Brioche ist ein Klassiker aus Frankreich: Luftig gebackener leicht süßer Hefeteig, wahlweise mit Hagelzucker, in allen erdenklichen Formen. Der Hefeteig muss gründlich geknetet werden, damit er schön locker wird. Zum Glück hilft mir hier meine Küchenmaschine! 🙂
Als Mama kann man es oftmals nur falsch machen. Bereitet man abends eine feine Brotzeit vor, war eigentlich "etwas Warmes" gewünscht. Kocht man am nächsten Abend Nudeln, gab es "genau die gleichen Nudeln" bereits mittags in der Schule. Holt man das Kind zu früh/spät von Schule oder Freunden ab, dann ist es falsch. Und wenn man gar nicht kommt, weil das Kind alleine gehen soll, sowieso. Wenn die Kinder ihre Freunde zu Besuch haben, soll man sich als Mama möglichst nicht bemerkbar machen. Aber in regelmäßigen Abständen etwas zu essen vor die Zimmertüren stellen, das erwarten sie schon. Ansonsten ist man leider "eher peinlich".
Backen mit meinen Kindern
Als ich unsere große Tochter kürzlich bei ihrer Freundin Linn abholte und genau drei Minuten nach der vereinbarten Zeit an der Tür klingelte, empfing mich das Kind mit den Worten: "Boah ey, Mama!" Dazu wurden eifrig die Augen verdreht - das kann sie wirklich gut.
"Wir haben gerade erst die Brioche in den Ofen geschoben und jetzt kann ich davon gar nichts mehr essen!" Mit dem Versprechen, gleich am nächsten Tag zu Hause ebenfalls eine Brioche zu backen, kam das Kind dann murrend mit.
Wer nun denkt, das Kind habe mir am nächsten Tag voller Tatendrang beim Kneten des Teiges geholfen, den muss ich leider enttäuschen. Als es hörte, dass man einen Hefeteig schon mal 10-15 Minuten kneten muss, damit er am Ende schön locker wird, war die anfängliche Euphorie schnell verpufft. "Das ist ja voll Arbeit, Mama!" Ja, es ist leider nicht immer alles Zauberei in der Küche. Manchmal ist es auch "Arbeit" und braucht seine Zeit.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
In den allermeisten Fällen wird man am Ende jedoch belohnt. So wie mit einer dicken Scheibe dieser lockere Brioche, die lauwarm am allerbesten schmeckt! Pur oder mit einem Klecks Marmelade, zum Frühstück oder am Nachmittag. Und ja - das Mäusekind hat recht schnell gemerkt, dass auch ich den Teig nicht 15 Minuten mit den Händen knete, sondern diese Arbeit gerne meiner feinen Küchenmaschine übergebe. 😉
Hier noch ein paar Tipps für eine lockere Brioche:
- Beim Verwenden von Trockenhefe, diese gründlich mit dem Mehl vermischen.
- Frischhefe zusammen mit 1 EL Zucker vollständig in der lauwarmen Milch auflösen.
- Die Milch sollte "lauwarm" (handwarm) sein. Ist sie zu heiß, kann die Hefe nicht gehen.
- Langes Kneten. 10-15 Minuten stetiges Kneten braucht der Teig auf jeden Fall!
- Die Butter nach und nach in kleinen Stücken dazugeben. Sie muss vollständig in den Teig eingeknetet werden.
- Der Teig sollte nach dem Kneten sehr glatt, weich, geschmeidig und elastisch sein. Ist er das nicht - weiterkneten!
- Ist der Teig wie in Punkt 6 beschrieben, abdecken und gehen lassen.
- Für eine besonders schöne goldene Farbe, eine Prise Safran in der warmen Milch auflösen.
Brioche (Hefezopf auf Französisch)
Kochutensilien
- 1 Küchenmaschine mit Knethaken
- 1 Kastenform + Backpapier
Zutaten
- 4 Bio-Eier
- 6 EL Zucker
- 35 ml lauwarme Milch
- 1 Briefchen Safran optional
- 350 g Weizenmehl Typ 405
- 2 TL Trockenhefe
- 1 Prise Salz
- 185 g kalte Butter
Topping
- 1 Bio-Ei
- 1 EL Wasser
- 2 EL Hagelzucker optional
Anleitungen
- Die Eier in die Schüssel einer Küchenmaschine (wenn keine Küchenmaschine vorhanden in eine große Rührschüssel) aufschlagen. Lauwarme Milch (safran zuvor darin auflösen, falls verwendet) und 6 EL Zucker dazugeben und alles kurz verrühren.
- Das Mehl mit der Trockenhefe und 1 Prise Salz vermischen. Über die Eier-Mischung geben und alles auf kleiner Stufe 2-3 Minuten verkneten.
- Die kalte Butter nach und nach in kleinen Stücken unterkneten. Es ist wichtig, dass die Butter wirklich vollständig in den Teig eingearbeitet wird. Den Teig nun auf mittlerer Stufe mindestens 10, besser 15 Minuten, kneten. Der Teig sollte schön weich und geschmeidig sein und nur noch leicht "klebrig". Ansonsten bitte geduldig sein und weiterkneten.
- Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde gehen lassen. Ich gebe dem Teig oft gerne etwas mehr Zeit, aber 1 Stunde ist das Minimum.
- Den Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen. Die Kastenform mit dem Backpapier auskleiden.
- Den Teig aus der Schüssel holen und mit leicht bemehlten Händen in 4-6 gleichgroße Stücke teilen. Jedes Stück zu einer Kugel formen und dicht an dicht in die vorbereitete Form setzen.
Topping
- Das Ei in eine kleine Schüssel aufschlagen und mit 1 EL Wasser verquirlen. Brioche damit rundherum bestreichen und auf Wunsch mit Hagelzucker bestreuen.
- Brioche in der Mitte des vorgeheizten Ofens 35-40 Minuten backen, bis sie schön goldbraun gebacken ist.
- Aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter mindestens 10 Minuten abkühlen lassen. Am besten lauwarm und mit einem Klecks Marmelade servieren.
Anns Christine meint
Hallo Sonja,
kann ich auch frische Hefe verwenden, wenn ja wieviel?
Und welchen Type Mehl verwendest du ?
Wünsche dir einen schönen Tag .
LG Christine
Michele meint
Hallo Sonja, bei der liebevollen Einladung lasse ich mich doch gar nicht lange bitten! Die herzlichen Worte gebe ich dir nur allzu gerne zurück. Das mit den Name ist ja lustig 🙂 Meine Tochter heißt auch Lili und Lotta sollte eigentlich der Hund heißen, aber Lili(-Sophie) hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, so das unser Fellknäul den Namen Miss Sophie trägt. Aber Lili hatte schon immer den Spitznamen Lililotta (an Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraim Tochter Langstrumpf erinnernd :D) weg, so blieb es auch beim Blognamen.
Hach, ich kann das Brioche förmlich riechen! Ich komme gerne wieder!
Ganz liebe Grüße Michéle