Ein Stück dieser Apfel-Zimt-Tarte und man fühlt sich direkt in ein Pariser Kaffeehaus versetzt. Am besten lauwarm und mit einem Klecks geschlagener Sahne oder einer Kugel Vanilleeis servieren.
Kürzlich erzählte ich meinem Bruder von meiner Reise-Bucket-List. "Places to visit before I die". Klingt irgendwie etwas hart und ich hoffe natürlich, noch sehr sehr lange zu leben, aber bevor einem die Reiseziele noch ausgehen, lohnt es sich auf jeden Fall, solch eine Liste in petto zu haben. 🙂 Auf meiner Liste stehen sowohl Orte, an denen ich noch nicht war - Südafrika, Vancouver, Vietnam, Lissabon, Sizilien, Marrakesch, Bretagne -, aber auch ein paar Städte und Gegenden, die ich bereits ein- oder mehrere Male besucht habe und, die ich zu meinen Lieblingsreisezielen zähle. San Francisco, Kopenhagen, Sydney und immer wieder Paris.
Paris hat es mir wirklich angetan. Im Sommer am Ufer der Seine sitzen und den Straßenmusikern lauschen, früh am Morgen im Café Charlot ein buttriges Croissant essen und hippe Leute beobachten, durchs Marais schlendern und sich im "Marché des Enfants Rouges" ein paar Falafel auf die Hand besorgen, eine Ausstellung im Centre Pompidou besuchen, mittags ein Glas Rosé genießen, Boule-Spieler im Jardin des Tuileries oder Jardin du Luxembourg beobachten, die Rue des Martyrs hoch- und wieder runterlaufen...die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Unmöglich, das alles bei einem einzigen Besuch in Paris zu erleben! Und genau deshalb muss ich immer wieder dorthin zurück. 🙂
Eine Apfel-Zimt-Tarte wie in Paris
Bei einem meiner Besuche in Paris, aß ich in einer kleinen Patisserie in Saint-Germain die wohl leckerste Apfel-Tarte meines Lebens. Es muss im Mai 2001 oder 2002 gewesen sein. Ich verbrachte ein paar Tage mit meiner Mutter in Paris und es war ungewöhnlich heiß für diese Jahreszeit. Um unsere erhitzten Köpfe zumindest kurzweilig herunterzukühlen, besuchten wir jede auf dem Weg liegende Patisserie und jeden Chocolatier. Ein Macaron hier, einen Schokoladen-Trüffel dort - nur allzu gerne nahmen wir die kleinen Kunstwerke aus unzähligen Kalorien in Kauf.
Die wunderbare Apfel-Tarte - von der ich im Übrigen heute noch träume! - begegnete mir an einem Punkt war, wo ich eigentlich dachte, ich könne in meinem ganzen Leben nie wieder etwas Süßes essen. Doch dem zarten Mürbeteig, belegt mit hauchdünn geschnittenen saftigen Äpfeln und glasiert mit einer Butter-Zimt-Mischung konnte ich am Ende doch nicht widerstehen. Zum Glück! Denn selbstverständlich darf ein solches Rezept in der Sammlung von Madame Cuisine nicht fehlen - et voilà! 🙂
Apfel-Zimt-Tarte
Kochutensilien
- 1 Rührschüssel
- 1 Tarteform mit 28-30 cm Durchmesser
- 1 Nudelholz
- 1 kleiner Topf
- 1 Kuchenpinsel
Zutaten
Für den Mürbeteig
- 175 g Mehl Weizen 405 oder Dinkel 630
- 80 g Puderzucker
- 150 g gesalzene Butter kalt
- 4 EL Grand Manier oder kaltes Wasser
Für die Äpfel
- 6-7 kleine Äpfel z.B. Elstar
- 1 EL Zitronensaft
- 75 g Butter
- 2 EL brauner Zucker
- 1 TL Zimt
- 1 TL Vanilleextrakt
- 2 EL Quittengelee
Anleitungen
Für den Mürbeteig
- Das Mehl zusammen mit dem Puderzucker in eine große Schüssel geben und vermischen.
- Die kalte (!) gesalzene Butter in kleine Stücke schneiden und zusammen mit 4 EL Grand Manier (ersatzweise kaltes Wasser) zum Mehl geben.
- Alle Zutaten mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. (Falls der Teig zu trocken ist, noch 1 EL Flüssigkeit mehr dazugeben.) Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 30 Min. im Kühlschrank kalt legen.
Für die Äpfel
- Die Äpfel halbieren, schälen und entkernen. An der runden Seite fächerartig dicht an dicht mit einem kleinen Messer einritzen, dabei aufpassen, dass der Apfel nicht komplett durchgeschnitten wird. Äpfel anschließend mit 1 EL Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden.
- Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen, anschließend mit dem braunen Zucker, dem Zimt und dem Vanilleextrakt verrühren.
Zubereitung
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Tarte-Form mit etwas Butter einfetten und anschließend mit Mehl bestäuben.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und entweder auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche oder zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie auf Größe der Tarte-Form ausrollen. Vorsichtig auf die Form übertragen, dabei am Rand etwas hochziehen.
- Die Äpfel kreisförmig und mit der runden Seite nach oben auf dem Teig verteilen. Die Butter-Zimt-Mischung darüber geben und die Äpfel damit bestreichen. Das geht am besten mit einem Küchenpinsel.
- Tarte in der Mitte des vorgeheizten Ofens ca. 50-55 Min. backen, bis die Äpfel schön braun sind.
- Kurz vor Ende der Backzeit 2 EL Quittengelee in einem kleinen Topf erwärmen. Die Äpfel direkt nach dem Backen damit bestreichen.
- Tarte nach dem Backen etwas abkühlen lassen und am besten lauwarm mit einem Klecks Schlagsahne oder Vanilleeis genießen.
Galina Ailer-Märzluft meint
Wunderbar!!!