Diese Blumenkohl-Bolognese ist eine tolle Alternative zur klassischen Hackfleisch-Bolognese. Sie kann vegetarisch oder vegan zubereitet werden und steht dem Original geschmacklich in nichts nach.
Unsere jüngste Tochter (8 Jahre) ist seit knapp 2 Jahren Vegetarierin. Das hat sie für sich ganz alleine entschieden, von heute auf morgen. Denn sie hat ein wahnsinnig großes Herz für jedes noch so kleine Lebewesen! Da ihr Lieblings-Kuscheltier ein Schweinchen ist, wollte sie zunächst einfach kein Schweinefleisch mehr essen. Bei jeder Wurst und jedem Essen fragte sie: "Ist das mit oder ohne Schwein?!?" Während der Monsieur sich anfangs noch dachte - "Alles nur eine Phase, die geht sicherlich auch wieder vorbei" - empfand ich persönlich einen gewissen Stolz auf das Mäusekind. "Gut so, mein Kind", dachte ich mir und zum Monsieur: "Sie kommt eben nach mir!"
Keine zwei Wochen später entschied das Kind dann voller Überzeugung, dass es überhaupt gar keine Tiere mehr essen mag! Anders als ihre große Schwester jedoch, die sehr offen ist und zumindest fast alles einmal probiert, ist die Kleine in Sachen essen doch ein klein wenig kompliziert. Ganz nach dem Motto: was der Bauer nicht kennt, das isst er auch nicht. Von heute auf morgen reduzierte sich die Auswahl der Brotaufstriche auf Frischkäse und Butter, allenfalls noch Marmelade, aber auch nur wenn diese cremig gerührt ist und ohne Stücke und Kerne daher kommt.
Blumenkohl-Bolognese für die ganze Familie
Nun waren die Brotaufstriche das Eine. Wer denkt, dass das Kind ab sofort Bulgur, Quinoa und jedwedes Gemüse mit mir aß, liegt weit daneben. Eine sehr lange Zeit beschränkten sich die Mahlzeiten unserer Jüngsten auf Nudeln oder Reis mit Tomatensoße, Kartoffeln mit Rahmspinat, Milchreis oder Pfannkuchen mit Apfelmus und - in Ausnahmefällen - auch auf gekochten Brokkoli oder Blumenkohl.
Der Monsieur schüttelte immer wieder den Kopf und war der festen Überzeugung, dass das Kind "schon ganz bald verhungern würde". Ich machte mich hingegen überhaupt nicht verrückt. Es erinnerte mich an meinen Bruder, dem auch sehr lange nur sehr wenige Dinge schmeckten und der dennoch groß wurde und sich heute vollkommen vielseitig und normal ernährt. Ich kochte, was ich kochen wollte und ließ das Mäusekind essen, was essen wollte.
Als unsere Große kürzlich nach Spaghetti Bolognese verlangte, war mein erster Impuls: okay, einmal mit Hack für das große Kind und den Monsieur, einmal mit Linsen für mich und einmal Tomatensoße pur für das kleine Kind. Mein nächster Gedanke war: bin ich eigentlich irre?!? Drei verschiedene Soßen für vier Personen?!?! Ich wusste, dass ich mit den gängigen vegetarischen Bolo-Alternativen - Linsen, Tofu, Walnüsse oder Sonnenblumenhack - gar nicht erst anzufangen brauche. Die Kinder würden es nicht essen. Blumenkohl hingegen mögen beide Kinder sehr und so entstand kurzerhand dieses wirklich köstliche Rezept: Spaghetti Bolognese auf Blumenkohl-Basis. Ob die Kinder es gegessen habe? Bis auf den letzten Krümel! 🙂
Blumenkohl-Bolognese
Kochutensilien
- 1 Schneidebrett + Messer
- 1 Moulinette oder Küchenmaschine
- 1 gusseiserner Topf alternativ ein anderer Topf mit Deckel
- 1 Nudelsieb
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 Karotten
- 400 g Blumenkohl bereits geputzt gewogen
- 2 EL Olivenöl
- 2 TL getrocknete Kräuter, gehäuft z.B. Salbei, Thymian, Rosmarin
- 1 EL Tomatenmark
- 125 ml trockener Weißwein
- 400 g passierte oder stückige Tomaten
- 100 ml Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffern, Piment d'Espelette
- 400 g Spaghetti
- Parmesan und Basilikum zum Servieren optional: vegane Alternative statt Parmesan
Anleitungen
- Zwiebel, Knoblauch und Karotten schälen. Zwiebeln und Karotten in grobe Stücke schneiden, den Knoblauch sehr fein hacken.
- Blumenkohl putzen und waschen. Zwiebeln, Karotten und Blumenkohl nacheinander in der Moulinette oder der Küchenmaschine sehr fein hacken.
- 2 EL Olivenöl in einem großen (am besten gusseisernen Topf) erhitzen. Gemüse und Knoblauch darin rundherum anschwitzen.
- Nach ca. 3-4 Minuten Tomatenmark und Kräuter hinzufügen. Unterrühren, anschließend alles mit dem Weißwein ablöschen.
- Sobald der Weißwein ein klein wenig eingekocht ist, die passierten (oder stückigen) Tomaten zusammen mit der Gemüsebrühe hinzufügen. Unterrühren, Deckel auf den Topf legen und alles bei kleiner Hitze mindestens 1 Stunde köcheln lassen. Zwischendurch gelegentlich umrühren.
- Die Sauce nach ca. 1 Stunde Garzeit kräftig mit Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette abschmecken.
- Spaghetti (oder jede andere Nudelsorte) in einem großen Topf mit Salzwasser nach Angabe auf der Packung al dente garen. Abgießen und abtropfen lassen, dabei etwas von dem Nudelkochwasser auffangen.
- Nudeln mit der Sauce und ggf. noch etwas von dem Nudelkochwasser vermischen. Auf Teller verteilen und mit geriebenem Parmesan (oder einer veganen Alternative) und etwas Basilikum servieren.
Mirjam meint
Sowohl geschmacklich als auch von der Konsistenz super toll!! Die Reste der Sauce gabs am nächsten Tag zu Gnocchi - auch sehr zu empfehlen.