
Diesen leckeren Butterkuchen mit Blaubeeren habe ich zum ersten Mal vor etwas mehr als 5 Jahren gebacken. Wir wohnten zu der Zeit - nach einem kurzen Ausflug an den Stadtrand - seit ungefähr einem Jahr wieder "mittendrin". In einer wunderschönen Altbau-Wohnung im Herzen von München, die wir mittlerweile sogar unser eigen nennen dürfen. Altbau-Wohnungen haben einfach Charme: knarzender Boden, quietschende Türen, Fenster mit Holzrahmen und hohe Decken - ich liebe es wirklich sehr!
Über kleinere Macken und Mängel sehe ich da gerne hinweg. So zum Beispiel, dass die Fenster nicht wirklich isoliert sind. Oder man eigentlich kein Loch bohren kann, ohne dass einem dabei die halbe Wand entgegen kommt. Schiefe Böden und Wände erfordern größtes handwerkliches Geschick bei der Einrichtung, aber trotz allem, oder gerade deswegen, liebe ich unsere Wohnung über alles!

Die Küche muss erneuert werden
Die Küche, eine Wohnküche, wie ich sie mir immer gewünscht habe, ist das Herzstück unserer Wohnung. Hier spielt sich das bzw. unser Leben ab. Als wir die Küche bei unserem Einzug von den Vormietern übernommen hatten, war sie - zugegebenermaßen - schon ziemlich abgerockt. Die Fronten waren Salbei-farben, manche Schubladen ließen sich nur mit ganz besonders großer Sorgfalt herausziehen und nicht immer vollständig schließen. Herd bzw. Backofen funktionierten nach unserem Einzug noch ganze 4 Wochen, bevor wir ihn austauschen mussten, der Kühlschrank samt Gefrierfach hielt sich noch ein paar Wochen länger.
Als klar war, dass auch er in Kürze das Zeitliche segnen würde, machte ich mich also daran, den Inhalt möglichst schnell zu verbrauchen. Die tiefgefrorenen Blaubeeren landeten damals auf einem Blech voll saftigem Butterkuchen. Das Rezept dafür hatte ich bei der fabelhaften Jeanny und ihrem zauberhaften Blog "Zucker, Zimt und Liebe" gefunden und habe es nur leicht angepasst. Aus der Not heraus gebacken, lieben wir alle diesen Kuchen mittlerweile so sehr, dass wir ich ihn - auch ohne Not - mit Freuden jedes Jahr aufs Neue backe! 🙂


Butterkuchen mit Blaubeeren & Mandelblättchen
Zutaten
Für den Teig
- 300 ml lauwarme Milch
- 1 Würfel frische Hefe
- 125 g Zucker
- 650 g Dinkelmehl Typ 630
- etwas frischen Zitronenabrieb habe ich um der Frische willen ergänzt
- 3 Eier
- 125 g weiche Butter
Für den Belag
- 125 g weiche Butter
- 150 g TK-Blaubeeren alternativ 125 g aus dem Glas
- 75 g Mandelblättchen
- 10 EL Zucker
Anleitungen
- Die Hefe und den Zucker in einer kleinen Schüssel in 3-4 EL von der lauwarmen Milch auflösen.
- In einer großen Rührschüssel, das Mehl, Zitronenabrieb, Eier, Milch und Hefemilch mit den Knethaken der Küchenmaschine für einige Minuten verkneten. Nach und nach die Butter in kleinen Stücken dazugeben.
- Falls der Teig zu klebrig ist, noch etwas Mehl (3-4 EL) hinzufügen. Anschließend zugedeckt für gute 90 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Ist der Teig schön aufgegangen, wird er mit leicht bemehlten Fingern auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech in Form gebracht. Ein bisschen Geduld braucht es dazu, aber ihr schafft das!
- Den Teig für weitere 15-20 Minuten gehen lassen und den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Nun den Belag auf den Teig: Mit den Fingerspitzen kleine Mulden tief in den Teig drücken. Die Butter in Stückchen darüber verteilen, ebenso die Blaubeeren und die gehobelten Mandelblättchen. Zum Schluss den Zucker darüberstreuen.
- Den Blaubeer-Butterkuchen in der Mitte des vorheizten Ofens für etwa 20 Minuten backen, bis er schön goldgelb ist und die Mandelblättchen leicht knusprig sind. Am besten noch lauwarm genießen!
Andrea meint
Mmmmhhhh....das wird ausprobiert! Frage: kann man Rest einfrieren? Wir sind nur zu zweit 🙂
Martin meint
Hallo Andrea, ja den Kuchen kannst Du auch einfrieren, z.B. in einem Gefrierbeutel oder einer Tupperdose. Auftauen dann ca. 4-6 Stunden bei Raumtemperatur - ggf. auch nochmal kurz im Ofen erwärmen. Bon Appetit!