Ich bin ja durch und durch ein Kinder der 80er Jahre. Laufen entsprechende Songs im Radio, singe ich diese lautstark und mit einer Textsicherheit mit, die mich manchmal selbst überrascht. Lieder, die auf ego FM gespielt werden, sagen mir hingegen gar nichts und meist fällt es mir auch schwer, eine Melodie zu erkennen.
In den 80er Jahren kaufte ich mir heimlich die Bravo, heute ist es die Gala. Und dem "Tatort" bin ich sowieso treu geblieben. Es war auch in den 80er Jahren, als meine Mutter bei uns zu Hause die Öko-Welle in Sachen Essen auslöste. Plötzlich gab es nur noch Vollkornnudeln und Körnerbrot und weißer Zucker und weißes Mehl wurden gänzlich aus der Küche verbannt. Gebacken wurde mit Honig und Vollkornmehl, das jedoch in keinster Weise mit dem heutigen zu vergleichen ist.
Damals wusste ich die Bemühungen meiner Mutter uns eine gesunde Ernährung bewusst zu machen nicht wirklich zu schätzen. Im Gegenteil, ich fand es furchtbar, weil es a) nicht geschmeckt hat und mich b) an all die antiautoritären Ökis mit ihren selbstgestrickten Socken erinnerte, die sich so gar nichts aus ihrem Äußeren zu machen schienen. Das Blatt wendete sich irgendwann und plötzlich zog ich das Körnerbrot jedem labberigen Weißbrot vor.
Seit ich selber Kinder habe, versuche ich noch viel mehr regelmäßig frisches Obst und Gemüse auf den Tisch zu stellen und sie zum essen dieser gesunden Vitamine zu animieren. Klappt bedingt, denn Schokolade ist und bleibt das Highlight. Aber auch ich mag ja gar nicht ganz auf Süßes verzichten und ab und an muss das dann auch einfach sein!
Kürzlich fiel mir das Rezept für einen wahren Klassiker der 80er Jahre in die Hände: ein saftiger Rotweinkuchen mit Schokolade! So saftig und so lecker, dass er in nullkommanix aufgegessen war.
Zutaten für eine Gugelhupf- oder Kastenform
- 300g Butter
- 300g Rohrzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 5 Eier
- 375g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 2 Teel. Zimt
- 2 Teel. dunkles Kakaopulver
- 200g Schokostreusel oder Raspel, vorzugsweise aus Zartbitter Schokolade
- 200 - 250ml trockener Rotwein
- Puderzucker + ggf. 1 EL Rotwein für den Guss
Zubereitung: Rotweinkuchen
- Die Butter zusammen mit dem Zucker und dem Vanillezucker zu einer hell-cremigen Masse verrühren.
- Nach und nach die Eier unterrühren, dabei jedes Ei für etwa 1 Minute einrühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver, dem Zimt und dem Kakaopulver vermischen und abwechselnd mit dem Rotwein in die Butter-Ei-Masse einrühren.
- Zum Schluss die Schokostreusel oder Raspel untermengen und den Teig in eine gefettete Gugelhupfform oder Kastenform füllen.
- In der Mitte des auf 175 Grad Umluft vorgeheizten Ofens für ca. 1 Stunde backen, ggf. den Kuchen mit etwas Alufolie oder Backpapier abdecken, falls er droht zu dunkel zu werden.
- Den Rotweinkuchen nach dem Backen etwas abkühlen lassen, anschließend auf einen Teller stürzen. Mit Puderzucker bestäuben oder einem Guss aus Puderzucker und 1 EL Rotwein übergießen.
Vorbereitung: 15 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 1 Stunde
Inspiration für ein weiteres Rezept
Regina meint
Eben schickte mir meine große Tochter dieses Rezept mit der schönen Geschichte. Gleich morgen werde ich den Rotweinkuchen backen.Und ich denke, er wird toll schmecken. Vielen Dank für das Rezept!
Melanie meint
Ich habe gerade das letzte Stück des Kuchens verspeist und bin einfach noch begeistert, wie lecker der Kuchen ist. Heute ist der dritte Tag nach dem Backen und er schmeckte heute noch besser, weil er gut durchgezogen war. Da ich nur 100 Gramm Zartbitterschokolade hatte, habe ich 100 Gramm gemahlene Mandeln zusätzlich rein getan. Wirklich ein Klasse Rezept. Es hat sehr gut geschmeckt.
Christine meint
Und jetzt die bestimmt etwas nervige Frage - haben Deine Kinder den Rotweinkuchen auch gegessen, ist er geeignet für Kinder (meine Tochter wird bald 4)? Bin auch ein Kind der 80er Jahre und das war immer der Geburtstagskuchen meines Bruders... :-))
Sonja meint
Liebe Christine, ich habe mir diese Frage während des Backens und auch danach ständig gestellt! 😀 Ich habe meine Kinder beide probieren lassen, aber weder die Kleine, noch die Große mochten den Kuchen, so dass sich etwaige Sorgen sofort erledigt hatten. Vielleicht fragst Du noch einmal Google? Der Kuchen wird ja über einen längeren Zeitraum bei über 100 Grad gebacken, keine Ahnung, ob und wenn ja wie viel Alkohol dann da noch übrig ist...?!?
Liebe Grüße, Sonja
Melanie meint
Meines Wissens nach verfliegt Alkohol beim Kochen und Backen. Es dürfte für Kinder daher nicht gefährlich sein. Oder einfach beim Kinderarzt mal nachfragen 🙂