Dieser herzhafte Grünkohl-Nudelauflauf versteckt sich unter einer knusprigen Käsedecke und ist ein absolutes Winter-Soulfood! Schmeckt auch wunderbar mit TK-Grünkohl.
Wann immer es geht kaufe ich Gemüse aus der Region, saisonal und frisch. Doch auch bei mir muss es oft schnell gehen. Ein warmes Essen muss zwischen Schule, Arbeit und Turnverein organisiert werden. In so einem Fall greife ich dann gerne auf Tiefkühlware zurück. Der zeitliche Vorteil ist enorm, denn gründliches putzen, waschen und kleinschneiden entfällt. Der Vitamin- und Nährstoffgehalt ist im Vergleich zu frischem Gemüse oft auch besser, als man vielleicht meinen mag. Das liegt vor allem daran, dass das Gemüse meist direkt nach der Ernte "Schock gefroren" wird. Die dünne Eisschicht rund um das Gemüse verhindert ein Entweichen von Flüssigkeit und Nährstoffen verhindert. Frisches Gemüse, nur einen oder zwei Tage gelagert, verliert durch den Einfluss von Licht und Wärme bereits eine Menge Nährstoffe. Man sieht es zum Beispiel an Gemüsesorten wie Mangold, Spinat oder auch an Karotten, die gerne mal welk werden, wenn man sie nicht zeitnah verarbeitet.
Es spricht also in meinen Augen überhaupt nichts dagegen, ab und an auf tiefgekühltes Obst oder Gemüse zurückzugreifen. Man sollte lediglich darauf achten, dass keine weiteren Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Konservierungsstoffe, Bindemittel, Aromen, Farbstoffe oder Geschmacksverstärker mit dabei sind. Diese Stoffe sind eher problematisch, finden sich aber vor allem in Fertiggerichten.
Grünkohl-Nudelauflauf
In diesem knusprigen Nudelauflauf spielt der Grünkohl die entscheidende Rolle. Auch wenn Grünkohl gerade Saison hat und frisch erhältlich ist - das Säubern und Putzen kann ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen! Wie oft dachte ich schon "Jetzt ist der Kohl sauber!" und dann kam mir aus den gekräuselten Blättern doch wieder ein bisschen Erde oder auch ein kleines Getier entgegen. Alles nicht schlimm, nur eben nicht das Richtige wenn die Zeit knapp ist. Der tiefgekühlte Grünkohl wird direkt nach der Ernte gesäubert und blanchiert, anschließend gehackt und Schock gefroren. Die Weiterverarbeitung zu Hause ist also denkbar einfach. Und während die Nudeln im Topf garen, landet der Grünkohl direkt aus der Packung in der Pfanne und wird zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch angedünstet.
In meiner Kindheit gab es Nudelauflauf oft mit einer Mehlschwitze. Manchmal sogar noch mit ordentlich Schmelzkäse für den Extra-Schlotzigkeitsfaktor. Lecker, aber irgendwie auch ganz schön mächtig! Ganz ohne Sauce wäre so ein Auflauf allerdings auch eine fade Angelegenheit, aber es geht ja auch anders. Zum Beispiel Cashewkerne über Nacht in Wasser einweichen und am nächsten Tag unter der Zugabe von Hefeflocken, Zitronensaft, Knoblauch, Salz und Pfeffer zu einer cremigen Sauce pürieren. Schmeckt ganz wunderbar und hat absolut nichts von der Schwere einer Mehlschwitze (die man für diesen Grünkohl-Nudelauflauf natürlich auch gut verwenden könnte). Aber vielleicht habt ihr ja auch Lust, mal etwas Neues auszuprobieren und dann kann ich diese Sauce nur empfehlen. Man könnte auch noch Kräuter oder Tomatenmark mit hinein pürieren, um es noch "geschmackiger" zu machen, aber ich finde es auch so schon ziemlich fein. 🙂
Grünkohl-Nudelauflauf mit Cashew-Creme
Kochutensilien
- 1 Auflaufform
- 1 Stabmixer/Pürierstab
- 1 kleines Brett
- 1 kleines Schneidemesser
- 1 Käsereibe
- 1 große Pfanne mit Deckel
Zutaten
- 140 g Cashewkerne
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 EL Hefeflocken
- 1 EL Zitronensaft
- 1 Zwiebel
- 2 EL Butter
- 1 EL Olivenöl
- 450 g TK-Grünkohl gehackt
- 1 TL getrockneter Rosmarin
- 1 Schuss trockener Weißwein ersatzweise Wasser
- Salz, Pfeffer
- 250 g Pasta z.B. Penne
- 100 g Ziegengouda oder anderen Käse
Anleitungen
- Die Cashewkerne in eine Schüssel geben und mit heißem Wasser übergießen, so dass alle Nüsse komplett mit Wasser bedeckt sind. Über Nacht stehen lassen.
- Am nächsten Tag das Wasser abgießen und die Cashews in einem kleinen Sieb unter fließendem Wasser gründlich abspülen. Anschließend in ein hohes Gefäß geben und zusammen mit den Hefeflocken, dem Zitronensaft, 1 Zehe Knoblauch und 250 ml Wasser zu einer cremigen Sauce pürieren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Zur Seite stellen.
- Die Zwiebel schälen und fein hacken, die zweite Zehe Knoblauch ebenfalls schälen und mit der flachen Seite eines Messers andrücken.
- Die Nudeln nach Angabe auf der Packung in einem großen Topf mit Salzwasser bissfest garen. Anschließend abgießen und abtropfen lassen, dabei etwas Nudelkochwasser auffangen.
- Während die Nudeln kochen, je 1 EL Olivenöl und Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Zwiebel und angedrückten Knoblauch darin glasig dünsten.
- Den TK-Grünkohl dazugeben und bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel ca. 10 Min. garen. Sobald der Grünkohl weich ist, mit einem ordentlichen Schuss Weißwein ablöschen, einmal aufkochen, dann die Hitze reduzieren. Kräftig mit Salz, Pfeffer und getrocknetem Rosmarin würzen.
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Auflaufform mit etwas Butter (ca.½ TL) einfetten.
- Die abgetropften Nudeln zum Grünkohl geben und vorsichtig miteinander vermengen. Cashewsauce ebenfalls dazugeben und unterheben. Sollte die Sauce zu dick sein, noch ein klein wenig vom Nudelkochwasser hinzufügen.
- Alles in die vorbereitete Auflaufform geben und mit geriebenem Käse bestreuen. Restliche Butter in kleinen Flöckchen darauf geben. Den Auflauf in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 30 Min. backen, bis die Kruste schön knusprig und goldbraun gebacken ist.
Übrigens, wenn ihr von Grünkohl nicht genug bekommen könnt, oder lieber ein anderes Rezept probieren möchtet, dann habe ich hier noch ein paar Vorschläge:
- Grünkohl-Dinkel-Pfanne mit Skiitake-Pilzen
- Gnocchi mit Grünkohl und Rote Bete
- Grünkohl-Dinkel-Eintopf mit Tomaten
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