Franzbrötchen sind der Gebäck-Klassiker aus Hamburg schlechthin. Buttrig weich, zugleich aber auch fein knusprig und mit einer köstlichen Füllung aus Zimt und Zucker gab es sie lange Zeit tatsächlich nur innerhalb der Hamburger Stadtgrenze zu kaufen. Mittlerweile haben die süßen Gebäckstücke aber nicht nur den Rest des Landes erobert, sondern ihr könnt sie mit diesem Rezept ganz einfach zu Hause nachbacken und genießen.

Woher kommt das Rezept?
In Skandinavien heißen sie "Kanelbullar", in den USA sind es die "Cinnamon Rolls" und in Hamburg spricht man von "Franzbrötchen". Lange Zeit gab es Franzbrötchen tatsächlich auch nur dort zu kaufen. Zudem galt das ungeschriebene Gesetz, dass das Rezept für dieses süße Feingebäck die Stadtgrenze Hamburgs keinesfalls verlassen durfte.
Bäcker und Konditoren hüteten das Geheimnis um das Rezept dieser köstlichen Gebäcke lange Zeit wie ihren Augapfel. Doch seit einigen Jahren findet man Franzbrötchen - oder Varianten davon - auch in anderen Teilen Deutschlands.
Aus welchem Teig werden Franzbrötchen gebacken?
Hergestellt werden Franzbrötchen aus einem sog. Plunderteig. Ein Plunderteig ist ein Hefeteig, in den das Fett (Butter oder Margarine) in z.T. mehreren Runden des Faltens und Ausrollens in den Teig eingearbeitet wird. Man spricht auch von einem Ziehteig. Der Teig ist schön locker und weich und lässt sich wunderbar ausrollen bzw. aus-ziehen. Frisch gebacken ist nicht nur der Duft unwiderstehlich, sondern auch der Genuss des am besten noch warmen Gebäckstückes. Für die Franzbrötchen wird der Teig mit Zucker und Zimt, manchmal zusätzlich noch mit Rosinen gefüllt.
Mittlerweile gibt es verschiedenste Abwandlungen, z.B. mit Schokolade, Streuseln, Marzipan oder Mohn. Ich bevorzuge jedoch den Klassiker, den ihr mit diesem Rezept ganz einfach zu Hause nachbacken könnt.

Das Hamburger Original-Rezept
Dafür stellt ihr zunächst einen Hefeteig aus Mehl, Hefe, Zucker, Salz, lauwarmer Milch und einem Teil der Butter her. Der Teig sollte mindestens 5 Minuten geknetet werden (ein paar Minuten mehr schaden ihm nicht), bis er schön glatt und geschmeidig ist. Am besten übernimmt diese Arbeit eine Küchenmaschine.
Im Anschluss lasst ihr den Teig an einem warmen Ort gehen, bis sich sein Volumen ungefähr verdoppelt hat. Danach wird die restliche Butter in einem Wechsel aus Ausrollen und Falten in den Teig eingearbeitet und zwischendurch noch einmal in den Kühlschrank gepackt.
Im letzten Schritt kommen Zucker und Zimt dazu, bevor die Franzbrötchen mit Hilfe eines Kochlöffelstieles in ihre typische Form gebracht und anschließend gebacken werden. Et voilà - fertig sind eure selbstgebackenen Franzbrötchen, die ihr am besten noch lauwarm genießen solltet! Bon Appetit!


Franzbrötchen einfach selber backen
Equipment
- 1 Küchenmaschine mit Knethaken alternativ: große Rührschüssel und mit den Händen kneten
- 1 Backblech + Backpapier
- kleiner Topf oder Mikrowelle
Ingredients
- 500 g Mehl + etwas extra für die Arbeitsfläche
- 1 Prise Salz
- 1 Würfel frische Hefe
- 200 g Zucker
- 200 g Butter kalt
- 250 ml Milch
- 1,5 TL Zimt
Instructions
- Das Mehl in eine Schüssel sieben und mit 1 Prise Salz vermischen. In die Mitte eine Mulde drücken und die frische Hefe hineinbröckeln. Die Hälfte des Zuckers (100 g) hinzufügen und alle Zutaten mit den Fingerspitzen miteinander zerkrümeln.
- Die Milch in einem kleinen Topf oder der Mirkowelle lauwarm erwärmen. Die Milch anschließend zur Hefe-Mehl-Mischung geben und alles mit den Knethaken der Küchenmaschine zunächst auf kleiner Stufe verrühren.
- Während des Knetens die Hälfte der Butter (100 g) in kleinen Stücken hinzufügen und sorgfältig in den Teig einkneten. Mindesten 5 Min. darf der Teig schon geknetet werden, bis er schön glatt und geschmeidig ist. Die Teigschüssel nun mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort für mindestens 1 Stunde gehen lassen. Das Volumen des Teiges sollte sich ungefähr verdoppeln.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auf Größe des Backbleches ausrollen. Restliche kalte Butter (100 g) in dünne Scheiben schneiden und eine Hälfte des Teiges damit "belegen". Die andere Teighälfte darüber klappen und die Ränder festdrücken. Den Teig erneut auf Backblechgröße ausrollen. Nun den Teig von der kurzen Seit her zu einem Drittel einklappen, das andere Drittel darüber legen. Die Teigplatte in Frischhaltefolie wickeln und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank kalt legen.
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Nun wird der Teig wieder auf Backblechgröße ausgerollt. Den restlichen Zucker (100 g) mit dem Zimt vermengen und auf die Teigplatte streuen. Teig von der kurzen Seite her möglichst eng aufrollen. Mit einem scharfen Messer etwa 4 cm große Stücke von der Teigrolle abschneiden. Jede Teigrolle mit dem Stiel eines Kochlöffels mittig eindrücken, so dass die typische Franzbrötchen-Form entsteht. Die Franzbrötchen anschließend mit den Händen noch etwas flach drücken und auf das vorbereitete Backblech setzen, dabei ein bisschen Abstand lassen. Ggf. müsst ihr die Franzbrötchen in 2 Runden backen.
- Franzbrötchen in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 20 Min. backen, bis sie schön knusprig und goldbraun sind. Auf einem Gitter abkühlen lassen, aber am besten noch lauwarm genießen.
Notes

Bettina Luik meint
Liebe Sonja,
noch ein weiterer Kommentar. Bedingt durch 500 gr Hefewürfel backe ich mich gerade durch sämtliche Kuchenwerke und Brotkunst.
Dabei habe ich das Rezept zu den Franzbrötchen gefunden. Habe diese vorher noch nie gegessen.
Die sind sogar so perfekt geworden (optisch), dass sie glatt vom Bäcker kommen könnten.
Auch der Tipp zum Eingefrieren, war super. Aufgetaut ohne Backofen, genauso lecker.
Fünf Daumen hoch für das Rezept.
VG
Bettina
Sonja meint
Liebe Bettina,
ganz lieben Dank für diesen schönen Kommentar - ich freu mich wirklich sehr darüber!!
LG Sonja
Yvonne meint
Hallo Madame, ich habe am WE die Franzbrötchen in abgewandelter Form mit Zucker und Schokotropfen statt Zimt-Zucker-Rosinen gebacken. Tolles Rezept, warm ein reiner Genuss. Meine Frage: als die Brötchen ausgekühlt waren, wurde der Teig recht fest. Wie kann ich das verhindern, oder ist das halt so bei Hefeteig? Warm waren die Brötchen sooooo fluffig und locker ... freu mich auf Deine Antwort und weitere leckere Rezepte. LG Yvonne
Sonja meint
Liebe Yvonne,
war schmecken die Franzbrötchen auf jeden Fall immer am besten. Auch, wenn Du sie in einer guten Hamburger Bäckerei kaufst, schmecken sie bereits am nächsten Tag meistens etwas trocken. Ich wickele sie dann in etwas Alufolie und erwärme sie kurz im Backofen, das macht sie wieder "locker" und lecker! 😉
Liebe Grüße
Sonja
Rita Kahl meint
Ich lebe ausserhalbs San Francisco CA bin in Hamburg aufgewachsen ich habe mich sehr gefreut das Rezept fuer Franzbroetchen zu finden und will die so schnell wie moeglich backen.
Vielen Dank
Rita Kahl
sonja meint
Das freut uns aber sehr, liebe Rita! Wir hoffen, sie schmecken Dir genauso gut wie uns 🙂