Wer in Bayern lebt, der weiß wie eine g'scheite Brezn schmecken muss. Außen knusprig und innen schön weich, nicht zu trocken, aber auch nicht labberig. Unsere Tochter war 6 Monate alt, als sie ihre erste Brezn in der Hand hielt und diese mit einem breiten Grinsen und ordentlich viel Spucke vertilgte. Schon so manches Mal habe ich mich gefragt, wie man Kinder wohl ohne Brezel groß bekommt?! Egal, wie schlecht die Laune auch ist - eine Brezel geht irgendwie immer. Nachdem wir nun gerade 16 brezelfreie Tage in Fernost hinter uns haben, ist der Hunger auf eine ofenwarme Brezel gleich noch viel größer. Da um 5h morgens aber noch kein Bäcker aufhat - ja, der Jetleg ist Schuld an dieser unchristlichen Zeit - haben wir das Laugengebäck heute einfach mal selber gebacken. Ging erstaunlich einfach und als die Butter auf dem noch lauwarmen Gebäck langsam zerlaufen ist, waren wir alle glücklich!
Für ca. 10 Brezn, Semmeln oder Stangerl braucht man:
- 500g Mehl, plus etwas Mehl zum Verarbeiten
- ½ Würfel frische Hefe
- ca. 350ml lauwarmes Wasser
- 1 ½ Teel. Salz
- grobes Meersalz und/oder Kümmel, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne zum Bestreuen
- 1 Beutel Natron (50g)
Das Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine Kuhle drücken. Die Hefe in dem lauwarmen Wasser auflösen und in die Mulde gießen. 1 ½ Teel. Salz hinzufügen. Nun alles zu einem glatten Teig verarbeiten, das gelingt am Besten mit der Kitchen Aid oder in der Küchenmaschine. Der Teig sollte mindestens 10 Minuten auf einer relativ hohen Stufe geknetet werden, denn nur unter Einschlagen von Luft verbinden sich alle Zutaten optimal miteinander und der Teig wird am Ende schön locker. Den Teig dann in der Schüssel mit einem Handtuch abdecken und mindestens eine Stunden gehen lassen. Wenn der Teig schön aufgegangen ist, noch einmal mit den Händen auf einer gut bemehlten Arbeitsplatte durchkneten. Aus dem Teig kleine Brezn, Brötchen oder Stangen formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und noch einmal 30 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit einen großen Topf mit 2-3 Litern Wasser und dem Natron aufsetzen und zum Kochen bringen. Die Gebäckstücke einzeln mit einer Schaumkelle in die kochende Lauge halten, dann zurück aufs Backblech setzen. Die Brötchen mit einem scharfen Messer über Kreuz einschneiden, die Brezn werden an der dicksten Stelle einmal längs eingeschnitten. Mit grobem Meersalz und/oder Kümmel, Sonnenblumen- oder Kürbiskernen bestreuen und im vorgeheizten Ofen bei 220 Grad (Ober-/Unterhitze) 25-30 Minuten backen. Kurz vor Ende der Backzeit die Gebäckstücke noch einmal mit Wasser bepinseln, so werden sie noch knuspriger. Et voilà - Brezn könnt ihr jetzt auch selber backen!
Ein Tipp noch: wer die Brötchen/Brezn einfrieren möchte, der backt sie am besten ohne sie vorher mit Salz zu bestreuen. Beim Auftauen wird das Salz feucht und die Brötchen somit ebenfalls feucht und labberig. Lieber noch einmal kurz im Ofen aufbacken und dann mit Salz bestreuen.
Vorbereitung: 40 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 30 Minuten
Inspiration für ein weiteres Rezept
Monika Degenhardt meint
Hallo Sonja, habe die Laugenbrötchen grade im Backofen sehen gut aus.
Wobei das einschneiden wie bei Betty auch nicht so einfach ging.
Meine Frage ist aber was mache ich mit der restlichen Lauge, kann ich sie aufbewahren und wenn
Ja wie, oder muss Ich jedesmal eine neue Lauge ansetzen.
Liebe Grüße
Monika
Sonja meint
Liebe Monika,
ich habe die Lauge nicht aufgehoben. Hätte ich vielleicht getan, wenn ich am nächsten Tag noch einmal Laugenbrötchen gebacken hätte, aber das macht man ja in der Regel nicht. Das Einschneiden klappt besser, wenn man die Teiglinge vorher für 10 Minuten in den Tiefkühler legt und/oder das Messer kurz unter heißem Wasser abspült.
Liebe Grüße
Sonja
Bettina Suiselis meint
Hallo, habe die Laugenbrötchen ausprobiert aber irgendetwas war wohl nicht richtig. Den Teig hab ich halb und halb mit Vollkorn- und Weißmehlgemacht. Teig ist wunderbar aufgegangen auch sind die Brötchen nach den 30min gehen super aufgegangen. Anschließend hab ich sie in die Lauge wie angegeben getaucht soweit ok. Dann versuch mit dem einschneiden (scharfes Messer) war nicht gut ließ sich kaum machen, die vorher so schön aufgegangenen Brötchen war das danach kaum noch. Dann hab ich die Brötchen gebacken sie waren platt. Was hab ich da nur falsch gemacht. Bitte können sie mir helfen. Möchte doch auch das sie so schön und lecker werden. Freu mich auf eine Antwort. LG Betty
Sonja meint
Liebe Betty,
entschuldige bitte, dass ich erst jetzt antworte! Also, wenn der Teig schön aufgegangen ist, so wie Du es beschrieben hast, dann hast Du eigentlich alles richtig gemacht! Wichtig beim Einschneiden ist, dass das Messer sehr, sehr scharf sein muss. Man darf beim Schneiden nicht drücken, sondern das Gebäck nur ganz leicht einritzen. Es geht auch nicht darum tief einzuschneiden, denn beim Backen "platzt" die Schnittstelle dann noch weiter auf. Falls das auch nicht klappt, könntest Du das Laugengebäck zunächst ohne einschneiden in den Backofen schieben und erst nach ein paar Minuten einschneiden.
Liebe Betty, ich hoffe, Du versuchst es noch einmal und hast Dich von dem einen Mal nicht entmutigen lassen. Beim nächsten Mal klappt es bestimmt! Und falls es Dich tröstet - bei mir klappt auch nicht immer alles auf Anhieb! 😉
Alles Liebe,
Sonja