Einer der besten Apfelkuchen, die ich kenne: Saftiger Rührteig, herbstlich mit Ingwer gewürzte Apfelspalten und eine salzige Karamellsauce sorgen für eine wahre Geschmacksexplosion!
In der Neujahrsnacht zum Jahreswechsel auf 2020 stand ich mit dem Monsieur auf einer Dachterrasse in Rom, der ewigen Stadt. Mit einem Glas Champagner in der Hand stießen wir auf das neue Jahr an. Und obwohl um mich herum alle fröhlich feierten und sich zuprosteten, hatte ich ein komisches Gefühl für das bevorstehende Jahr. Wie recht ich mit meiner Vermutung haben sollte, konnte ich allerdings nicht ansatzweise erahnen!
Auch, wenn es jetzt vielleicht noch zu früh für einen Jahresrückblick ist - 2020 hat es in sich. Im März zog mein Vater vom Bodensee in ein Betreutes Wohnen nach München, kurz darauf - mitten im ersten Lockdown - hatte er dann einen Herzinfarkt und lag auf der Kardiologischen Intensivstation. Ihn zu besuchen war nicht möglich. Heute geht es ihm wieder richtig gut, aber der Schreck und die Sorge waren groß.
Schaltete man die Nachrichten ein, so wurde man überflutet mit einer Welle schrecklicher Nachrichten. Und damit meine ich nicht nur Covid19 und die damit zusammenhängenden Infektionszahlen und Todesfälle weltweit. Kriege und Unruhen, Hungersnot und verheerende Brände, Klimawandel, furchtbare Anschläge in Frankreich und Wien und absurdeste Twitter-Meldungen eines Herrn Trump. Die Liste der schlimmen Nachrichten schien kein Ende nehmen zu wollen.
Licht am Ende des Tunnels
Im Juni und Juli dann noch ein persönlicher Schicksalsschlag, sozusagen "im Kleinen". Ein drittes Kind, dass sich zwar völlig unerwartet, aber von der ersten Sekunde an geliebt, ankündigte, nach Wochen des Bangens dann aber doch entschied, auf eine andere, nicht-irdische, Reise zu gehen. So etwas passiert weltweit vielen, vielen Frauen und egal, wie klein das Wesen auch gewesen sein mag - so etwas tut einfach weh.
Unterm Strich gesehen ist es daher nicht verwunderlich, wenn es manchmal schwer fällt, fröhlich und zuversichtlich zu bleiben. Aber gerade in solchen Zeiten versuche ich mir immer wieder vor Augen zu halten, was es alles für schöne Dinge in meinem Leben gibt: ich habe zwei unfassbar tolle Kinder, den besten und liebenswertesten Ehemann, ich liebe und werde geliebt, von Freunden und Familie, wir haben ein Dach über dem Kopf und einen Kühlschrank voll mit Essen und wir sind gesund und haben keine finanziellen Sorgen. Alles Dinge, die absolut nicht selbstverständlich sind und mehr als Grund genug sind, dankbar zu sein.
Global gesehen gibt es zwar weiterhin jeden Tag viele schlimme Meldungen, aber auch da habe ich das Gefühl: es gibt Licht am Ende des Tunnels! Die Amerikaner haben Joe Biden gewählt und die USA werden somit wieder Teil des Pariser Klima-Abkommens. Danke, Amerika! Außerdem steht aktuell ein vielversprechender Impfstoff mit bis zu 90%iger Wirksamkeit gegen Covid19 kurz vor der Zulassung - auch das gibt Anlass zur Hoffnung. Und ganz egal, was die Zukunft auch bringen mag, ganz egal, wie viel Unheil auf der Welt auch passieren mag - es gibt immer auch etwas Gutes. Und sei es nur ein dickes Stück Apfelkuchen mit Ingwer und salziger Karamellsauce! 🙂
Apfelkuchen mit Ingwer und Karamell
Kochutensilien
- Springform mit 26 cm Durchmesser
Zutaten
- 205 g weiche Butter 80g davon für die Karamell-Sauce
- 350 g Rohrohrzucker 200g davon für die Karamell-Sauce
- 3 große Eier
- 200 g Mehl
- 100 g geschälte und gemahlene Mandeln
- 2 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- ¼ TL abgeriebene Tonkabohne
- 200 g saure Sahne
- 3-4 Äpfel Boskoop oder Elstar
- 100 g Brauner Zucker
- ½ TL gemahlener Ingwer Pulver
- ½ TL Kardamom
- 1 TL Zimt
- 1 Msp. gemahlene Nelken
- 2 EL Wasser
- 120 ml Schlagsahne
- ½ TL grobe Salzflocken z.B. Maldon Salz
Anleitungen
- Den Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.
- Für den Rührteig 125 g weiche Butter mit 150 g Rohrohrzucker hellcremig aufschlagen. Nacheinander die Eier hinzufügen und unterrühren.
- Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln, dem Backpulver, einer Prise Salz und etwas abgeriebener Tonkabohne vermischen. Zusammen mit der Sauren Sahne zur Zucker-Eier-Mischung geben und zügig unterrühren. Den Teig in eine gefettete und mit Mehl bestäubte Springform füllen und glatt streichen.
- Die Äpfel vierteln und entkernen, anschließend schälen und in Spalten schneiden. In eine große Schüssel geben.
- Braunen Zucker, Ingwer, Kardamom, Zimt und Nelken vermischen, zu den Äpfeln geben und vorsichtig miteinander vermengen, bis die Äpfel mit der Zucker-Gewürz-Mischung überzogen sind. Nun die Äpfel kreisförmig und dicht an dicht auf den Teig legen.
- Den Kuchen in der Mitte des vorgeheizten Ofens etwa 1 Stunde backen, bis die Äpfel goldbraun gebacken sind und beim Einstechen kein Teig mehr am Stäbchen kleben bleibt.
- Während der Kuchen im Ofen ist, den restlichen Zucker (200 g) zusammen mit 2 EL Wasser in eine kleine beschichtete Pfanne geben. Den Zucker bei mittlerer Hitze zum Schmelzen bringen, bis er anfängt zu karamellisieren. Die Pfanne dabei ab und zu hin und her schwenken.
- 80 g Butter zusammen mit der Schlagsahne und dem groben Salz unterrühren. Bei mittlerer Hitze 3-4 Min. köcheln lassen, bis die Sauce langsam eindickt. Vom Herd nehmen in eine kleine Flasche oder Karaffe füllen und abkühlen lassen.
- Den Kuchen vor dem Servieren dick mit Karamell-Sauce übergießen.
Dieser Apfelkuchen mit Ingwer und Karamell reiht sich ein in mein mittlerweile breites Angebot an Apfelkuchen-Rezepten. Wenn ihr auf den Link klickt, findet ihr italienische und französische Apfelkuchen, andere als Tarte gebacken, oder auch vom Blech. Ich wünsche Euch gutes Gelingen und guten Appetit!
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