Diese herzhaften Käseplätzchen sind eine willkommene Abwechslung nach all der süßen Weihnachtsbäckerei. Außerdem eignen sie sich wunderbar, um die vom Silvester-Raclette übrig gebliebenen Käsereste zu verarbeiten.
Der Klassiker für ein gemütliches Silvester-Essen ist ganz klar Raclette. Man sitzt gemütlich beisammen und kann über mehrere Stunden hinweg immer mal wieder ein Pfännchen unter den Grill schieben. Bestenfalls schafft man es, dieses Prozedere so sehr in die Länge zu ziehen, bis Mitternacht erreicht ist. Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass irgendwann - meist sehr abrupt - solch ein Sättigungsgrad erreicht ist, dass man sich am liebsten nur noch aufs Sofa legen oder am besten gleich ins Bett legen möchte.
Tatsächlich ist die Menge des benötigten Raclette-Käses im Vorfeld nur schwer zu bestimmen. 100 g pro Person lautet zwar die Faustregel, aber man weiß ja nie so genau, wie groß oder klein der Hunger an genau diesem Tag dann wirklich ist. Und bevor einem am Ende der Käse ausgeht, obwohl noch diverse Pfännchen gegessen werden wollen, kauft man also lieber noch "ein bisschen Käse extra". Kennt vermutlich jeder und so geschehen auch bei unserer Nachbarin. Ein paar Tage nach Silvester klingelte sie an unserer Tür. "Sonja, ich habe viel zu viel Raclette-Käse eingekauft. Magst du mir bitte ein oder zwei Packungen abnehmen?" Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie in absehbarer Zeit wohl eher kein Raclette mehr essen würde wollen.
Herzhafte Käseplätzchen
Ich freute mich also über eine Ladung Käse und noch während ich die Wohnungstür schloss, ging ich im Geiste potentielle Rezeptideen durch. Einen Raclette-Grill haben wir nämlich nicht. Mir fiel ein Rezept ein, das meine Mutter oft zu den Skatabenden meines Vaters zubereitete: herzhafte Käseplätzchen. Das waren knusprige Kekse aus einem zarten Mürbeteig, die hervorragend zu einem Gläschen Bier oder Wein passten. Zudem konnten sich mein Vater und seine Skat-Brüder so ein Plätzchen ganz gemütlich mit einer Hand in den Mund schieben, während sie in der anderen Hand die Karten hielten.
Der Mürbeteig ist wunderbar einfach und wird lediglich aus Mehl, Butter, 2 Eigelben und geriebenem Käse hergestellt. Ein würziger Bergkäse, alter Gouda oder eben Raclette-Reste eignen sich hierfür besonders gut. Vor dem Backen werden die Kekse wahlweise mit Kümmel, Schwarzkümmel, Paprikapulver oder Majoran bestreut, auch Mohn oder Sesam machen sich hier gut. Luftdicht verschlossen halten sich die Plätzchen eine gute Woche, sofern sie nicht vorher alle aufgegessen werden. 😉
Herzhafte Käseplätzchen
Kochutensilien
- 1 Käsereibe
- 1 große Schüssel
- 1 Backblech + Backpapier
- 1 Backpinsel
Zutaten
- 200 g Mehl z.B. Weizen 405 oder Dinkel 630
- 200 g kalte Butter
- 1 Prise Salz
- 200 g Käse z.B: Raclette oder würziger Bergkäse
- 3 Eigelb
- Kümmel, Schwarzkümmel, Paprikapulver, Majoran
Anleitungen
- Das Mehl in eine Schüssel geben. Die Butter in kleine Stücke schneiden und hinzufügen, ebenso 1 Prise Salz.
- Den Käse fein reiben und zusammen mit 2 von den Eigelben ebenfalls in die Schüssel geben. Alles mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank kalt legen.
- Das restliche Eigelb mit 1 EL kaltem Wasser glatt rühren.
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und halbieren. Jede Hälfte zu einer Rolle mit ca. 2-3 cm Durchmesser formen. Anschließend mit einem scharfen Messer ca. 0,5 cm dicke Scheiben von der Rolle abschneiden. Mit etwas Abstand auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech legen.
- Kekse vor dem Backen mit der Ei-Wasser Mischung einpinseln und - je nach Wunsch - mit etwas Kümmel, Schwarzkümmel, Paprikapulver oder Majoran bestreuen.
- Im vorgeheizten Ofen auf der 2. Schiene von oben ca. 12 Min. backen, bis die Kekse goldbraun sind. Anschließend zum Abkühlen vorsichtig (Achtung heiß!) auf ein Gitter setzen. Mit der zweiten Hälfte vom Teig genauso verfahren.
Notizen
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Anonym meint
Einfach und schnell gemacht - die Gäste waren überzeugt.
Dorli meint
Die Kekse halten theoretisch mehrere Monate im Kühlschrank. Selber probiert. Aber in der Praxis sind sie nach wenigen Tagen ohnehin schon weggefuttert, so gut, wie die sind. Grundsatz: je mehr umami der Käse, desto besser die Keksi.
Inge meint
Liebe Sonja, vielen Dank für das leckere herzhafte Rezept für die fantastischen Käseplätzchen. Die sind einfach perfekt. Schmecken so leicht und luftig auch mit Sesam sehr lecker.
LG ♥️ Inge
Bine meint
Sehr lecker, nur Kräuter empfehle ich nicht zum Bestreuen, die verbrennen sehr leicht.
P.S. Junger Gouda geht auch 🙂
Sonja meint
Ich liebe diese Kekse auch und stimmt - Gouda funktioniert ganz hervorragend! Hast Du es mit getrockneten Kräutern probiert? Das klappt bei mir echt gut - Majoran oder Oregano zum Beispiel.
Liebe Grüße
Sonja
Sylvia meint
Dein Rezept klingt sehr lecker 🙂 habe gerade anlässlich Valentinstag einen Teig vorbereitet, allerdings mangels Alternativen jungen Gouda mit Parmesan 1:1 gemischt. Hoffe es haut hin...
lg
HEIKO RAD... meint
Tolles Rezept.
alice meint
Würde sie gerne verschenken. Wie lange halten die kekse sich? Lg Alice
Martin meint
Hallo Alice, die Käseplätzchen halten sich mehrere Wochen. Bei uns waren sie nach wenigen Tagen verputzt 🙂
Mandy meint
Hallo:-D das klingt ja lecker, das werde ich probieren:-D kann ich auch geriebenen gouda nehmen?
Sonja meint
Na klar, Gouda geht auch! Allerdings würde ich mindestens mittelalten Gouda verwenden. LG Sonja