Dieses Rezept für eine winterliche Grünkohl-Dinkel-Pfanne ist nahrhaft und schnell zubereitet. Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Shiitake-Pilzen anbraten und mit Reiswein ablöschen. Dazu etwas Ahornsirup und ein Klecks Sauerrahm.
Mein Verhältnis zu Grünkohl ist gespalten. Meine Mutter, gebürtige Hamburgerin und eine waschechte "Deern" liebte Grünkohl und traf sich mindestens einmal im Jahr mit ihren Freundinnen zum "Grünkohl & Pinkel" Essen. Damals mochte ich nicht einmal den Geruch, wobei ich rückblickend gestehen muss, dass der Geruch den ich mit Grünkohl verband einzig der Grützwurst zuzuschreiben war. Wie dem auch sei - Grünkohl mied ich viele, viele Jahre.
Wintergemüse Grünkohl
Als ich dann bereits erwachsen war, schwappte eine ganz neue "Grünkohl-Welle" aus den USA zu uns herüber. "Kale" war das neue Super-Food schlechthin. Egal ob "cooked" oder "raw", ob im Smoothie, Salat oder in einem warmen Eintopf - Grünkohl war auf einmal nicht mehr wegzudenken. Ich wurde neugierig, denn ich kannte Grünkohl nur im Eintopf mit besagter Wurst, deftig und schwer. Und so knetete und "massierte" ich Grünkohl für einen "raw massaged kale salad", blanchierte und pürierte ihn zu einem Pesto, mischte ihn unter Gemüsepfannen und packte ihn in Aufläufe. Das Ergebnis überzeugte mich mal mehr, mal weniger, aber ich war dem Grünkohl durchaus nicht mehr abgeneigt.
Heute mag ich Grünkohl am liebsten, wenn er nur kurz in der Pfanne angebraten wird. Grünkohl ist ein Wintergemüse und lange Zeit hieß es, dass man mit der Ernte bis zum ersten Frost warten müsse. Der Grund: durch den Frost wird die im Grünkohl enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt und der Grünkohl schmeckt dadurch besser und nicht mehr so bitter. Heute weiß man jedoch, dass der Frost keinen Einfluss auf die im Grünkohl enthaltene Stärke hat. Wichtig sind allerdings niedrige Temperaturen über einen längeren Zeitraum, sowie eine möglichst späte Ernte.
Perfekt im Winter: Grünkohl-Dinkel-Pfanne
Vor dem Verzehr bzw. der Weiterverarbeitung sollte Grünkohl gründlich gewaschen werden. In den gekräuselten Blättern verstecken sich gerne kleine Erdklumpen und auch mal die ein oder andere Raupe! 😉 Ich empfehle auch, den Strunk aus den Blättern herauszuschneiden, da dieser sehr fest und zum Teil auch faserig ist und bitter schmeckt.
Für diese Grünkohl-Dinkel-Pfanne habe ich Grünkohl mit Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Shiitake-Pilzen kräftig angebraten und mit Reiswein und etwas Ahornsirup abgelöscht. Es folgen gegarter Dinkel (oder Reis, Quinoa, Buchweizen, ...) und ein ordentlicher Klecks Sauerrahm. Fertig ist eine leckere, gesunde und sättigende Mahlzeit!
Grünkohl-Dinkel-Pfanne mit Shiitake Pilzen
Kochutensilien
- 1 große Pfanne
Zutaten
- 1 Beutel Dinkel wie Reis, im Kochbeutel (125 g) z.B. von Davert
- 3-4 Stängel Grünkohl
- 100 g Shiitake-Pilze ersatzweise braune Champignons
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Stück Ingwer, ca. 2 cm lang
- 2 EL Sesamöl
- 1 TL getrockneter Thymian
- 50 ml Reiswein
- 1 EL Ahornsirup
- Salz, Pfeffer, Chiliflocken nach Belieben
- 100 g Sauerrahm
- etwas Olivenöl zum Servieren
Anleitungen
- Den Dinkel im Kochbeutel nach Angabe auf der Packung garen. Anschließend gut abtropfen lassen.
- Den Grünkohl sehr gründlich waschen und trocken schleudern. Den Strunk aus den Blättern herausschneiden, anschließend die Blätter grob hacken. Die Pilze vorsichtig putzen und in Streifen schneiden.
- Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen. Zwiebel und Ingwer fein hacken, den Knoblauch mit der flachen Seite eines großen Messers andrücken.
- Das Sesamöl in einer großen Pfanne erhitzen. Zwiebel, Ingwer und Knoblauch bei mittlerer Hitze 3-4 Min. andünsten. Grünkohl und Shiitake dazugeben und für weitere 3-4 Min. anbraten. Getrockneten Thymian dazugeben und kräftig mit Salz und Pfeffer und Chiliflocken nach Belieben würzen.
- Den Reiswein mit dem Ahornsirup und 100-150 ml Wasser verrühren. Sobald der Grünkohl etwas in sich zusammengefallen ist, mit der Flüssigkeit ablöschen und einmal kurz aufkochen. Hitze wieder reduzieren und den gegarten Dinkel, sowie 100 g Sauerrahm unterheben. Noch einmal abschmecken, dann auf Teller verteilen und vor dem Servieren mit etwas Olivenöl beträufeln.
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