Ein Stück vom Glück!
Als Kind habe ich die Ferien ja gerne bei Omi Käte in Hamburg verbracht. Meine Großmutter mütterlicherseits hatte ein großes Herz, immer einen lustigen Spruch auf den Lippen und konnte prächtige Geschichte erzählen. Was sie außerdem gut konnte, war kochen und backen. So wurde sie immer "gerufen", wenn uns nach Rotkohl, Quittengelee oder Apfelpfannkuchen war. Was meine Großmutter ebenfalls in mir erweckte war die Liebe zu Franzbrötchen. Lange Zeit gab es sie nur innerhalb der Stadtgrenze Hamburgs und die Bäcker und Konditoren hüteten das Geheimnis um das Rezept dieser köstlichen Gebäcke wie ihren Augapfel. So besorgte mein Großvater jedesmal eine riesige Tüte frisch gebackener Franzbrötchen, wenn wir uns zu Besuch ankündigten. Am besten schmeckten sie noch lauwarm. Butterweiches, saftiges Hefegebäck mit leichtem Zimtgeschmack, mal mit, mal ohne Rosinen....hmmmmm! Mittlerweile haben sich ein paar Abwandlungen der originalen Franzbrötchenrezepte ins Worldwideweb geschlichen und dieses hier finde ich besonders nah am Original:
Für ca. 12 Stück braucht man:
- 500g Mehl Type 550
- 250g Mehl Type 1050
- 1 ½ Würfel Hefe
- 400ml lauwarme Milch
- 50g Zucker
- 1 Ei
- 50g weiche Butter
- ½ TL Salz
- Mehl zum Ausrollen
- 2 EL Rosinen
- 150g flüssige Butter
- 130g Zucker
- 2 TL gemahlener Zimt
Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken. Zerbröckelte Hefe, 2 EL Zucker, 50g weiche Butter, das Ei, Salz und die lauwarme Milch dazugeben und alles mit Hilfe der Kitchen Aid (eine andere Küchenmaschine tut es auch) zu einem Teig verrühren. Zugedeckt an einem warmen Ort etwa 20 Minuten gehen lassen.
Rosinen in 50ml warmem Wasser einweichen. Den Teig auf wenig Mehl etwa ½ cm dick zu einem Rechteck ausrollen. Die Hälfte der flüssigen Butter mit einem Pinsel daraufstreichen. Die Teigplatte von links und rechts je zu einem Drittel zur Mitte hin einschlagen. Den oberen und unteren Teigrand ebenfalls zu einem Drittel einschlagen. Den zusammengefalteten Teig auf der Arbeitsfläche mit einem Küchenhandtuch abdecken und nochmals 20 Minuten gehen lassen.
Rosinen abtropfen lassen. Teig nochmals zu einem Rechteck ausrollen. Restliche Butter daraufstreichen. Rosinen, Zucker und Zimt daraufstreuen und den Teig von der Längsseite her aufrollen. Teigrolle in etwa 3 cm dicke Scheiben schneiden und hochkant auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech stellen. Nochmals 20 Minuten gehen lassen.
Backofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Teigrollen mit einem Kochlöffelstiel in der Mitte kräftig eindrücken und etwa 20-25 Minuten backen. Am besten schmecken sie noch lauwarm! Franzbrötchen lassen sich aber auch prima einfrieren und dann im Ofen aufbacken. Bon Appétit!
Vorbereitung: 1 Stunde, 10 Minuten Koch- bzw. Backzeit: 25 Minuten
Inspiration für ein weiteres Rezept
Bettina Luik meint
Liebe Sonja,
noch ein weiterer Kommentar. Bedingt durch 500 gr Hefewürfel backe ich mich gerade durch sämtliche Kuchenwerke und Brotkunst.
Dabei habe ich das Rezept zu den Franzbrötchen gefunden. Habe diese vorher noch nie gegessen.
Die sind sogar so perfekt geworden (optisch), dass sie glatt vom Bäcker kommen könnten.
Auch der Tipp zum Eingefrieren, war super. Aufgetaut ohne Backofen, genauso lecker.
Fünf Daumen hoch für das Rezept.
VG
Bettina
Sonja meint
Liebe Bettina,
ganz lieben Dank für diesen schönen Kommentar - ich freu mich wirklich sehr darüber!!
LG Sonja
Yvonne meint
Hallo Madame, ich habe am WE die Franzbrötchen in abgewandelter Form mit Zucker und Schokotropfen statt Zimt-Zucker-Rosinen gebacken. Tolles Rezept, warm ein reiner Genuss. Meine Frage: als die Brötchen ausgekühlt waren, wurde der Teig recht fest. Wie kann ich das verhindern, oder ist das halt so bei Hefeteig? Warm waren die Brötchen sooooo fluffig und locker ... freu mich auf Deine Antwort und weitere leckere Rezepte. LG Yvonne
Sonja meint
Liebe Yvonne,
war schmecken die Franzbrötchen auf jeden Fall immer am besten. Auch, wenn Du sie in einer guten Hamburger Bäckerei kaufst, schmecken sie bereits am nächsten Tag meistens etwas trocken. Ich wickele sie dann in etwas Alufolie und erwärme sie kurz im Backofen, das macht sie wieder "locker" und lecker! 😉
Liebe Grüße
Sonja
Rita Kahl meint
Ich lebe ausserhalbs San Francisco CA bin in Hamburg aufgewachsen ich habe mich sehr gefreut das Rezept fuer Franzbroetchen zu finden und will die so schnell wie moeglich backen.
Vielen Dank
Rita Kahl
sonja meint
Das freut uns aber sehr, liebe Rita! Wir hoffen, sie schmecken Dir genauso gut wie uns 🙂