter die Butter-Ei-Mischung rühren.
- Den Teig in die Springform füllen und glatt streichen. Die Mandelblättchen darüber streuen.
- Den Kokos-Mandelkuchen in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 40-45 Min. backen, bis er gar (Stäbchenprobe) und goldbraun gebacken ist. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
- Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
angela wack meint
Hallo Mme Cuisine,
im Anleitungsteil zum Kokosmandelkuchen fehlt leider die Angabe wann der Zitronenabrieb in den Teig kommt.Jetzt backt mein Kuchen ohne Zitrone.
Herzliche Grüße
Angela
Sonja meint
Liebe Angela,
vielen Dank für den Hinweis und danke, dass du so aufmerksam gelesen hast. 🙂
Ich habe es soeben im Rezept ergänzt und hoffe, dass der Kuchen auch ohne die Zitrone geschmeckt hat.
LG Sonja
Ramona meint
Sehr leckerer, kokos-geschmacklicher, saftiger Kuchen für Menschen mit Glutenunverträglichkeit! 🙂