Spätestens wenn das erste Laub von den Bäumen fällt, ist es Zeit für eine süß-säuerliche Zwetschgen-Tarte! Am besten mit einem Klecks Sahne und einem Cappuccino dazu.
Obwohl ich ja grundsätzlich ein großer Freund von Jahreszeiten bin, kam der Herbst jetzt doch ein bisschen allzu plötzlich für mich. Eben gerade bin ich noch barfuß und in kurzen Hosen herumgelaufen und am nächsten Tag krame ich Socken und dicke Pullover aus meinem Kleiderschrank. Das Gefühl, sich nach der langen luftigen Phase wieder in Jeans und festes Schuhwerk zu werfen, finde ich jedes Jahr aufs neue schlimm. Ich bekomme regelmäßig schlechte Laune davon und hänge den warmen Sommertagen wehmütig nach. "Sieh es doch mal positiv", sagte eine Freundin kürzlich, "endlich gibt es wieder Lebkuchen im Supermarkt zu kaufen!" Ähm....ja, genau das was ich hören wollte! Grrr!!!
Lebkuchen und Stollengebäck lasse ich noch eine ganze Weile unangetastet liegen. Ich greife lieber zu den saftigen Pflaumen und Zwetschgen, die derzeit überall in Supermärkten und an Obstständen angeboten werden.
Zwetschgen-Tarte auf Mürbeteig
Schon als Kind mochte ich die saftigen und manchmal leicht säuerlichen Zwetschgen sehr. Meine Oma kochte ein hervorragendes Pflaumenmus, welches ich am liebsten ganz dick auf einer Scheibe Vollkornbrot mit Quark aß. Noch heute habe ich den fruchtig-süßen Geschmack der Pflaumen, gepaart mit einem Hauch von Zimt im Mund. Aber auch ein Stück Pflaumenkuchen lässt mein Herz höher schlagen.
Die meisten Zwetschgenkuchen sind mit einem Hefeteig gebacken, was ich persönlich nicht so gerne mag. Der Hefeteig bekommt unter den saftigen Zwetschgen schnell eine gummiartige Konsistenz. Diese Zwetschgen-Tarte kommt mit einem knusprigen Boden aus Mürbeteig daher. Bevor die Zwetschgen auf den Teig kommen, wird dieser mit etwas Grieß bestreut, was verhindert, dass der Saft der Zwetschgen, der beim Backen austritt, den Boden durchweicht.
Wer keine Lust auf braungefärbte Hände hat, der sollte beim Entsteinen der Zwetschgen Küchenhandschuhe anziehen. Ansonsten gibt es bei dieser köstlichen Tarte aber rein gar nichts zu beachten.
Zwetschgen-Tarte
Kochutensilien
- 1 Tarte-Form ca. 28 cm Durchmesser
- 1 große Schüssel
- 1 kleiner Topf
- 1 Kuchenpinsel
Zutaten
- 250 g Mehl ich verwende gerne halb Dinkel- und halb Dinkelvollkornmehl
- 150 g weiche Butter
- 100 g brauner Zucker + 2 EL extra
- 1 Prise Salz
- 800 g Zwetschgen
- 3 EL Weichweizengrieß
- 3 EL brauner Zucker
- 3 EL Marmelade z.B. Aprikose oder Quittengelee
- 2 EL Butter in Flöckchen
Anleitungen
- Mehl mit Butter, 100g braunem Zucker und 1 Prise Salz mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln und 30 Minuten im Kühlschrank kalt stellen.
- In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen, entsteinen und ggf. entwurmen! Zwetschgen können etwas abfärben, daher lieber ein Paar Küchenhandschuhe anziehen, wenn Euch das stört. Die Zwetschgen zum Entsteinen der Länge nach halbieren, dann vierteln.
- Die geviertelten Zwetschgen anschließend mit 2 EL braunem Zucker vermengen.
- Den Teig recht dünn ausrollen (am besten klappt das, wenn ihr den Teig zwischen zwei Lagen Klarsichtfolie ausrollt) und den Boden einer Tarte-Form damit auskleiden. Zusätzlich den Teig am Rand hochziehen.
- Den Boden mit 3 EL Grieß bestreuen und dann die Zwetschgen aufrecht und kreisförmig darauf verteilen.
- Die Marmelade oder das Gelee in einem kleinen Topf erwärmen und die Zwetschgen damit vorsichtig bepinseln. Anschließend 2 EL Butter in kleinen Flöckchen über den Zwetschgen verteilen.
- Auf der zweiten Schiene von unten bei 200 Grad Ober-/Unterhitze im vorgeheizten Ofen etwa 40-45 Minuten backen.
- Etwas abkühlen lassen und mit einem Klecks frisch geschlagener Sahne servieren.
Gina meint
Liebe Sonja,
Habe die zarte öfters von einem Freund probiert. Die ist einsame Spitze !!!
Da ich aktuell keinen Gries im Haus habe, geht es auch ohne ?
Liebe Grüße
Gina
Sonja meint
Liebe Gina,
es geht auch ohne Grieß bzw. falls du Semmelbrösel hast, könntest du die verwenden. Der Grieß fängt den beim backen entstehenden Saft der Zwetschgen ein bisschen auf, so dass der Boden der Tarte nicht matschig wird.
LG Sonja
Claudia meint
Ich habe die Tarte nun schon dreimal gemacht !!! Kam super an ! Soooo lecker !!! Vielen Dank für das tolle Rezept !
Herzlichst Claudia
Christel meint
Ein wunderschönes Rezept, soooo lecker….. Danke dafür.
Kann man die Tarte auch mit anderen Früchten belegen wenn es keine Zwetschgen mehr gibt ??
Sonja meint
Liebe Christel,
das geht bestimmt! Aktuell haben Pflaumen Saison, aber ich könnte mir z.B. auch Aprikosen ganz gut vorstellen.
Liebe Grüße
Sonja
Ella meint
Hallo alle zusammen, habe die Tarte gestern nach Rezept gebacken u. ich bin echt begeistert!
Die Idee mit dem Grieß ist super! Hatte bei meinen Tarten, bin Tarte- u. Quichefan, leider immer einen etwas feuchten Teig.
Die Tarte nach diesem Rezept, da ist der Boden u. der Belag/ Füllung einfach Spitze!
Sonja meint
Danke, liebe Ella! Das freut mich wirklich sehr. 🙂
LG Sonja
Rs meint
Die Zwetschgen Torte war die beste Taste, die ich je gebacken habe, Ich habe Vollrohrzucker mit Rohrohrzucker je zur Hälfte gemischt. Das Ergebnis hat uns alle begeistert.
Sonja Oswald meint
Schmeckt super lecker:-))
Torsten W meint
Auch ich habe die Tarte mit eigenen Zwetschgen gebacken. Mürbeteig mache ich mit kalter Butter.
Habe noch ein Eigelb hinzugefügt. Den Gries mit gemahlenen Mandeln und Gries im Verhältnis 1:1 ersetzt. Die Zwetschgen waren noch relativ fest. Vorm backen mit etwas Zimtzucker und Butterflocken bestreut.
Nach dem Backen mit Quittengelee (Aqrikosenintoleranz) akprikotiert. 🙂
Sehr tolles Ergebnis. Die Gäste waren begeistert. Danke fürs Rezept.
Ella meint
Habe die Tarte heute gebacken. Sehr lecker - eher auf der säuerlichen Seite. Mir sind die Zwetschgen nach nur 35 Minuten Backzeit etwas zu weich und breiig. Ich werde es nächstes mal mit Unterhitze ausprobieren. Danke für dieses schöne Rezept.
Petra Gleich meint
Hallo,
die Tarte war super lecker. Danke dafür das tolle Rezept
Liebe Grüße aus Wiesbaden
Petra
Uli meint
Super leckeres Rezept. Mürbeteig ist wirklich sehr mürbe. Die Idee mit dem Ei erscheint mir sinnvoll. Habe ihn lauwarm mit Vanille Eis serviert. Der Hammer. Sehr einfaches Rezept.
Iris meint
Die Tarte war super lecker und das Rezept klappt auch mit glutenfreiem Mehl.
Wilhelmine meint
Der Mürbteig ist wirklich mürbe, habe noch ein Ei und mehr Butter zugegeben.
Ansonsten leckeres Rezept!
Viele Grüße
Monika
Christiane Blum meint
Das Rezept isr wirklich mal was Anderes! Allerdings habe ich dem Teig noch ein Ei beigefügt und mit einem Hauch Zimt gewürzt. Kann ich wirlich nur empfehlen. Die Tarte ist vorzüglich. Großes Lob!
Ella meint
Tolles Rezept!
BC meint
hallo Sonja, ich bin noch mitten drin beim backen, bin aber schon jetzt enttäuscht.
Den Teig habe ich gemäß Anleitung zubereitet und geknetet und in den Kühlschrank gelegt. Schon da habe ich mich gefragt, wie es mit dem Ausrollen klappen soll, weil er mir nicht geschmeidig genug schien, trotz langem kneten... und was war? Der Teig war bröselig, ein Ausrollen nicht möglich, trotz der genauen Mengen. Ich habe nun noch etwas Butter hinzugefügt, erneut geknetet und lasse den Teig nun 1std im Kühlschrank- in der Hoffnung, dass es dann klappt?
Sorry, dass ich so schreibe, aber alle bisher ausprobierten Rezepte waren super. Doch hier habe ich leider keine Ahnung, was der Fehler ist??
Mir fehlte auch die Angabe, dass die Tarteform mit Backpapier ausgelegt werden sollte; das habe ich nur anhand der Bilder gesehen.... da ich ein echter Laie bin, bin ich (noch) auf eindeutige Angaben in den Rezepte angewiesen... ich danke für das Verständnis . VG
Helmut meint
Das lange Kneten, genau das ist falsch beim Mürbeteig. Nur kurz kneten, dann lässt er sich auch leichter ausrollen.
P. meint
Hallo, klingt lecker! Hatte bei Mürbteig bisher nur häufig das Problem, dass der Teig unten speckig blieb. Wie kann ich das verhindern? Ist Blindbacken bei diesem Rezept nicht notwendig?
Sonja meint
Lieber Peter,
hast Du den Boden der Form mal mit etwas Mehl bestäubt? Ich bin nicht sicher, könnte mir aber vorstellen, dass es gegen das "speckige" hilft?!
Aus Zeitmangel spare ich mir das mit dem Blindbacken tatsächlich oft und finde, dass es in der Regel auch genauso gut ohne gelingt.
LG Sonja
Kerstin meint
Die Zwetschgen-Tarte ist ein Gedicht: so saftig und trotzdem knusprig! Genial
War meine erste Tarte überhaupt.
Werde in Zukunft definitiv noch mehr ausprobieren!
Und der Zwetschgenkuchen mit Mohn kommt auch noch dran
Sonja meint
Danke für Deine liebe Rückmeldung, Kerstin! Das freut mich wirklich sehr und nun ist ja auch beste Zwetschgen-Zeit!! 🙂
Liebe Grüße
Sonja
Elke meint
Gestern mit frischen Backpflaumen aus dem Hofladen gebacken, Sahne dazu - mmmmmhhhhhh - lecker. Wird noch ein(paar) Mal gebacken. Danke für das tolle Rezept!
Sonja meint
Uiii, das klingt toll, liebe Elke! Wie schön, dass es bei Euch einen Hofladen gibt und Hurra, dass endlich Zwetschgen-Zeit ist! 🙂
Liebe Grüße,
Sonja
Nicole meint
Ein wirklich sensationelles Tarte Rezept. Ich backe sie diese Woche schon zum 2.Mal, da sie in Null-Komma-Nix gegessen war. Ich habe in den Teig noch ein Ei gegeben, so war die Konsistenz beim Kneten geschmeidiger. Vielen Dank für das tolle Rezept !
Sonja meint
Liebe Nicole,
das freut mich sehr! Und die Zwetschgenzeit fängt ja erst an, da kann die Tarte sicherlich noch das ein oder andere Mal gebacken werden. 😉
Alles Liebe,
Sonja