Mürbeteig, Rhabarber und ein cremiger Vanille-Rahmguss. Mehr braucht es nicht für diese herrlich fruchtige und leicht säuerliche Rhabarbertarte, perfekt zur Rhabarbersaison!
Seit ich denken kann, liebe ich es Sport zu machen. Dank einer sehr sportlichen Mutter wuchs ich mehr oder weniger am Spielfeldrand eines Handballfeldes auf. Da mein Vater beruflich viel unterwegs war, nahm meine Mutter meinen Bruder und mich sowohl zu den Trainings, als auch zu den Spielen immer mit. Rückblickend kommt mir das Ganze wie eine große Sport-Familie vor, denn irgendjemand war immer da, der mit uns Kindern aufs Klo ging, uns etwas zu Essen gab oder uns bei Bedarf tröstete. Schöne Zeiten waren das.
Mit 5 Jahren fing ich dann selber mit dem Handball an. Nach einiger Zeit kamen Leichtathletik und Tennis dazu und so war im Prinzip jeder Nachmittag in der Woche und auch die Wochenenden immer mit Sport verplant. Vermisst habe ich nichts, denn meine Freunde waren meine Mannschaftskollegen. Nach dem Abitur ergab sich dann für mich die Möglichkeit, ein Tennis-Stipendium in den USA zu bekommen. Handball und Leichtathletik waren damit raus und ich widmete mich ausschließlich den gelben Filzkugeln. Bis dann nach zwei Jahren das Knie kaputt war. Zwei Operationen und eine lange Reha später war ich dann irgendwie Sport-müde. Ich brauchte eine Pause.
Rhabarbertarte zur Rhabarbersaison
Es verging fast ein Jahr, in dem ich so gut wie keinen Sport machte. Bis ich irgendwann merkte, dass ich bei jeder kleinsten Anstrengung aus der Puste und ins Schnaufen kam. Und das mit Anfang 20! Ich kaufte mir ein paar Laufschuhe und begann mit dem Joggen. Und seither jogge ich 2-3 mal pro Woche und kann mir keinen schöneren Sport vorstellen. Mich draußen an der frischen Luft zu bewegen und meine Gedanken synchron zu meinen Füßen laufen zu lassen, macht mich jedesmal glücklich und zufrieden.
Nach einem schlimmen Unfall vor 6 Jahren, bei dem mein Knie dann endgültig einen Totalschaden erlitt, war es erstmal aus mit der Lauferei. Ich war frustriert und unglücklich, denn die Aussicht auf Besserung war gering. Seit gut einem Jahr jedoch, laufe ich wieder - dank eines spitzenmäßigen Operateurs, einem sensationellen Orthopäden, den besten Physios und eiserner Disziplin. Mehr als 7-8 km sind nicht drin, aber ich bin glücklich, wieder "back on track" zu sein.
Am liebsten laufe ich ganz früh morgens, wenn sonst noch keiner unterwegs ist. Es ist herrlich, wenn man den Tag damit beginnt, etwas für sich selbst zu tun. Am Wochenende laufe ich auf dem Rückweg beim Bäcker vorbei und besorge frische Brötchen für alle. Nicht so jedoch am letzten Samstag. Da musste ich von dem Geld statt Brötchen frischen Rhabarber kaufen, der gerade beim Gemüsehändler aufgebaut wurde. Und weil diese Rhabarbertarte wirklich schnell gebacken ist, gab es eben ein leicht verspätetes Frühstück mit Kuchen. Brötchen kann ja jeder, ne?! 😉
Einfache Rhabarbertarte mit Vanille-Rahmguss
Kochutensilien
- Tarteform mit 28 cm Durchmesser
Zutaten
- 100 g gemahlene und geschälte Mandeln
- 150 g Mehl, Dinkel oder Weizen + 3 EL extra
- 200 g Rohrohrzucker
- 125 g kalte Butter
- 4 EL eiskaltes Wasser
- 800 g Rhabarber
- 3 Bio-Eier
- 250 ml Schlagsahne
- ¼ TL frisch gemahlene Vanille
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Tarteform mit Backpapier auslegen oder mit etwas Butter einfetten und Mehl bestäuben.
- Für den Mürbeteig die gemahlenen Mandeln zusammen mit 150 g Mehl, 50 g von dem Zucker, der Butter und 4 EL sehr kaltem Wasser in eine Schüssel geben. Mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten, anschließend zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie auf Größe der Tarteform ausrollen. Teig am Rand der Form etwas hochziehen, dann für 15 Min. ins Eisfach legen.
- Währenddesssen den Rhabarber putzen und in ca. 2 cm große Stücke schneiden.
- Die Eier mit der Schlagsahne, der Vanille und dem restlichen Zucker (150 g) verrühren. 3 EL Mehl darüber sieben und nur kurz unterrühren.
- Die Form mit dem Mürbeteig aus dem Eisfach holen. Zunächst den Rhabarber darauf verteilen, dann den Rahmguss darüber gießen.
- Die Tarte in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 45 Min. backen. Die Hitze nach 10 Min. Backzeit auf 180 Grad reduzieren. Jeder Ofen ist etwas anders, daher die Tarte im Auge behalten, sie sollte nicht zu dunkel werden, aber vollständig durchgebacken sein.
- Vor dem Servieren abkühlen lassen.
Wisst ihr was? Ich bin scheinbar ein Rhabarberkuchen-Fan 🙂 Neben verschiedensten Apfelkuchen biete ich mit Rhabarber derzeit die größte Vielfalt verschiedenster Kuchenrezepte. Schau gerne einmal hier: Meine Rhabarberkuchen-Rezepte
Anni meint
Sehr einfaches und leckeres Rezept, allerdings musst du wirklich nen Turbo Backofen haben, bei mir war die Creme nach 45 Minuten noch ziemlich flüssig in der Mitte. Ich hab ihn deswegen nochmal vorsichtshalber 20 Min länger gebacken. So war er perfekt und ist nicht ausgelaufen. 🙂
Sonja meint
Liebe Anni,
ja, das ist tatsächlich das Problem mit meinem Ofen - alles was darin ist, darf ich nie aus den Augen lassen!:-)))
Gut, dass du bei deinem Ofen darauf geachtet hast und die Tarte noch ein bisschen länger hast backen lassen.
LG Sonja
Heiko meint
Ich habe die Tarte schon mehrfach gebacken. Sehr lecker, tolles Rezept.
Sabine meint
Hi,ich wollte das Rezept ausprobieren,wundere mich aber das weder zum Rhababer noch in den Schlagrahm Zucker kommt??
Da ich schon viele Rezepte dergleichen ausprobiert habe,und irgendwie keins wirklich gut war,möchte ich vorher fragen! LG Sabine
KK meint
Das schönste Rhabarber-Rezept, das mir heute begegnet ist. Viele Grüße KK
Annie Watzlawik meint
Hallo, ja ich habe die Rhabarber-Tarte gestern gemacht- alles war easy, aber die Soße lief mir aus der Tarte-Form ( mit Hebeboden) weg......
Und ich habe mich sehr gewundert..??
Nachher das Rezept nochmal zerlegt und festgestellt, es fehlt die Angabe, wo die „ 3 Esslöffel Mehl extra „ hinsollten....sicher in den Guss ??? Wenn ja, werde ich dies beim nächsten Mal berücksichtigen...
Sonja meint
Liebe Annie,
vielen Dank für Deine Nachricht. Ich muss mich sehr entschuldigen, mir ist bei der Beschreibung des Rezeptes tatsächlich ein Fehler unterlaufen. Die 3 EL Mehl gehören in den Guss! Ich habe es bereits korrigiert und würde mich sehr freuen, wenn Du dem Kuchen noch eine Chance gibst!
Viele liebe Grüße,
Sonja
Silke meint
Der Kuchen war so lecker und wird garantiert noch einmal gebacken
Thomas meint
Das Rezept ist lecker…nur ein kleiner Hinweis bei all den leckeren Zutaten hat ein Stück davon rd. 350 Kalorien statt der dezent angegeben 180 Kcal.
Marion meint
Liebe Sonja, ich liebe Rhabarberkuchen. Tolles Rezept und die Tarte schmeckt wirklich sehr, sehr lecker! Freue mich schon auf die nächsten Rezepte, die ich mir schon ausgesucht habe.
Herzliche Grüße
Marion
Sonja meint
Danke, liebe Marion! Das freut mich sehr. 🙂
Marika meint
Die Tarte ist sehr lecker. Ich habe den Zucker im Guss um 50g reduziert weil ich mir schon dachte, dass es mir sonst zu süß ist, so ist sie nun perfekt. Nach 45 Minuten war auch bei mir der Guss noch nicht fest und ich mußte um ca. 25 Minuten verlängern. Ich denke das nächste Mal werde ich nicht auf 180 Grad reduzieren sondern bei 200 Grad bleiben. Danke für das Rezept.
Sonja meint
Danke, liebe Marika! 🙂
Capellaro Ingrid meint
Hallo, die Rhabarbertarte war ein Genuß.
Gruß Ingrid
Sonja meint
Das freut mich sehr, liebe Ingrid!
Stauder laura meint
Der Kuchen war geschmacklich sehr gut. Mega. Allerdings ist er sehr flüssig gewesen und die Creme ist auf dem Teller zerlaufen. Wir haben alles so gemacht wie beschrieben u auch an die Zutaten haben wir uns gehalten. Vielleicht könnt ihr uns verraten was ggfs. Falsch gelaufen sein könnte.
Liebe Grüße, laura
Sonja meint
Liebe Laura,
Du hast bestimmt nichts falsche gemacht! Manchmal ist es nur so, dass die Backzeit - je nach Ofen - variiert. Ich würde den Kuchen beim nächsten Mal einfach etwas länger im Ofen lassen. Wenn Du Angst hast, dass er zu dunkel werden könnte, dann einfach mit etwas Alufolie abdecken.
Liebe Grüße, Sonja
Gabi meint
Hi, leider einzige Katastrophe. Nach 1Stunde 20 Minuten Backheit ist noch immer alles flüssig. Schade um die guten Zutaten
Sonja meint
Liebe Gabi,
das tut mir sehr Leid, dass der Kuchen bei Dir nicht fest geworden ist. Waren die Eier frisch? War der Rhabarber wässrig? Ich habe die Tarte bereits zweimal gebacken und sie ist immer fest geworden. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du dem Kuchen noch einmal eine Chance gibst. Vielleicht war einfach der Wurm drin!
Liebe Grüße, Sonja
Marina meint
Liebe Sonja!! Die Tarte ist einfach nur genial!! Ich bin ja da ganz bei dir, lieber ein Stück Kuchen zu Mittag als was anderes, aber leider bleibt es bei mir nie bei einem weil ich mich nicht beherrschen kann ;)) soviel kann ich gar nicht laufen ;)) bringe jetzt den Rest meiner Schwester, als Eigenschutz..
Danke für deine tollen Rezepte!!
Viele Grüße aus Rosenheim, Marina
Sonja meint
Liebe Marina,
Danke für Deine lieben Worte und das schöne Kompliment! Ich freu mich wirklich sehr darüber!:-)
Liebe Grüße aus München,
Sonja
Brigitta Sundermann meint
Wo bleiben die Extralöffel Mehl?
Sonja meint
Liebe Brigitta,
ich lege meine Backform immer mit Backpapier aus. Du kannst die Form aber auch mit etwas Butter einfetten und dann brauchst Du noch etwas Mehl extra zum Bestäuben, damit der Teig nicht am Boden der Form kleben bleibt.
Liebe Grüße,
Sonja