Knuspriger Mürbeteig mit Mohn, saftige Zwetschgen und dicke Streusel - genau das Richtige, wenn der Spätsommer so langsam in den Herbst übergeht. Dieser Zwetschgen-Mohn-Streuselkuchen ist auch als vegane und glutenfreie Variante ganz köstlich und dazu gesund.
Nach dem Sommerurlaub ist vor dem Herbst - oder so ähnlich! 😀 Die letzten Tage haben die Mädels und ich größtenteils damit verbracht, Schulhefte und Bücher zu besorgen, zu klein gewordene Haus- und Turnschuhe durch neue zu ersetzen und die Federmäppchen mit neuen Bleistiften, Füllerpatronen und Klebestiften zu bestücken. Kaum zu glauben, wie viel Zeit das in Anspruch genommen hat. Zeit, die mir am Ende des Tages in der Küche und auch zum Schreiben eines neuen Beitrags gefehlt hat.
Schwuppdiwupp war die erste Septemberwoche vorbei. Und ich habe mir nicht einmal ansatzweise Gedanken über derzeit saisonale Zutaten und Rezepte gemacht. Dabei ist der Herbst kulinarisch betrachtet meine absolute Lieblingsjahreszeit! Genauer gesagt ist es der Übergang zwischen Sommer und Herbst, die jahreszeitliche Wende, die sonnengereifte Früchte und erstes Herbstgemüse mit sich bringt.
Netterweise ist dem Monsieur ebenfalls aufgefallen, dass ich schon länger keinen Kuchen mehr gebacken habe. Als kleinen Wink mit dem Zaunpfahl brachte er mir am Samstag vom Einkaufen ein Kilo saftiger Zwetschgen mit. Herrlich, oder?! Mir blieb also fast nichts anderes übrig, als daraus einen leckeren Kuchen zu backen.
Zur Saison im Trend: Zwetschgen-Mohn-Streuselkuchen
So ein Food Blog hat ja definitiv seine Vor- und Nachteile. Anfangs waren diese für mich nicht zu erkennen, denn ich startete Madame Cuisine aus einem Hobby heraus und nur für mich. Ich erwartete nicht, dass daraus mal "etwas wird". Im Gegenteil - ich wusste vor 10 Jahren nicht im Ansatz, wie intensiv und wie dauerhaft mich dieser Food Blog beschäftigen würde. Ich kochte und buk, der Monsieur fotografierte, ich schrieb einen Text und fertig war der Lack. Einmal in der Woche, zweimal in der Woche, drei Wochen mal gar nicht - ganz egal, es gab kein Muss und somit auch keinen Druck.
Heute sieht das ein kleines bisschen anders aus. Die Community von Madame Cuisine ist ordentlich gewachsen und - ich hätte es wirklich niemals gedacht! - das Kochen, Backen, Fotografieren und Schreiben trägt tatsächlich zu unserem Lebensunterhalt bei. Verrückt! Kommen wir nun also zu den Vor- und Nachteilen eines Food Blogs. Ein Vorteil: ich kann das machen, was mir mit am meisten Spaß macht - kochen und backen - und immer wieder neue leckere Dinge ausprobieren. Ein Nachteil: eine große Community erwartet regelmäßig neue Rezepte und zwar Rezepte, die gelingen und zur Saison passen. Man muss also "dranbleiben" und stetig abliefern, auch wenn einem mal nichts einfällt.
Wenn man allerdings so viele Rezepte auf dem Blog gesammelt hat wie ich in den letzten Jahren (über 800 Rezepte sind es mittlerweile), dann findet sich meistens das ein oder andere zur Saison passende Rezept, welches ein dringendes Fotografie- und Redaktionsupdate gebrauchen kann. Und das ist unterm Strich gesehen wieder ein Vorteil. Dieser köstliche Zwetschgen-Mohn-Streuselkuchen ist genau so ein Beispiel dafür. 🙂
Zwetschgen-Mohn-Streuselkuchen
Kochutensilien
- 1 Tarte-Form mit 28 cm Durchmesser
- 1 Nudelholz
Zutaten
- 400 g Dinkelmehl Typ 630 + 1 EL extra für die Form oder eine glutenfreie Variante
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zimt
- 40 g Blaumohn zum Backen
- 180 g Rohrzucker + 2 EL extra
- 200 g kalte Butter (+ etwas für die Form) oder eine pflanzliche Alternative
- 4 EL Grand Manier oder kaltes Wasser
- 800 g reife Zwetschgen
- Puderzucker zum Bestäuben
Anleitungen
- Das Mehl in eine große Schüssel geben und mit 1 Prise Salz, Zimt, Blaumohn und 180 g Rohrzucker vermischen.
- Die kalte Butter in kleinen Stücken auf die Mehlmischung geben. 4 EL Grand Manier (oder kaltes Wasser) hinzufügen und alles mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Das erfordert etwas Geduld, denn am Anfang ist der Teig wirklich sehr krümelig. Durch die Wärme der Hände und das ausdauernde Kneten wird er nach ein paar Minuten aber schön glatt und weich. Ist der Teig schön glatt, zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Minuten im Kühlschrank kalt legen.
- Währenddessen die Zwetschgen waschen, halbieren und entsteinen. Jede Hälfte der Länge nach vierteln. Zur Seite stellen.
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Tarte-Form mit etwas Butter einfetten und anschließend mit Mehl bestäuben.
- Den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen. ⅔ des Teiges auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche oder zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie auf Größe der Tarte-Form ausrollen. Anschließend die Tarte-Form damit auskleiden und am Rand schön hochziehen.
- Die geviertelten Zwetschgen kreisförmig von außen nach innen, dicht an dicht auf dem Mürbeteig-Boden verteilen. 2 EL Rohrzucker darüber streuen.
- Das restliche Drittel des Teiges zerkrümeln und als Streusel über den Zwetschgen verteilen.
- Den Kuchen im unteren Drittel des vorgeheizten Ofens ca. 45 Minuten backen, bis die Streusel schön knusprig und leicht gebräunt sind. Aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Julia Sourar meint
Klingt lecker, vielen Dank, aber, was mich verunsichert, da steht nichts von Backpulver. Kommt in den Mürbeteig kein Backpulver? LG
Sonja meint
Liebe Julia,
nein, ich backe meinen Mürbeteig immer ohne Backpulver. Backpulver ist ein sog. "Triebmittel". Man braucht es vor allem für Teige, die ein bisschen aufgehen sollen. Ein Mürbeteig muss nicht aufgehen, sondern er soll schön mürbe und bestenfalls ein wenig knusprig sein. 🙂
Liebe Grüße
Sonja
Ute meint
Hallo Sonja,
der Kuchen sieht herrlich aus und ich würde ihn sehr gerne am nächsten Wochenende backen. Habe nur ein kleines Problem: ich mag absolut keinen Mohn.
Kann ich den einfach weglassen oder muss ich dafür die Mehlmenge um 40 g erhöhen?
LG Ute
PS: Habe schon so viele Tartes von Dir nachgebacken und alle waren super bei den Gästen angekommen. Vielen herzlichen Dank für das Teilen Deiner Rezepte und Deine Mühe!
Sonja meint
Liebe Ute,
vielen Dank für Deine liebe Nachricht. Es freut mich sehr, dass meine Tartes bei Dir und Deinen Gästen bisher immer gut angekommen sind. 🙂
Bei der Zwetschgen-Mohn-Tarte könntest Du den Mohn durch gemahlene Mandeln oder Haselnüsse ersetzen. Das verleiht dem Kuchen noch ein bisschen mehr Aroma.
Ich hoffe, er schmeckt Euch!
Liebe Grüße
Sonja
Ute meint
Vielen lieben Dank Sonja für die schnelle Antwort, hab's mir gleich aufgeschrieben.
Er wird bestimmt schmecken - wie bisher alles von dir !