Ganz egal, ob als Dip für Rohkost, als Brotaufstrich oder zu einer ordentlichen Portion Pasta - ein Glas selbst gemachtes Pistazien-Pesto auf Vorrat im Kühlschrank zu haben ist nie verkehrt. So hat man immer etwas, auf das man zurückgreifen kann, wenn der Hunger groß und die Zeit knapp ist.
Lasst uns bitte über Pistazien sprechen. Meiner Erfahrung nach, gibt es genau zwei Möglichkeiten mit Pistazien umzugehen: 1. man hasst sie und 2. man liebt sie. Tatsächlich kenne ich niemanden, der Pistazien neutral gegenüber steht. Im Alter von 6 oder 7 Jahren, als meine Zunge das erste Mal in Kontakt mit wunderbar cremigem Pistazieneis kam, habe ich mich dazu entschieden, der Gruppe der Pistazien-Liebhaber anzugehören. Das hat sich bis heute nicht geändert. Noch immer bestelle ich an absolut jeder Eisdiele Pistazieneis. Auch sonst bin ich ein großer Fan der kleinen grünen Nuss, die rein botanisch gesehen gar keine Nuss, sondern eine Frucht ist. Geröstet und leicht gesalzen, als kleiner Knabber-Snack zwischendurch, Pistaziencreme als Brotaufstrich oder in Kombination mit Schokolade, fein gemahlene Pistazien in Kuchen oder Keksen - ich mag sie wirklich in allen Variationen.
Über die Pistazie
Pistazienbäume gehören zu den ältesten blühenden Kulturpflanzen und sind ursprünglich vor allem im Nahen Osten heimisch. Bereits im Römischen Reich wurde die Pflanze jedoch bereits nach Europa, genauer gesagt nach Italien eingeführt. Vor allem in Sizilien werden sie noch heute angebaut, aber auch in Griechenland, Spanien, der Türkei und - seit ca. 1880 - in den USA gibt es große Anbaugebiete. Pistazienbäume können über 300 Jahre alt werden und fast ebenso lange Früchte tragen! Dabei wechseln sich ertragsarme und sog. "Mastjahre" - also Jahre mit starkem Fruchtanhang an den Bäumen - ab.
In der Antike und im Römischen Reich galt die Pistazie als geschätzte Delikatesse und zwar so sehr, dass die Königin von Saba es angeblich dem einfachen Volk verbot, Pistazien für den eigenen Verzehr anzubauen. Es galt als rein königliches Nahrungsmittel.
Cremiges intensives Pistazien-Pesto
Diese Zeiten sind zum Glück vorbei und Pistazien für jedermann und jede Frau zugänglich. Gut so, denn Pistazien sind nicht nur lecker, sondern auch so gesund! Reich an Ballaststoffen, gesunden Fetten und Antioxidantien. Vor allem die ungesättigten Fette können den Cholsterinspiegel senken und sich somit positiv auf den Blutdruck auswirken. Aufgrund des hohen Ballaststoffgehaltes tragen sie außerdem zu einer ausgeglichenen Darmflora bei, können Verstopfung vermeiden und sogar gegen Darmkrebs vorbeugen.
Spätestens jetzt habe ich hoffentlich auch all diejenigen, die Pistazien nicht so sehr mögen davon überzeugt, der kleinen grünen Frucht zumindest noch einmal eine Chance zu geben. Empfehlen kann ich dieses wunderbar cremige Pistazien-Pesto, das ganz wunderbar zu einer ordentlichen Portion Spaghetti oder auf eine Scheibe geröstetes Bauernbrot passt. Dazu werden geröstete Pistazien zusammen mit Basilikum und einer Handvoll Feldsalat (anderes Blattgrün funktioniert auch), frisch geriebenem Parmesan, etwas abgeriebener Zitronenschale und Zitronensaft, Meersalz sowie einem guten Olivenöl schön fein püriert. Das ist wirklich kein Hexenwerk und lässt sich ganz wunderbar auf Vorrat zubereiten.
In ein Glas mit Schraubverschluss gefüllt und mit etwas Olivenöl bedeckt hält sich das Pistazien-Pesto im Kühlschrank etwa eine Woche. So hat man immer etwas da, auf das man zurückgreifen kann, wenn der Hunger groß und die Zeit knapp ist. Kennen wir ja alle, nicht wahr?! 😉
Pasta mit Pistazien-Pesto
Kochutensilien
- 1 Stabmixer + hohes Gefäß
- 1 feine Reibe
Zutaten
- 50 g Pistazien ungesalzen, aber geröstet
- 45 g Basilikumblätter
- 25 g Feldsalat alternativ Rucola oder mehr Basilikum
- 50 g Parmesan gerieben
- ½ TL Zitronenschale
- 2 EL Zitronensaft
- ½ TL grobes Meersalz
- 100 ml Olivenöl beste Qualität
Anleitungen
- Basilikum und Feldsalat (oder andere grüne Blätter) putzen, waschen und trocken schütteln bzw. mit etwas Küchenpapier trocken tupfen. In ein hohes Gefäß geben.
- Pistazien, geriebenen Parmesan, ½ TL Zitronenabrieb, Zitronensaft, Salz und Olivenöl zu dem Grünzeug in das Gefäß geben. Alles mit dem Stabmixer zu einem cremigen Pesto verarbeiten und ggf. noch einmal abschmecken.
- Das Pesto kann nun entweder sofort verzehrt werden, z.B. mit ein paar Rohkost-Sticks, auf einer Scheibe geröstetem Bauernbrot oder zu einer ordentlichen Portion Nudeln (ca. 100 g Nudeln pro Person rechnen).
- Zum Aufbewahren das Pesto in ein Glas mit Schraubverschluss füllen und mit etwas Olivenöl bedecken. Im Kühlschrank hält sich das Pesto so ca. 1 Woche.
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