Mit einem leckeren Obst-Kuchen liegt man immer auf der richtigen Seite. In diesem Blaubeer-Nektarinen-Kuchen landen sommerliche Früchte in einem schnellen Rührteig und werden anschließend unter einer köstlichen Knusper-Kruste gebacken. Einfach, saftig und so gut!
Ich bin eindeutig ein großer Fan jeglicher Sorten von Apfelkuchen. Wobei das - ehrlich gesagt - noch eine ziemliche Untertreibung ist. Mit einem schönen Stück Apfelkuchen kriegt man mich immer, ganz egal ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Alle anderen Obstkuchen mag ich zwar auch, versäume aber nichts, wenn ich sie nicht esse. :-)) Bis zum nächsten Apfelkuchen muss ich mich allerdings noch ein bisschen gedulden, denn im Juli haben erst einmal andere Früchte Saison.
Vom Markt habe ich diese Woche leckere Heidelbeeren, Johannisbeeren, Aprikosen und Nektarinen mitgebracht. Während wir einen Teil davon gleich so verzehrt haben, so wollte ich zumindest mit ein paar der Früchten auch einen Kuchen backen. Ich hatte bereits ein ziemlich klares Bild im Kopf: ein schneller Rührteig mit saftigen Blaubeeren und Nektarinen. Auf der Suche nach Inspiration stieß ich bei Pinterest auf einen köstlich aussehenden Kuchen mit Kirschen und Blaubeeren.
Die Zubereitung klang einfach und die Zutaten hatte ich - mehr oder weniger - auch alle da. Ich war mir sicher, dass der Kuchen anstelle von Kirschen auch mit Nektarinen ganz wunderbar schmecken würde. Schon kurze Zeit später zog ein köstlicher Duft durch unsere Wohnung und ich musste mich wirklich sehr zusammenreißen, um nicht sofort über den Kuchen herzufallen. 🙂 Bei einem frisch gebackenen Kuchen erfordert das allerhöchste Konzentration und Zurückhaltung!
Feine Kombination: Blaubeer-Nektarinen-Kuchen
Nach einer halben Stunde ungeduldigen Wartens, war ich der Meinung, dies müsse nun genügen. Ich löste den Rand der Springform und wollte den Kuchen mit Hilfe eines Tortenschiebers auf einen hübschen Teller setzen. Schnell ein paar Fotos machen und dann endlich essen. Um es vorweg zu nehmen: dies klappte von vorne bis hinten so gar nicht. Nachdem der Tortenschieber etwa zur Hälfte unter dem Kuchen war, fing dieser bereits leicht an zu brechen. Mist!
Lieber wieder zurück und noch ein bisschen abkühlen lassen, so mein Gedanke. Zurück ging aber leider auch nicht mehr, der Tortenschieber schien mit dem Boden des Kuchens zusammengewachsen zu sein. Ein kurzer Anflug von Panik machte sich breit, als der Monsieur meinte: "Stell mal in den Kühlschrank!" Gesagt, getan. Ich räumte den halben Kühlschrank leer, damit Kuchenform inklusive halb untergeschobenem Tortenschieber Platz fanden. Eine ganze Weile später - der Kuchen war mittlerweile auch wirklich vollständig ausgekühlt - versuchte ich mein Glück erneut. Ihr könnt euch das vielleicht nicht vorstellen, aber mich kann so etwas so so fuchsig machen, denn mein Anspruch ist ja nicht nur, dass es am Ende gut schmeckt, sondern auch, dass es hübsch aussieht und - vor allem - das das Rezept gelingt! Lieber schiebe ich mal kurz Frust in der Küche, als ihr es dann am Ende tut. 😉
Geduld zahlt sich aus
Mit ein wenig geduldigem Ruckeln schaffte ich es tatsächlich, den Tortenschieber unter dem Kuchen und ohne weitere Zwischenfälle herauszuziehen. Uff! Schnell fotografieren - ein paar der Bruchstellen erkennt ihr vielleicht auf den Bildern - und dann anschneiden. Das klappte dann besser als erwartet und der Geschmack hat mich am Ende wirklich mehr als überzeugt. Einfach nur lecker! Würde ich den Kuchen so noch einmal backen? Unbedingt! Mit dem kleinen Unterschied, ihn diesmal von Anfang an wirklich komplett auskühlen zu lassen und, ihn vielleicht auch einfach in der Backform zu lassen.
Das Original-Rezept für diesen leckeren Kuchen findet ihr übrigens bei Tara o'Brady.
Nachdem mein Kuchen fertig war und ich ihren Artikel noch einmal gelesen habe, um zu sehen, ob ich vielleicht irgendetwas übersehen hatte, stieß ich auf eine Bemerkung: "Der Kuchen ist feucht. Er ist weich. Er wird durch seine Kruste zusammengehalten und wenn er einmal gebrochen ist, ist alles möglich. Es ist kein Kuchen, den man sauber schneidet. Doch so wie er ist, ist er atemberaubend gut und wird in Bruchstücken aus der Hand gegessen oder mit einem Löffel und einem Klecks Crème fraîche oder Sahne oder Vanillepudding". 🙂
Bon Appétit, ihr Lieben!
Gedeckter Blaubeer-Nektarinen-Kuchen
Kochutensilien
- 1 große Rührschüssel
- 1 Sieb
- 1 Springform mit ca. 24-26 cm Durchmesser
- Backpapier
Zutaten
Für den Rührteig
- 60 g Butter Zimmertemperatur
- 150 g Rohrzucker
- 1 TL Vanilleextrakt
- 1 Ei
- 1 TL abgeriebene Zitronenschale
- 190 g Mehl Weizen 405 oder Dinkel 630
- 1 Prise Salz
- 2 TL Backpulver
- 75 ml Schlagsahne
Früchte
- 2-3 Nektarinen gelbes Fruchtfleisch
- 200 g Blaubeeren
Topping
- 60 g kalte Butter
- 100 g brauner Zucker
- ½ TL Zimt
- ¼ TL Kardamom gemahlen
- ¼ TL Ingwer gemahlen
- 1 Prise Meersalz großzügig
- 50 g Mehl Weizen 405 oder Dinkel 630
- Schlagsahne, Vanilleeis, Puderzucker optional zum Servieren
Anleitungen
- Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen. Den Rand der Form mit wenig Butter einfetten. Den Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen.
Für den Rührteig
- Die Butter in eine große Schüssel geben. Zucker und Vanilleextrakt hinzufügen und alles mit dem Handrührgerät hell-cremig aufschlagen.
- Das Ei und die abgeriebene Zitronenschale unterrühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver und einer Prise Salz vermischen. Abwechselnd mit der Schlagsahne unter die Butter-Zucker-Mischung rühren, bis ein glatter Teig entstanden ist. Der Teig ist ggf. ein wenig zäh, das ändert sich aber gleich, wenn die Früchte dazukommen.
Früchte
- Die Nektarinen und Blaubeeren waschen. Blaubeeren in einem Sieb gut abtropfen lassen. Die Nektarinen entsteinen und in dünne Spalten schneiden.
- Früchte unter den Rührteig heben, anschließend den Teig in die Form geben und glatt streichen.
Für das Topping
- Alle Zutaten für das Topping in eine große Schüssel geben und mit den Händen zerkrümeln. Der Teig ist recht weich, auch das ist ok, denn wir wollen keine wirklichen Streusel haben.
- Das Topping über dem Rührteig verteilen. Wie gesagt, es werden keine Streusel, sondern das Ganze wird eher flächig verteilt, muss die Früchte aber auch nicht komplett abdecken.
- Den Kuchen in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 40-50 Min. backen. Da jeder Ofen unterschiedlich ist, empfehle ich euch, den Kuchen gegen Ende der Backzeit zu beobachten. Falls er zu dunkel wird, könnt ihr ihn mit etwas Alufolie oder Backpapier abdecken. Der Kuchen ist fertig, wenn beim Einstechen des Teiges mit einem Holzstäbchen kein Teig mehr an dem Stäbchen kleben bleibt.
- Kuchen aus dem Ofen nehmen und zum Abkühlen auf ein Gitter setzen. Auf Wunsch mit frisch geschlagener Sahne, einer Kugel Vanilleeis oder einfach mit etwas Puderzucker bestäubt servieren.
Lona meint
Das liest sich so wunderbar, muss auch sehr bald ausprobiert werden!
Ein kleiner Tipp von mir: bei solchen feuchten Kuchen, nehme ich kein Backpapier, sondern streiche die Form mit Butter/Margarine aus und gebe Dinkelgrieß darein, sodass das Fett gebunden ist.
Gutes Gelingen allerseits und danke für deine schönen Rezepte, liebe Sonja,
viele Grüße aus Frankfurt von
Lona
Sonja meint
Liebe Lona,
vielen Dank für deinen Kommentar und den Tipp.
Das mit dem Dinkelgrieß probiere ich definitiv aus! 🙂
LG Sonja