Als Kind hatte ich Orgel-Unterricht. Was mich da geritten hat, weiß ich heute auch nicht mehr. Die Nachbarstochter hatte eine Orgel und irgendwie fand ich das so toll, dass auch ich unbedingt Orgel spielen lernen wollte. So eine Orgel ist teuer, und das Geld meiner Eltern war eher knapp. Es war also klar - wenn so ein Gerät angeschafft wird, dann muss es auch genutzt werden. Im Klartext: meine Eltern erwarteten nicht nur, dass ich einmal pro Woche zum Unterricht ging, sondern auch täglich zu Hause übte. Uff! Was das bedeutete war mir mit meinen 9 oder 10 Jahren nicht bewusst.
Allerdings erinnere ich mich noch sehr gut daran, dass eines der ersten Lieder, die ich lernte und übte "An der schönen blauen Donau" war. Genau daran musste ich denken, als mir letzte Woche beim Aufräumen das Rezept für "Donauwelle" in die Hände fiel. Heller und dunkler Rührteig mit Kirschen, Buttercreme und Schokoladenguss - lecker! Eigentlich mag ich die Kombination von Frucht und Schokolade ja überhaupt nicht. Kennt ihr z.B. noch die Jaffa-Kekse? Mit Orange und Schokolade? Uaaaaahhhhh!! Furchtbar! Einem Stück Donauwelle hingegen kann ich nicht widerstehen!
Vielleicht liegt es an der Buttercreme, die sich wie ein Polster zwischen Kirsche und Schokolade schiebt, vielleicht auch an meine mit dem Orgel-Unterricht verbundenen Kindheitserinnerungen (meine Kindheit war toll!!!). Diese Donauwelle jedenfalls zergeht auf der Zunge, während sie ohne Umweg auf den Hüften landet. Genauso muss Kuchen schmecken! 🙂
Zutaten für ein Blech Donauwelle
- 250g weiche Butter
- 200g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 6 Eier
- 350g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 2 EL dunkles Kakaopulver
- 1 EL Sahne
- 2 Gläser Schattenmorellen
Teil 1: Den Kuchen backen
- Die Butter mit dem Zucker, Vanillezucker und 1 Prise Salz cremig rühren. Nach und nach die Eier unterrühren. Mehl mit Backpulver vermischen und ebenfalls unterrühren.
- Den Teig halbieren, unter eine Hälfte das Kakaopulver und die Sahne rühren.
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auskleiden und zuerst mit dem hellen, dann mit dem dunklen Teig bestreichen.
- Die Kirschen gut abtropfen lassen und auf dem Teig verteilen. In der Mitte des vorgeheizten Ofens für 25-30 Minuten backen. Herausnehmen und vollständig auskühlen lassen.
Für die Buttercreme und den Guss
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 500ml Milch
- 100g Zucker
- 250g weiche Butter
- je 100g Zartbitter- und Vollmilchschokolade
- 20g Palmin
Teil 2: Buttercreme und Schoko-Guss aufstreichen
- Den Vanillepudding mit der Milch und dem Zucker nach Packungsanweisung zubereiten. Kalt stellen und zwischendurch immer wieder mit dem Schneebesen umrühren, damit sich keine Haut auf dem Pudding bildet.
- Die Butter cremig schlagen, nach und nach den abgekühlten Pudding unterrühren. Achtung: Pudding und Butter müssen die gleiche Temperatur haben, damit die Creme nicht gerinnt!
- Die Pudding-Butter-Creme auf den ausgekühlten Kuchen streichen und für mindestens 3 Stunden, besser über Nacht kalt stellen.
- Die Schokolade zusammen mit dem Palmin im Wasserbad schmelzen. Schokoguss auf der Buttercreme verteilen und bis zum Servieren fest werden lassen.
Vorbereitung: 40 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 30 Minuten
Inspiration für ein weiteres Rezept
Anne meint
Wunderbare Donauwelle, ist mir beim ersten Mal gut gelungen und die Gäste haben mich (und damit Dein Rezept) gelobt. Vielen lieben Dank dafür!
Sylke meint
Oh wie herrlich! Ich liebe Donauwelle und bis vor ein paar Wochen gab es in einem Café bei uns um die Ecke immer am Wochenende Donauwelle. Da ich scheinbar die einzige Käuferin war, ist jetzt leider Schluss damit. Aber dein Rezept werde ich direkt mal ausprobieren!