Eine Ode an New York, wo ich den besten Cheesecake meines Lebens gegessen habe. Die Himbeersauce verleiht dem Kuchen eine schöne fruchtige Note und ich empfehle, sie unbedingt dazu zu machen. Ein Himbeer-Cheesecake auf Keksboden, knusprig und süß!

Irgendwann in den 90er Jahren war ich zum ersten Mal in New York. Mein Vater hatte einen kurzen Umlauf von FRA nach JFK, Freitags hin und Sonntags wieder zurück. Unter normalen Umständen vielleicht etwas verrückt, aber wenn man einen Vater bei der Lufthansa hat, dann irgendwie auch nicht. 😉 Nun war ich zwar das Reisen und die Fliegerei gewöhnt, aber bei dieser Reise war ich wirklich, wirklich aufgeregt. New York - Big Apple, Melting Pot, "the city that never sleeps", DIE Metropole überhaupt.
Das Lufthansa Crew Hotel war auf der Lexington Street, mitten in Manhattan. Bereits auf der Fahrt vom Airport nach Manhattan rein kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Natürlich hatte ich Bilder und Videos von New York gesehen und wusste, dass die Stadt hektisch, laut und einzigartig ist und die Skyline mehr als beeindruckend. Aber dann wirklich und wahrhaftig mittendrin zu sein, das übertraf sämtliche Erwartungen, die ich im Vorfeld gehabt hatte.
Um 4h am nächsten Morgen war ich wach und bereit, die Stadt zu erobern. Der Jetlag und die Freude, das Bedürfnis keine Sekunde in dieser aufregenden Stadt verpassen zu wollen, hielten mich nicht mehr im Bett. Der Coffee-Shop neben dem Hotel war geöffnet und zum ersten Mal kam ich in den Genuss der 24/7 Öffnungszeiten. Ich war schon immer der Ansicht, dass man eine Stadt am besten zu Fuß erkundet. Nur so sieht man Dinge, die einem im schnellen Vorbeifahren sonst nicht aufgefallen wären. Natürlich wollte ich in den paar Stunden, die wir in New York waren möglichst viel sehen. Rockefeller und Empire State Building, Freiheitsstatue und Central Park, Madison Square Garden und Brooklyn Bridge, um nur ein paar Highlights zu nennen.

Himbeer-Cheesecake wie in New York
Wer New York kennt, der kennt auch die Entfernungen, die man innerhalb der Stadt zu bewältigen hat und jeder, der schon einmal nach Amerika geflogen ist weiß auch, dass einen der Jetlag spätestens um die amerikanische Mittagszeit mit voller Wucht einholt. Man könnte im Stehen einschlafen und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Bett. Natürlich war das keine Option für mich, also Kaffee! Zwar hatte man zu diesem Zeitpunkt bei uns in Deutschland bereits an der ein oder anderen Stelle von "Starbucks" gehört, aber vorstellen konnte zumindest ich mir darunter nichts.
Nun stand ich vor genau solch einem Laden und dachte nur: "Wie cool ist das denn bitte?!?" Also rein und Coffein besorgen. An der Theke zum Bestellen dann restlose Überforderung. Nach einem überaus freundlichen: "Hi Darling, how are you today? How may I help you?", ratterte der Mitarbeiter in einem atemberaubenden Tempo sämtliche Kaffee- und Milchoptionen herunter. Mir wurde schwindelig, ob vom Zuhören, Schlafmangel oder Unterzuckerung vermag ich heute nicht mehr zu sagen. Mein Blick fiel auf ein Stück Käsekuchen mit Himbeersauce, auf den ich stumm zeigte. Schon wurde ich weitergeschoben und bekam meinen Kuchen am Ende der Theke mit einem lauten "Cheescake for Sonja, Cheesecake for Sonja, please!" in die Hand gedrückt.
Sekunden später stand ich wieder auf der Straße, mit Kuchen, aber ohne Kaffee. Das war dann irgendwie auch egal, denn in dem Augenblick war dies der für mich beste Cheesecake aller Zeiten! Die Verbindung von New York, Starbucks und Cheesecake mit Himbeersauce hatte sich fest in meinem Gehirn eingebrannt. Als die ersten Starbucks Filialen in Deutschland eröffnet wurden, gab es auch dort besagten Himbeer-Cheesecake, allerdings bei weitem nicht so gut wie der aus New York, ist ja klar! 😉 Irgendwie fiel mir diese Geschichte kürzlich wieder ein und ich dachte mir, dass es keinen besseren Grund gibt, um genau meinen Himbeer-Cheesecake aus New York endlich einmal nachzubacken. Also, here we go!


Himbeer-Cheesecake
Kochutensilien
- Alufolie, Springform mit 26 cm Durchmesser
Zutaten
- 150 g Vollkorn-Butterkekse
- 50 g gemahlene Mandeln
- 50 g Brauner Zucker
- 100 g Butter
- 900 g Frischkäse
- 200 g Saure Sahne
- 100 g Puderzucker gesiebt
- 70 g flüssiger Honig
- 1 Vanilleschote das Mark ausgekratzt
- 4 Bio-Eier
- 3 EL Mehl
- 500 g Himbeeren
- ½ TL Zitronensaft
- 2 EL Rohrohrzucker
- 2 EL Wasser
- 1 EL Speisestärke
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform mit Alufolie auskleiden, so dass die Folie oben am Rand umgeschlagen werden kann.
- Die Butterkekse in der Küchenmaschine sehr fein zerkleinern, so dass sie fein wie Semmelbrösel sind. Mit den gemahlenen Mandeln und dem Braunen Zucker vermischen.
- Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen, etwas abkühlen lassen. Zu den Butterkeksen, Mandeln und Zucker geben und mit einem Löffel gut vermischen. Die Masse auf den Boden der Springform geben, gleichmäßig verteilen und mit den Händen festdrücken.
- Den Boden in der Mitte des vorgeheizten Ofens 10 Min. vorbacken. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen, die Temperatur auf 170 Grad runterdrehen.
- Den Frischkäse in eine große Schüssel geben. Mit dem elektrischen Handrührer für 1-2 Min. cremig rühren. Wer eine Kitchen Aid zur Verfügung hat kann diese benutzen.
- Die Saure Sahne, den gesiebten Puderzucker , den Honig und das Mark einer Vanilleschote unterrühren, anschließend nacheinander die Eier.
- Zum Schluss das Mehl darübersieben und nur noch kurz unterrühren. Die Masse auf den Keksboden geben und die Form 2-3 mal vorsichtig auf der Arbeitsfläche "aufsetzen", damit eventuelle Luftblasen entweichen können.
- Kuchen in der Mitte des vorgeheizten Ofens 1 Stunde backen, bis der Kuchen goldgelb und gestockt ist. Bei Zimmertemperatur vollständig auskühlen lassen, anschließend für mindestens 4 Stunden im Kühlschrank kalt stellen.
- Für die Himbeersauce, die Himbeeren vorsichtig säubern. Anschließend mit einem Pürierstab pürieren, dann zusammen mit dem Zitronensaft, dem Zucker und dem Wasser in einen kleinen Topf geben. Die Speisestärke mit einem Schneebesen unterrühren, so dass keine Klümpchen entstehen. Die Sauce einmal aufkochen, anschließend die Hitze reduzieren und leicht köcheln lassen, bis die Sauce anfängt einzudicken. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Sauce durch ein feines Sieb in eine kleine Schüssel streichen, so dass der Großteil der Kerne zurückbleibt.
- Zum Servieren den Kuchen anschneiden und jedes Stück mit etwas Himbeersauce übergießen.
Notizen



Übrigens: Viele Jahre später hat es mich wieder nach New York gezogen. Gemeinsam mit dem Monsieur war ich Tagelang auf kulinarischer Entdeckungsreise durch Manhattan, Brooklyn und viele weitere Stadtviertel. Hier könnt ihr einen Eindruck bekommen, was wir für Euch entdeckt haben!
Lina meint
Die Konsistenz des Kuchens ist perfekt. Zudem ist die Himbeersosse sehr gelungen. Danke für das Rezept.
Gabi Schmidt meint
Heute zum Vatertag erstmals gebacken .Sehr köstlich und einfach zu machen .Eiweißreich und fruchtig ,top